Arbeitssieg in Gladbach: Borussia Dortmunds GroKo machte den Unterschied

Von Stefan Zieglmayer
Borussia Dortmund reichte ein guter Spielzug zum Sieg über Gladbach.
© Getty

Borussia Dortmund ist dank des 1:0-Sieges über Gladbach vorübergehend auf Rang zwei der Bundesliga gesprungen. Das war seit dem 10. Spieltag nicht mehr der Fall. Dabei überzeugte der BVB erneut nicht mit Dominanz und spielerischer Finesse. Ein klasse Spielzug reichte jedoch für den Arbeitssieg.

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In Dortmund werden wieder Rekorde aufgestellt. Peter Stöger gelang der beste Trainerstart der Klub-Geschichte: Fünf Siege, drei Unentschieden. So lange blieb noch kein BVB-Coach nach seinem Amtsantritt ungeschlagen. Dabei wäre Stöger beinahe an seinem ersten Rekord in Dortmund vorbeigeschrammt, spielte doch eigentlich nur Gladbach.

Die Fohlen dominierten den BVB. Vor allem in Durchgang zwei sah sich Stögers Elf einem Gladbacher Angriff nach dem nächsten ausgesetzt. 28 Torschüsse feuerten die Fohlen auf Roman Bürki ab, der mit zehn Paraden einen neuen Saisonrekord aufstellte.

"Das war ein Arbeitssieg. Das darf es aber auch mal sein", sagte der Schweizer Keeper im Anschluss. Zu einem Arbeitssieg braucht es aber eben auch ein eigenes Tor. Von Dortmunds Offensive war jedoch mit Ausnahme von Marco Reus nur wenig zu sehen.

Dortmunds GroKo machte den Unterschied

Ein vernünftiger Spielzug reichte dem BVB. Eine GROßartige KOmbination machte den Unterschied.

Mario Götze bedient Andre Schürrle mit einem traumhaften Diagonalball auf dem linken Flügel. Der pflückt das Spielgerät runter, verzögert und schlägt den Ball in den rechten Rückraum, wo Reus steht. Der zieht ab. Wilde Flugkurve, Unterlatte, Tor!

Diese großartige Kombination führte zu Dortmunds erstem von zwei Schüssen auf das Tor von Yann Sommer. Nur selten ließ das neue Offensivtrio des BVB aufblitzen, zu was es im Stande ist. Doch auf diese Ansätze, diese Anflüge von spielerischer Leichtigkeit, Kreativität und Lust, kann Dortmund aufbauen.

"Man sieht, dass die Jungs sich kennen. Man sieht, dass sie gemeinsam spielen wollen. Ich sehe vor allem auch im Training, dass das auf Sicht eine Kombination sein könnte, die ich mir vorstellen kann", sagte Stöger.

Erstmals seit dem 7. September 2014 standen Reus, Schürrle und Götze zusammen in der Startelf. Für den BVB noch nie, denn damals liefen die drei im DFB-Trikot auf. In der EM-Quali schlug die deutsche Nationalmannschaft Schottland mit 2:1 - übrigens im Signal Iduna Park.

"Mit viel Selbstvertrauen" nach Bergamo

Zwar war nicht alles Gold, was glänzte. Aber das, was glänzte, bescherte dem BVB drei weitere wichtige Punkte. "Wir haben noch viel Arbeit vor uns, aber die Siege sind das Wichtigste", sagte Reus. Viel Zeit für diese Arbeit bleibt Reus und Co allerdings nicht, ist der Blick doch bereits auf das Rückspiel der Europa-League-Zwischenrunde in Bergamo am Donnerstag gerichtet.

"Wir hätten uns in der zweiten Halbzeit schon etwas mehr Gegenwehr von uns gewünscht. Wir hatten nicht die richtigen Mittel, uns fußballerisch zu lösen", mahnte zwar Trainer Stöger. Dennoch reist der BVB mit vier Pflichtspielsiegen in Folge nach Italien. "Mit viel Selbstvertrauen" könne man ins EL-Rückspiel gehen, proklamierte Bürki.

Allzu negativ sollte man daher Dortmunds spielerische Leistung gegen Gladbach nicht bewerten, zumal die Platzverhältnisse zu wünschen übrig ließen. Die Bewährungsprobe für die neue GroKo beginnt gerade erst.

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