Hertha und Hoffenheim trennen sich nach kontroversem Elfer Remis

Von SPOX
Kalou sorgte für den Ausgleich für die Berliner
© Getty

Hertha BSC und die TSG Hoffenheim trennen sich am 21. Spieltag der Bundesliga nach zähem Spiel 1:1 und bleiben damit in der Tabelle Nachbarn auf den Plätzen 10 respektive 9 mit nur einem Zähler Unterschied.

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Während Pal Dardai auf Seiten der Hertha dreimal wechselte im Vergleich zum Remis in Bremen - Esswein kam für Duda, Darida für Maier und Torunarigha für Lustenberger - wechselte Julian Nagelsmann kräftig durch. Er brachte nach dem 2:4 in München gleich fünf neue und stellte von 5-3-2 auf ein 3-1-4-2-System um. Neu dabei waren Szalai und Kramaric im Sturm, Demirbay im zentralen Mittelfeld sowie Schulz auf links und Akpogouma rechts in der Dreierkette.

Die Hertha begann das Spiel kompakt stehend und auf Konter lauernd, während die Gäste anrannten und mehr Ballbesitz aufwiesen. Jedoch war es zumeist die Hertha, die mit schnellen Kombinationen durch die Mitte gefährlich vors Tor der Gäste kam. Einzig die Treffsicherheit fehlte. Hoffenheim ging jedoch letztlich durch Chaos in der Hertha-Hintermannschaft in Führung. Nachdem die Aktion bereits vorbei schien, spitzelte Schulz Stark den Ball im Sechzehner vom Fuß, sodass der nur noch zum Foul greifen konnte. Den Elfer versenkte Kramaric sicher.

Anschließend war lange Zeit die Luft raus bei den Berlinern, die dann jedoch fast aus dem Nichts zum Ausgleich kamen. Per Konter ließ Hoffenheim Lazaro über rechts viel Zeit und Platz, sodass seine Flanke Kalou am Fünfer fand, der als einzigen Gegenspieler Gnabry hatte, welcher nicht mal richtig ins Kopfballduell kam. Kalou nickte eiskalt ein.

In der Schlussphase kamen beide Teams zwar noch zu Konterchancen, doch während Hertha keinen richtigen Abschluss mehr fabrizierte, scheiterte Hoffenheim mit seiner letzten Aktion an Kraft im Tor der Herthaner.

Die Daten zum Spiel

Tore: 0:1 Kramaric (38./FE), 1:1 Kalou (58.)

  • Die Hertha ist nun seit fünf Bundesligaspielen gegen Hoffenheim sieglos. Allerdings folgten auf drei Pleiten mit diesem Remis nun zwei in Folge - auch das Hinspiel ging 1:1 aus.
  • Demirbay musste zwar schon früh raus, war aber erneut ein Sieggarant: 1899 Hoffenheim gewann nun genau 50 Prozent der Spiele, in denen Demirbay auf dem Platz stand.
  • Die Hertha wartet seit dem 17. Spieltag in Leipzig weiter auf einen Sieg. In den vier Spielen seither gab es nun drei Remis und eine Pleite.
  • Auch baute Hertha seine Serie von Heimspielen ohne Gegentor auf zehn aus. Nur am 1. Spieltag war dem Hauptstadtklub ein Zu-Null-Spiel gelungen.

Der Star des Spiels: Nico Schulz

Nico Schulz erwies sich gegen seinen Ex-Klub als Antreiber über die linke Seite und schlug auch mit die meisten Flanken, hatte zudem die meisten Torschussvorlagen seines Teams. Schaltete zudem blitzschnell vor dem Elfer und holte selbigen gegen Stark heraus.

Der Flop des Spiels: Jordan Torunarigha

Insgesamt lieferte der Youngster eine ordentliche Vorstellung ab, doch agierte er unglücklich in ein paar Zweikämpfen. Sein überhartes Einsteigen, das die Partie für Demirbay beendete, hätte durchaus eine Karte - vielleicht sogar Rot - verdient gehabt. In der zweiten Hälfte räumte er dann auch noch Mitspieler Skjelbred unglücklich ab. Letzterer konnte jedoch weitermachen.

Der Schiedsrichter: Deniz Aytekin

Weitgehend ruhig verlief der Auftritt von Aytekin, der den unglücklichen Tritt von Torunarigha gegen Demirbay nicht als grobes Foulspiel wertete. Beim Elfmeterpfiff vor dem 0:1 jedoch hatten er und sein Gespann eine knifflige Abseitsstellung zu bewerten. Schulz' Eingreifen dabei nicht als Abseits zu bewerten, war richtig.

Die Reaktionen der Trainer

Pal Dardai (Trainer Hertha BSC): "Vor dem Tor ist das nach meiner alten Schule Abseits. Danach war sechs, sieben Minuten Chaos. Da hätte sogar das 0:2 reingehen können. In der Halbzeit haben wir dann umgestellt. Aus meiner Sicht war es ein gerechtes Unentschieden, beide Mannschaften sollten damit zufrieden sein. Wir können damit leben, aber ich sage natürlich auch, dass wir irgendwann mal gewinnen müssen."

Julian Nagelsmann (Trainer 1899 Hoffenheim): "Ich bin zufrieden mit der Leistung. Wir haben ein gutes Auswärtsspiel gemacht und hätten mehr verdient gehabt als den Punkt. Wir sind gut ins Spiel gekommen, haben sehr gut verteidigt. Dann haben wir einen Elfmeter zugesprochen, der in meinen Augen diskutabel ist. Die Regel gibt es wohl so, aber ich würde mich an Pals Stelle auch aufregen. Wir hatten danach ein oder zweimal Pech im Abschluss."

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