TSG verpasst Sprung auf Platz drei

Von Stefan Petri
Die Spieler auf dem Platz hatten mit den Bedingungen zu ihre liebe Müh und Not
© Getty

Hannover 96 hat das Heimspiel am 15. Spieltag der Bundesliga gegen die TSG Hoffenheim mit 2:0 (0:0) gewonnen und sich damit im Mittelfeld der Tabelle festgesetzt.

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Julian Nagelsmann tauschte im Vergleich zum Europa-League-Spiel die komplette Mannschaft aus und ließ Kramaric in vorderster Spitze für den fehlenden Wagner spielen. 96 lief ebenfalls mit Viererkette auf und präsentierte sich im Mittelfeld extrem kompakt, Füllkrug war die einzige Spitze.

Die Bedingungen im gerade in der ersten Hälfte dichten Schneetreiben - wenn auch nicht so dramatisch wie in Köln - machten es beiden Teams schwer, trotzdem wurde aber komplett auf Kick-and-Rush verzichtet. Die TSG versuchte es über Ballbesitz, bei den Gastgebern sollte es nach Balleroberung schnell gehen.

Auf dem seifigen Untergrund konnten sich die Akteure gegen jeweils konzentrierte Abwehrreihen jedoch fast nichts erspielen. So war in der ersten Halbzeit eigentlich nur eine wirklich gute Chance zu verzeichnen: Tschauner parierte gegen Rupp stark, beim Abstauber stand Amiri im Abseits.

Nach dem Seitenwechsel stellte Nagelsmann auf Dreierkette um, das Spiel nahm etwas Fahrt auf. Aus der erhöhten Frequenz an Strafraumszenen schlug Hannover zuerst Kapital: Sane legte eine Hereingabe per Kopf ab auf Füllkrug, der schob aus kurzer Distanz zu seinem vierten Saisontreffer ein.

Hoffenheim schob weiter nach vorn, nachdem Kramaric frei vor Tschauner vorbeigezielt hatte, kam mit Szalai ein Stoßstürmer für die Gäste. Trotzdem wurde größtenteils weiter flach kombiniert. Hannover ließ es nicht zu einem Spiel auf ein Tor kommen, nach einem weiteren Standard machte Harnik den Deckel drauf.

Die Daten zum Spiel

Tore: 1:0 Füllkrug (59.), 2:0 Harnik (86.)

  • Hannover feierte alle fünf Bundesliga-Siege gegen 1899 Hoffenheim im eigenen Stadion
  • Mit vier Niederlagen hat Hoffenheim schon so viele Pleiten auf dem Konto wie in der gesamten Saison 2016/17
  • Füllkrug erzielte nach drei Jokertoren seinen ersten Treffer in einem Einsatz von Beginn an

Der Star des Spiels: Salif Sane

Turm in der Schlacht für Hannover: Sane räumte hinten abgeklärt alles ab und musste dafür nur selten wirklich in die Zweikämpfe. Hatte lange die meisten Ballaktionen seines Teams, bereitete Füllkrugs Treffer stark vor, als er einen halben Meter höher sprang als die Hoffenheimer Abwehr. Hatte nach Szalais Hereinnahme dann einen Stoßstürmer gegen sich, aber weiter keinerlei Probleme. Kam im gesamten Spiel ohne Foul aus.

Der Flop des Spiels: Mark Uth

Schwächster Mann in der offensiven Dreierreihe der Hoffenheimer, war über die gesamte Partie fast gar nicht zu sehen. Mit die wenigsten Ballaktionen bei den Gästen, schwache Passquote, blieb ohne Torschuss.

Der Schiedsrichter: Markus Schmidt

Die einzig knifflige Szene in der ersten Halbzeit war ein Handspiel im Hoffenheimer Strafraum, als Hübner aus kürzester Distanz angeschossen wurde. Den Elfer muss man nicht geben. Insgesamt souveräner Auftritt. Eine strengere Regelauslegung hätte aber auch zu einer zweiten Gelben Karte für Schwegler führen können. Beim Treffer von Harnik entschied der Mann am Monitor auf gleiche Höhe.

Die Reaktionen der Trainer

Andre Breitenreiter (Trainer Hannover 96): "Wir sind unheimlich glücklich, dass wir unser Etappenziel mit 20 Punkten schon erreicht haben. Wir haben sogar schon ein x angesammelt, was momentan bei zwei steht. Das ist sehr bemerkenswert. Die Witterungsbedingungen haben nur ein ganz, ganz schwieriges Spiel zugelassen. Das Spiel hat aufgezeigt, welche Moral und Mentalität wir besitzen. Dass wir nie aufhören und uns gegen solch einen starken Gegner stemmen."

Julian Nagelsmann (Trainer 1899 Hoffenheim): "Es war ein sehr schweres Spiel. Die Bedingungen waren für beide Mannschaften gleich, spielten aber den Stärken von Hannover, Standards und Umschalten, ein bisschen mehr in die Karten als uns. Wir hatten die erste tausendprozentige Chance zur Führung. Gerade bei den Verhältnissen ist es noch bedeutender, dass man so ein Ding von Lukas Rupp nutzt. In der zweiten Halbzeit war es noch schwieriger. Hannover hat seine zwei Chancen genutzt, wir haben unsere zwei Chancen nicht genutzt. Insgesamt war es zu wenig, um bei den Bedingungen etwas mitzunehmen."

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