Mit dem Copyright des FC Bayern: RB Leipzig meistert Doppelbelastung aus BL und CL

Von SPOX
RB Leipzig ist mit 26 Punkten Tabellenzweiter in der Bundesliga
© Getty

RB Leipzig bleibt dem FC Bayern München auf den Fersen und hat den Abstand wieder auf drei Punkte verkürzt. Die Leipziger zeigen, dass sie die Zusatzbelastung Champions League gut wegstecken können - und das auf eine Art und Weise, die der FC Bayern über Jahre hinweg kultiviert hat. Zur Überraschung von Uli Hoeneß.

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Karl-Heinz Rummenigge war am Freitagabend sehr bemüht, die eine oder andere Pointe in seine doch recht trockene Rede auf der Jahreshauptversammlung des FC Bayern München einzubauen. Auch die eine oder andere nicht ganz gelungene Stichelei gegen RB Leipzig war dabei.

Das war zum einen unrund, weil die beiden Vereinspatrone Uli Hoeneß und Didi Mateschitz gerade in ihren Abteilungen Basketball bzw. Eishockey ein gemeinsames Hallenprojekt in München vorantreiben und weil die beiden Führungsebenen der Fußballklubs ein recht ordentliches Verhältnis pflegen.

RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff hat den FC Bayern nicht nur einmal in vielen Bereichen als Vorbild bezeichnet.

Leipzig feiert Siege auf Bayern-Art

Auch auf dem Platz orientieren sich die Leipziger gerade sehr am deutschen Branchenprimus, denn RB gewinnt seine Spiele im Moment auf eine Art und Weise, auf die eigentlich der FC Bayern in der Bundesliga bisher das Copyright besaß.

Das 2:0 gegen Werder Bremen war der vierte Sieg im fünften Spiel nach einem Champions-League-Auftritt, zudem gab es ein Unentschieden. Der RB-Powerfußball blieb dabei in der Schublade, es war eher Ergebnisfußball, wie ihn der FC Bayern über Jahrzehnte in der Bundesliga kultiviert hatte.

"Das ist top! Darauf können die Jungs stolz sein", sagte RB-Trainer Ralph Hasenhüttl: "Die Spiele waren alle zäh und wurden am Ende über den Willen gewonnen."

Leipzig widerlegt These von Uli Hoeneß

Mit dieser Attitüde hat sich Leipzig auch in dieser Saison als erster Bayern-Verfolger etabliert, drei Punkte liegen die Rote Bullen nur hinter den Münchnern. Ganz nebenbei haben sie auch noch eine Prognose von Bayern-Präsident Hoeneß widerlegt.

"Ich kann mir nicht vorstellen, dass man es nur mit jungen Leuten schaffen kann, wenn man dreimal die Woche spielt", sagte Hoeneß mit Blick auf die Doppelbelastung und Leipzigs Credo, keine Spieler über 24 Jahre zu verpflichten.

Kurz vor Beginn der Gruppenphase legte Hoeneß nach: "Ob sie das so gut wegstecken werden, werden wir sehen. Wenn sie das schaffen, sage ich Chapeau. Ich kann es mir aber nicht vorstellen."

Auch wenn RB in der Champions League am letzten Spieltag auf Schützenhilfe angewiesen ist, um ins Achtelfinale einzuziehen, haben sich die Leipziger mit ihrem Auftreten in der Gruppenphase spätestens mit dem 4:1 in Monaco auf die Fußballlandkarte Europas gespielt. In der Liga sind sie stabil und am FC Bayern dran.

Hoeneß wird schön langsam seinen Hut ziehen müssen.

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