Ibisevic sorgt für nächste Köln-Pleite

Vedad Ibisevic brachte Hertha BSC in Führung
© Getty

Der 1. FC Köln hat am 13. Bundesligaspieltag seine elfte Saisonniederlage kassiert. Der Tabellenletzte verlor aufgrund eines Doppelpacks von Vedad Ibisevic zu Hause gegen Hertha BSC mit 0:2 (0:1). Dabei waren die Domstädter einmal mehr Opfer einer schwerwiegenden Fehlentscheidung.

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Köln begann vernünftig, hatte in der Anfangsphase trotz vier Änderungen in der 3-4-3-Startelf eine gute Struktur und gestaltete die Anfangsphase ausgeglichen. Das 0:1 war in seiner unglücklichen Entstehung ein Abbild der Kölner Krise: Zuerst unterlief Lukas Klünter ein Stockfehler, dann hob er nach der anschließenden Ecke des Abseits auf und Timo Horn ließ den Ball so abprallen, dass Vedad Ibisevic nur noch einschieben musste.

In der Folge übernahm die Hertha die Spielkontrolle, erspielte sich mehrere gute Chancen, verpasste es aber, das Ergebnis schon vor der Halbzeit deutlicher zu gestalten.

Nach der Pause versuchten sich die Kölner noch einmal aufzubäumen. Der erneute Tiefschlag eines nicht gegebenen Elfmeters nach einem Handspiel von Karim Rekik (51.) warf das Tabellenschlusslicht zunächst nicht zurück, das weiterhin engagiert nach vorne spielte. Dass die Hertha zehn Minuten später allerdings durch einen berechtigten Foulelfmeter das 2:0 erzielte, entschied die Partie. Anschließend rannte Köln zwar noch wild an, spielte jedoch keine Angriffe mehr strukturiert zu Ende.

Die Daten zum Spiel

Tore: 0:1 Ibisevic (17.), 0:2 Ibisevic (64., FE)

  • Der 1. FC Köln ist der schlechteste Bundesligist aller Zeiten nach 13 Spieltagen. 1860 in 1977/78: 2 Punkte, 10-31 Tore (-21) - Köln aktuell 2 Punkte, 4-25 Tore (-21).
  • Köln bleibt zum neunten Mal in dieser Saison torlos und hat erst vier Treffer erzielt. Alle anderen Mannschaften der Bundesliga-Geschichte hatten nach 13 Spieltagen mindestens sechs Treffer erzielt. Nur Tasmania Berlin 1965/66 und Energie Cottbus 2002/03 blieben wie Köln neunmal an den ersten 13 Spieltagen ohne Treffer.
  • Yann Aurel Bisseck ist mit 16 Jahren, 11 Monaten und 28 Tagen der zweitjüngste Spieler der Bundesliga-Geschichte. Einzig Dortmunds Nuri Sahin war bei seinem Debüt am 6. August 2005 gegen Wolfsburg jünger (16 Jahre, 11 Monate, 1 Tag).
  • Ibisevic erzielte sein zehntes Tor gegen den 1. FC Köln. Gegen kein anderes Team traf er so häufig.
  • Erstmals seit September/Oktober 2000 traf die Hertha in 6 Pflichtspielen in Folge mindestens doppelt.

Der Star des Spiels: Vedad Ibisevic

Offensiv der gefährlichste Herthaner, zeigte ein hohes Engagement und gab die meisten Torschüsse ab. Traf bei seinem ersten Treffer klassisch per Abstauber, beim zweiten souverän per Elfmeter und entschied damit das Spiel.

Der Flop des Spiels: Lukas Klünter

Verschuldete mit seiner verunglückten Ballannahme erst die Ecke vor dem 0:1 und hob dann auch noch das Abseits auf. War danach für den Rest der ersten Halbzeit verunsichert und nahm kaum am Spiel teil (nur Yuya Osako hatte bis dahin weniger Ballaktionen).

Die Schiedsrichterin: Bibiana Steinhaus

Hatte in der fairen ersten Halbzeit keine Probleme. Leistete sich zu Beginn des zweiten Durchgang allerdings einen dicken Bock, als sie nach deutlichem Handspiel von Rekik, der den Ball im Sechzehner mit beiden Armen abwehrte, trotz Kommunikation mit dem VAR und eigener Ansicht der TV-Bilder keinen Elfmeter für den 1. FC Köln gab. Der Elfer für die Hertha nach dem klaren Foul von Lehmann an Selke war dagegen unstrittig.

Die Reaktionen der Trainer

Peter Stöger (Trainer 1. FC Köln): "Die reifere Mannschaft hat dieses Spiel verdient gewonnen. In der Situation, in der wird sind, ist es bitter, wenn du durch eine Standardsituation in Rückstand gerätst. Es ist ein echter Kraftakt, die Situation anzunehmen und das Spiel eventuell noch zu drehen. Dazu waren wir nicht in der Lage, deshalb denke ich, dass der Sieg für Berlin auch in Ordnung geht."

Pal Dardai (Trainer Hertha BSC): "Wir haben lange nicht gewonnen. Wir haben die Tore im richtigen Moment geschossen, das war der große Unterschied zwischen beiden Mannschaften. Der Gegner war sehr gut organisiert, wir haben das aber sehr gut gemacht. Die Mannschaft war kompakt, wir haben wenig zugelassen."

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