Nächste Pleite: Köln verliert auch in Mainz

Von Dominik Geißler
Das Spiel zwischen Mainz und Köln fand größtenteils auf Augenhöhe statt
© Getty

Am 12. Spieltag der Bundesliga hat der 1. FSV Mainz 05 mit 1:0 (1:0) gegen den 1. FC Köln gewonnen. Für die Domstädter war es die dritte Niederlage in Serie und das zwölfte Spiel ohne Sieg, während Mainz seinen Platz im Mittelfeld der Tabelle festigte.

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In einer spielerisch wenig überzeugenden Partie war Köln von Beginn an bemüht, defensiv kompakt zu stehen und wenig zuzulassen. Erst ab der Mittellinie attackierte die Mannschaft von Trainer Peter Stöger zunächst ihre Gegenspieler.

Während Mainz zu Beginn des Duells leichte Vorteile hatte und sich vor allem über die linke Offensivseite immer wieder durchsetzte, fanden die Geißböcke nach einer halben Stunde mehr Zugriff und erspielten sich, vor allem durch Kontersituationen, mehrere gute Möglichkeiten. Die besten Chancen hatten Sehrou Guirassy und Leonardo Bittencourt.

Während der FC an Rene-Adler-Ersatz Robin Zentner oder an sich selbst scheiterte, ging Mainz durch Daniel Brosinski per Strafstoß in Führung. Vorausgegangen war ein - trotz Videobeweis - umstrittener Elfmeterpfiff nach einem vermeintlichen Foul an Pablo de Blasis.

Das Tabellenschlusslicht ließ sich vom Rückstand jedoch nicht beeindrucken und war auch in der zweiten Hälfte die bessere Mannschaft. Allerdings fehlte es dem Kölner Spiel an Tempo, sodass sich Mainz in der Verteidigung immer wieder gut positionieren konnte und keine Großchancen zuließ. Dies änderte sich auch nach der Roten Karte gegen den Mainzer Giulio Donati nicht.

Die Daten zum Spiel

Tor: 1:0 Brosinski (43., FE)

Rote Karte: Donati (71., Mainz/Tätlichkeit)

  • Wenig Comebackqualitäten bei den Kölnern: Wenn der Tabellenletzte in den vergangenen zwölf Spielen zur Halbzeit in Rückstand lag, ging die Partie anschließend auch verloren.
  • Mit elf Gegentoren in der ersten Hälfte hat der FC darüber hinaus die meisten Treffer in den ersten 45 Minuten kassiert. Insgesamt steht Köln nun bei 23 Gegentoren, so viele kassierte der Klub das letzte Mal in der Saison 2011/12 - am Ende stieg man in die 2. Liga ab.
  • Für Donati war es bereits der dritte Platzverweis seiner Bundesliga-Karriere. Mehr Rote Karten sammelte von den aktiven Spielern nur Vedad Ibisevic (4).

Der Star des Spiels: Jean-Philippe Gbamin

Der Ivorer war in vielen Situationen Dreh- und Angelpunkt des Mainzer Spiels. Häufig gesucht, verteilte Gbamin die Bälle immer wieder an seine Mitspieler - insbesondere auf die linke Seite. Mit den meisten Ballaktionen aller 05er und einer Passquote von 87 Prozent hatte er großen Anteil am Sieg seiner Mannschaft.

Der Flop des Spiels: Lukas Klünter

Der Rechtsverteidiger spielte zu passiv - sowohl offensiv als auch defensiv. Nach vorne setzte er kaum Akzente, hinten ließ er Daniel Brosinski vor allem in der ersten Halbzeit immer wieder gewähren. Sein Sicherheitsabstand von teils mehreren Metern sorgte für einige gute Flankenmöglichkeiten der Mainzer.

Der Schiedsrichter: Dr. Felix Brych

Der erfahrene Münchner ließ viel durchgehen und traf damit in einer fairen Partie eigentlich die richtige Linie. Kurz vor der Halbzeitpause fiel Brych allerdings auf eine Schwalbe von Pablo de Blasis rein und zeigte auf den Elfmeterpunkt. Auch nach Heranziehen des Videoassistenten blieb er bei seinem Pfiff - eine äußerst fragwürdige Entscheidung des Schiedsrichterteams. nach der Partie gab Brych einen Fehler zu.

"Ich habe jetzt die Bilder gesehen und keinen Kontakt erkennen können", gestand er bei Sky ein. In der Situation hatte er noch einen anderen Eindruck: "Da war es für mich ein klarer Elfmeter, vom Videoassistenten habe ich zudem die Bestätigung bekommen, dass ein Kontakt am Knie da war. Auch De Blasis sagte, dass ein Kontakt da war."

Ähnlich umstritten war auch die Rote Karte gegen Giulio Donati nach einer vermeintlichen Tätlichkeit. Brych sagte hierzu: "Beide Spieler machen was, aber eben Unterschiedliches. Daher habe ich auch unterschiedliche Strafen ausgesprochen."

Reaktionen der Trainer:

Sandro Schwarz (Trainer FSV Mainz 05): "Wir sind gut ins Spiel reingekommen. Ab der 20., 25. Minute haben wir etwas den Faden verloren. In der besten Phase von Köln haben wir dann das Tor gemacht. Der Elfmeter war keiner. Das hat man auch auf den Bildern gesehen. Genauso sieht es mit dem Platzverweis von Donati aus. In der zweiten Halbzeit war es dann ein Kampfspiel. Wir sind überglücklich mit dem Ergebnis, wissen aber auch, dass heute nicht alles gut war."

Peter Stöger (Trainer 1. FC Köln): "Eine bittere Niederlage für uns. Das war aufgrund des Spielverlaufs nicht nötig. Der letzte Punch, die letzte Überzeugung in den Aktionen hat gefehlt. Wir hatten Möglichkeiten, wenigstens einen Punkt mitzunehmen."

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