Weiter sieglos! HSV von Frankfurt vermöbelt

Haris Seferovic (M.) erzielte nach seiner Einwechslung den Treffer zum 3:0 für die SGE
© Getty

Am 8. Spieltag der Bundesliga gewann Eintracht Frankfurt mit 3:0 (1:0) beim Hamburger SV. Damit springt die SGE zumindest zwischenzeitlich auf den Champions-League-Qualifikationsplatz 4, während der HSV weiterhin sieglos auf einem Abstiegsplatz rangiert.

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Vor 52.258 Zuschauern im Volksparkstadion brachte Lewis Holtby Eintracht Frankfurt per Eigentor in Führung (35.). Shani Tarashaj sorgte in der 60. Minute mit seinem Treffer zum 2:0 für die Entscheidung. Haris Seferovic erzielte dann das 3:0 (69.).

In der 58. Minute sah Dennis Diekmeier die Gelb-Rote-Karte.

Frankfurt blieb im neunten Bundesligaspiel in Folge gegen den Hamburger SV ungeschlagen. Gegen keinen anderen Verein ist die SGE so lange ohne Niederlage.

Dem HSV gelang im fünften Bundesligaspiel in Folge kein eigenes Tor.

Die Reaktionen:

Markus Gisdol (Trainer Hamburger SV): "Heute ist ein wirklich schlechter Tag für uns. Wir haben uns viel vorgenommen und sind sehr enttäuscht. Wir werden die Partie jetzt sauber analysieren, haben aber Dienstag schon die nächste Aufgabe vor uns."

Niko Kovac (Trainer Eintracht Frankfurt): "Ich bin sehr zufrieden. Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht. Es ist alles aufgegangen, was wir uns vorgenommen haben. Wir haben den Ball gut gesichert und waren auch technisch stark."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: HSV-Trainer Gisdol muss seine Elf nach dem 0:0 gegen den Hamburger SV umstellen. Für den gesperrten Cleber rückt Ekdal in die Innenverteidigung. Auf der Sechs wird der Schwede durch Jung ersetzt. Außerdem startet Halilovic für Hunt und feiert somit sein Startelfdebüt für den HSV.

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Beim überraschenden Punktgewinn gegen den FC Bayern vertraute Eintracht-Trainer Kovac noch auf eine Fünferkette, nun wechselt er zurück auf vier Verteidiger. Hector muss deshalb aus dem Defensivverbund weichen. Außerdem fehlen der verletzte Rebic sowie der gesperrte Huszti. Meier sitzt nur auf der Bank. Dafür starten Hasebe, Gacinovic, Tarashaj und Hrgota.

31. Fabian wird halbrechts freigespielt, fackelt nicht lange und zieht aus 25 Metern ab. Das Leder jagt er dann allerdings einen guten Meter über den Kasten der Hausherren.

35., 0:1, Holtby (Eigentor): Holtby leistet sich einen Fehlpass im Spielaufbau und dann geht es ganz schnell. Auf der rechten Seite kommt Hrgota im Strafraum an den Ball und legt ihn dann in die Mitte, wo Gacinovic wartet. Holtby grätscht hinein und will seinen eigenen Fehler wieder gut machen - befördert die Kugel dabei aber selbst über die Linie.

38.: Halilovic wird nach einem Ballgewinn aus der eigenen Hälfte heraus auf die lange Reise geschickt. Der junge Kroate sprintet im Laufduell mit Vallejo auf das Tor von Hradecky zu und will den Verteidiger im Strafraum mit einer Finte ins Leere laufen lassen. Doch Halilovic rutscht dabei selbst aus und lässt so die Riesenchance liegen.

56.: Hrgota steckt die Kugel perfekt in den Strafraum durch, wo Tarashaj startet. Der junge Angreifer nimmt das Leder mit und legt es an Adler vorbei, der schon am Boden ist. Dann fällt der Frankfurter - eine lupenreine Schwalbe, für die es eigentlich die Gelbe Karte hätte geben müssen.

58.: Diekmeier grätscht mit offener Sohle Oczipka um. Für dieses üble Einsteigen sieht der Rechtsverteidiger zurecht die Gelbe Karte. Da es seine zweite im Spiel ist, fliegt Diekmeier folgerichtig vom Platz.

60., 0:2, Tarashaj: Tarashaj ist links am Sechzehner völlig frei und bekommt die Kugel. Der Schweizer zieht ein paar Meter in die Mitte, versetzt Ekdal mit einer einfachen Körpertäuschung und jagt er das Leder dann mit links sehenswert oben links unter die Latte. Nichts zu halten für Rene Adler!

64.: Hrgota legt die Kugel im Zentrum mit viel Übersicht nach rechts außen für Fabian ab. Der Mexikaner nimmt den Kopf einmal kurz hoch und zielt dann aus gut 18 Metern auf die lange Ecke. Wenige Zentimeter rauscht der Ball an der Stange und dem dritten Tor vorbei.

69., 0:3, Seferovic: Fabian steckt den Ball zu Seferovic durch. Er lässt sich nicht zweimal bitten und schießt sicher ein.

88.: Frankfurt spielt einen Eckball kurz aus, die Kugel landet im Strafraum bei Fabian. Der Mexikaner legt mustergültig quer auf Gacinovic, der locker einschiebt - allerdings ist die Situation da schon abgepfiffen, weil Fabian im Abseits stand.

Fazit: Eintracht Frankfurt machte ein starkes Auswärtsspiel, in dem die SGE offensiv seine Chancen äußerst kaltschnäuzig verwertete und defensiv stabil stand. Der HSV wirkte gleichermaßen verunsichert wie ideenlos.

Der Star des Spiels: Marco Fabian. Der Mexikaner machte ein gutes Spiel, das er mit zwei Assists krönte. Fabian war aber auch ein wichtiger Bestandteil des intensiven Frankfurter Pressings.

Der Flop des Spiels: Lewis Holtby. Am Treffer zum 0:1 war Holtby doppelt schuld: Erst verlor er den Ball im Aufbauspiel, wenige Sekunden später grätschte er ihn ins eigene Tor. Auch im Offensivspiel konnte er kaum Akzente setzen, darüber hinaus verlor er einen Großteil seiner Zweikämpfe.

Der Schiedsrichter: Günter Perl. Der Referee hatte das über weite Strecken rassige Spiel gut unter Kontrolle. Die Gelb-Rote-Karte für Diekmeier war absolut vertretbar, den Treffer von Gacinovic in der Nachspielzeit wegen Abseits nicht zu geben ebenfalls. Eine Fehlentscheidung leistete sich Perl aber, als er Tarashaj in der 56. Minute wegen einer eindeutigen Schwalbe nicht verwarnte.

Das fiel auf:

  • Frankfurt agierte zu Beginn anders als zuletzt in München wieder im gewohnten 4-2-3-1. Im Defensivverhalten attackierte die Eintracht dabei mutig und intensiv mit drei Spielern. Fast auf einer Höhe liefen Fabian, Hrgota und Tarashaj ihre Gegenspieler an. Das führte zu einigen frühen Ballverlusten der Hamburger.
  • Auch der HSV startete mit einem 4-2-3-1, interpretierte dieses System jedoch anders. Hatte Frankfurt den Ball, rückte Halilovic nach vorne und störte gemeinsam mit Stürmer Lasogga das Frankfurter Aufbauspiel. Dies machte das Duo aber deutlich zurückhaltender, als es die Frankfurter Gäste taten.
  • Halilovic feierte beim HSV sein Startelfdebüt. Der Kroate präsentierte sich zwar bemüht und zeigte durchaus Ambitionen, das Spiel zu gestalten, wirklich umsetzen konnte er dieses Unterfangen aber nicht. Entscheidende Impulse lieferte Halilovic kaum, er wirkte oftmals zu unkonzentriert und nicht zielstrebig genug. Zur Pause wurde er für Wood ausgewechselt.
  • Die Hereinnahme von Wood und somit eines zweiten gelernten Stürmers auf Seiten des HSV hatte auch taktische Auswirkungen auf das Frankfurter Spiel: Die SGE stellte mit Beginn der zweiten Halbzeit auf eine Fünferkette um, Hasebe rückte als zusätzlicher Innenverteidiger zwischen Vallejo und Abraham.
  • Das Offensivspiel des HSV stellte sich ungemein einfallslos dar. Den Hamburgern gelang es eigentlich nie, sich über mehrere Stationen in den gegnerischen Strafraum zu kombinieren, gefährliche Torchance erspielten sich die Hanseaten keine einzige. Nach dem Treffer zum 2:0 gab sich der HSV auf.

Hamburg - Eintracht Frankfurt: Die Statistik zum Spiel

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