Letzter! Schalke verliert auch in Hoffenheim

Eric-Maxim Choupo-Moting erzielte das zwischenzeitliche 1:0 für Schalke 04
© Getty

Am 5. Spieltag der Bundesliga verlor der FC Schalke 04 erneut und verbleibt somit weiterhin bei null Punkten. Die Königsblauen mussten sich bei der TSG Hoffenheim mit 1:2 (1:2) geschlagen geben.

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Vor 29.288 Zuschauern in der Wirsol-Rhein-Neckar-Arena brachte Eric Maxim Choupo-Moting Schalke bereits in der 4. Minute in Führung. Der Vorsprung hielt jedoch nicht lange, bereits 13 Zeigerumdrehungen später besorgte Andrej Kramaric den Ausgleich. Lukas Rupp drehte in der 41. Minute das Spiel.

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Hoffenheim ist nach vier Remis und einem Sieg in dieser Saison weiterhin ungeschlagen. Kramaric befindet sich dabei in absoluter Top-Form. Der Kroate war an fünf der vergangenen sieben Hoffenheimer Toren direkt beteiligt (zwei Treffer, drei Assists).

Schalke blieb auch im 16. Bundesliga-Spiel in Serie nicht ohne Gegentor und ist nun Tabellenletzter. Der eingewechselte Max Meyer machte sein 100. Bundesligaspiel. Mit Draxler und Körbel knackten in der Bundesliga-Geschichte nur zwei Spieler diese Marke in einem jüngeren Alter.

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Die Reaktionen:

Julian Nagelsmann (Trainer 1899 Hoffenheim): "Wir sind nach dem Rückstand ganz gut ins Spiel gekommen. Dann machen wir den Ausgleich und gehen nach einer guten Balleroberung in Führung. In der zweiten Hälfte müssen wir das Spiel früher entscheiden."

Markus Weinzierl (Trainer Schalke 04): "Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen, aber die Führung hat uns keine Sicherheit gegeben. Die zwei Gegentore haben wir fast selbst mitgeschossen. Wir haben ganz klar nicht umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Im Vergleich zum 1:1 gegen Darmstadt wechselt TSG-Coach Nagelsmann dreifach. Wagner muss wegen Knöchelproblemen passen, Polanski und Amiri sitzen nur auf der Bank. Stattdessen starten Rupp, Toljan und Süle, der zuletzt wegen einer Beckenprellung verletzt fehlte.

Schalke-Trainer Weinzierl reagiert auf die 1:3-Pleite gegen Köln und ändert seine Startelf auf vier Positionen. In der Innenverteidigung beginnt Nastasic für den zuletzt desolaten Naldo, im zentralen Mittelfeld starten Goretzka und Stambouli statt Geis und Schöpf, außerdem ersetzt Embolo Meyer.

4., 0:1, Choupo-Moting: Riether schickt auf der rechten Seite Embolo die Linie lang. Der Neuzugang vom FC Basel wird von Bicakcic nicht energisch angegriffen und kann flanken. An der langen Stange steht Choupo-Moting. Er setzt sich gegen Süle durch und köpft aus kurzer Distanz ein.

8.: Demirbay schickt mit einem schönen Pass Kramaric links in den Strafraum. Der Angreifer will den Ball über den herausstürzenden Fährmann in den Kasten lupfen, doch das gelingt nicht ganz. Der Ball senkt sich aufs Tornetz.

17., 1:1, Kramaric: Kaderabek kommt bei einem Angriff über links zum Flanken, da Schalke nicht genug Druck auf den ballführenden Mann ausübt. In der Mitte schraubt sich dann Kramaric am Elfmeterpunkt hoch und kann - von Nastasic nicht eng genug bewacht - ins rechte untere Eck einköpfen.

25.: Völlig übermotiviert räumt Bicakcic im Mittelfeld Goretzka um. Mit der Gelben Karte ist er gut bedient.

28.: Choupo-Moting lässt den Ball vom rechten Flügel zu Leon Goretzka abtropfen. Der Jung-Nationalspieler zieht nach innen, schließt dann mit links von der Strafraumgrenze flach ab. Baumann macht sich lang, im Nachfassen entschärft er den Flachschuss.

33.: Aus dem linken Halbfeld segelt der Ball in den Strafraum, wo Huntelaar im Zentrum nicht im Abseits steht und die Kugel mit dem Kopf Richtung rechtes unteres Eck verlängert. Der Ball klatscht ans Aluminium, dann kann Hoffenheim ihn aus der Gefahrenzone klären.

39.: Hoffenheim muss bereits in der ersten Halbzeit verletzungsbedingt wechseln: Bicakcic verlässt wegen einer Fußverletzung den Platz, für ihn kommt Schär im Spiel.

41., 2:1, Rupp: Nach einem schlampigen Pass im Spielaufbau in der eigenen Hälfte von Bentaleb schalten die Hoffenheimer in Person von Demirbay schnell und präzise. Mit einem Pass vom rechten Strafraumeck diagonal ans linke Fünfereck düpiert er die S04-Deckung (Beinschuss für Nastasic) und macht es dem einlaufenden Lukas Rupp leicht: Sein Mittelfeld-Nebenmann muss die Kugel nur noch zum 2:1 über die Linie schieben.

66.: Mark Uth, der sich bei einem Angriff am Oberschenkel verletzt hat, muss bei den Hoffenheimern vom Platz. Für ihn spielt jetzt Amiri.

90.+5: Großes Glück für Hoffenheim! Bei Meyers Ecke springt in der Mitte Demirbay der Ball an den Arm, aber Schiri Welz lässt trotz Protesten der Schalker weiterspielen - sehr fragwürdig. Dann kommt noch einmal eine Meyer-Flanke in den Strafraum, doch Riether lässt die Kopfballchance fünf Meter vor dem Tor aus.

Fazit: Hoffenheim siegte letztlich verdient gegen Schalke. Die TSG agierte defensiv stabil und offensiv eiskalt. Schalke zeigte sich zwar bemüht, ließ den letzten Willen und die entscheidende Kaltschnäuzigkeit aber vermissen.

Der Star des Spiels: Kerem Demirbay. Im rechten Mittelfeld präsentierte sich Demirbay aktiv und einsatzfreudig. Kein Hoffenheimer bestritt mehr Zweikämpfe. Den entscheidenden Treffer zum 2:1 bereitete er mit seinem starken Pass durch die Beine von Nastasic mustergültig vor. Außerdem spulte er die meisten Kilometer aller Spieler ab.

Der Flop des Spiels: Matija Nastasic. Der Serbe verzeichnete zwar eine gute Zweikampfquote, war aber an beiden Gegentreffern entscheidend beteiligt. Beim 1:1 bewachte Nastasic Kramaric bei dessen Kopfball nicht eng genug; beim 1:2 ließ er sich von Demirbay tunneln, sodass Rupp einschieben konnte.

Der Schiedsrichter: Tobias Welz. In der Nachspielzeit hätte Welz beim Handspiel von Demirbay eigentlich auf den Punkt zeigen müssen. Ansonsten hatte er mit einer weitestgehend fairen Partie kaum Probleme. In der 25. Minute zeigte er Bicakcic für überhartes Einsteigen die Gelbe Karte - das hätte durchaus auch härter sanktioniert werden können, "nur" Gelb zu zeigen war aber jedenfalls keine Fehlentscheidung.

Das fiel auf:

  • Anders als beim vergangenen Spiel gegen Darmstadt begann Hoffenheim wieder mit einer Dreierkette. Im 3-5-2 kümmerte sich der zentrale Innenverteidiger Vogt um das Aufbauspiel. Während ihm zu Beginn noch der eine oder andere Leichtsinnsfehler unterlief, kam Vogt mit zunehmender Spieldauer immer besser in die Partie und überzeugte sowohl offensiv als auch defensiv.
  • Bei Schalke kam die Rolle des Aufbauspielers zumeist Bentaleb zu. Griff seine Mannschaft an, rückte er vornehmlich zwischen die beiden Innenverteidiger und verteilte die Bälle. Im Defensivverhalten verschob Bentaleb leicht nach links, dann verteidigte Stambouli zentral vor dem Innenverteidiger-Duo. Goretzka sicherte die rechte Seite ab.
  • Offensiv begann Schalke mit einem Dreiersturm, bestehend aus dem zentralen Angreifer Huntelaar, rechts Embolo und links Choupo-Moting. Etwa zur Mitte der ersten Halbzeit stellte Schalke um: Choupo-Moting rotierte nach rechts und ließ sich etwas zurückfallen. Taktisch agierte Schalke nun in einem 4-4-2. Dieser Wechsel war aber nur zwischenzeitlich, kurz vor der Pause formierte sich S04 wieder wie beim Anpfiff.
  • Schalke wurde in der zweiten Halbzeit zwar dominanter, jedoch nicht wirklich zwingend. Gegen gut gestaffelte Hoffenheimer fehlte es sowohl an kreativen Ideen als auch an einer effektiven Bindung zwischen dem Mittelfeld und den Offensivspielern. Auch die eingewechselten Meyer, Schöpf und Di Santo konnten das Spiel nicht entscheidend beleben.
  • Hoffenheim beschränkte sich in der zweiten Halbzeit auf schnelle Konter. Diese spielte die TSG jedoch nicht konsequent genug zu Ende, ansonsten hätte das Spiel frühzeitig entschieden werden können.
  • Bedenklich war auf Seiten von Schalke vor allem die Körpersprache: Das 1:0 gab dem Team keine Sicherheit, nach dem Rückstand war von druckvollem Aufbäumen dann wenig bis nichts zu sehen. Schalke ergab sich seinem Schicksal.

Hoffenheim - Schalke: Die Statistik zum Spiel

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