BVB siegt und stellt Heimrekord ein

Borussia Dortmund hat seinen eigenen Heimspielrekord eingestellt
© Getty

Borussia Dortmund hat zum Auftakt des 5. Spieltags der Bundesliga sein Heimspiel gegen den SC Freiburg mit 3:1 (1:0) gewonnen. Damit stellte der BVB seinen Vereinsrekord ein und bleibt nun seit 24 Partien vor eigenem Publikum ungeschlagen (21 Siege, drei Remis).

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Vor 80.100 Zuschauern im Signal Iduna Park ging der BVB kurz vor der Pause durch das fünfte Saisontor von Pierre-Emerick Aubameyang in Führung (45.). Der Gabuner hat nun 59 Bundesligatore für Dortmund erzielt und ist im klubinternen Ranking damit mit Jan Koller gleichgezogen.

Acht Minuten nach der Pause erhöhte Lukasz Piszczek zum 2:0. Maximilian Philipp erzielte sieben Minuten später den Anschluss für die Gäste (60.).

In der Nachspielzeit besiegelte der eingewechselte Raphael Guerreiro den Dortmunder Heimsieg.

Freiburg verlor damit seit einem 3:1 zu Hause im Mai 2010 alle elf Bundesligaspiele gegen den BVB und bleibt in Dortmund seit Oktober 2001 ohne Sieg. Seither setzte es bei den Westfalen neun Niederlagen in Serie - bei 3:27 Toren. Coach Christian Streich verlor alle acht Bundesligaspiele gegen die Borussia - gegen keinen anderen Klub blieb er im Oberhaus ohne Punkt.

Reaktionen:

Thomas Tuchel (Trainer Dortmund): "Wenn ich mir nach den torreichen Begegnungen zuletzt ein Spiel hätte wünschen dürfen, dann hätte ich mir so eines gewünscht. Bei der ganzen Euphorie hieß es ja nur noch: Wie viele Tore schießen wir heute? Wir haben heute sehr gute Phasen gehabt, aber am Ende war es ein hartes Spiel und wir haben doch noch ein bisschen gezittert."

Christian Streich (Trainer Freiburg): "Wir haben gute 15 Minuten gespielt. Danach kamen wir gegen diese sehr starken Dortmunder nicht mehr an, vor allem nicht gegen diese Offensive."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Bei den Dortmundern gibt es nach dem 5:1-Sieg in Wolfsburg drei Änderungen in der Startelf. Mor beginnt zum ersten Mal, zudem spielen Castro und Ginter für Bartra (verletzt), Guerreiro und Pulisic (beide Bank). Nach 1248 Tagen läuft Götze wieder im Dortmunder Stadion auf. Aubameyang bestreitet seine 100. Bundesligapartie. Neuzugang Merino steht erstmals im Kader.

Auch bei den Freiburgern gibt es drei Wechsel im Vergleich zum 1:0-Sieg gegen den HSV: Ignjovski, Söyüncü und Petersen starten für Niederlechner, Frantz und Stenzel. Petersen steht erstmals in dieser Saison in der Anfangsformation. Ignjovski bestreitet sein 100. Bundesligaspiel.

5.: Nach einem Dortmunder Ballverlust im Mittelfeld kontert der SCF und schickt links den freien, aber abseitsverdächtigen Grifo, der Platz hat und auf Bürki zuläuft. Sein Schuss ist aber viel zu schwach. Da wäre mehr drin gewesen!

18.: Der BVB unterbindet einen Freiburger Konter. Ginter bedient Aubameyang, der viel Platz hat und allein vor Schwolow einen Heber ansetzt - hauchdünn am linken Pfosten vorbei.

22.: Mor versucht es aus rund 20 Metern zentraler Position. Der Ball wird abgefälscht von Bulut und landet auf der Latte.

35.: Nach einem Ballverlust von Mor kommt Petersen links im Sechzehner an die Kugel. Aus elf Metern scheitert er aber mit einem flachen Linksschuss am gut reagierenden Bürki.

45., 1:0, Aubameyang: Götze bedient Dembele links im Sechzehner. Der Franzose geht noch ein paar Schritte und spielt die Kugel dann scharf auf den zweiten Pfosten. Dort muss Aubameyang nur noch den Fuß hinhalten.

47.: Nach einem Seitenwechsel kommt der Ball an die rechte Strafraumgrenze zu Dembele. Der lässt Günter stehen und schießt wuchtig mit rechts aufs Tor - Schwolow reagiert aber gut.

53., 2:0, Piszczek: Piszczek schickt Castro rechts in den Sechzehner, wo der Mittelfeldmann ganz viel Platz hat. Er will auf Aubameyang querlegen, Söyüncü aber blockt das Zuspiel. Der Ball springt zurück zu Piszczek, der zum 2:0 einschießt.

60., 2:1, Philipp: Haberer nimmt einen hohen Ball gut herunter und steckt rechts auf den startenden Philipp durch. Ginter grätscht ins Leere, sodass der Angreifer unbedrängt in den Strafraum gehen kann, wo er Bürki mit einem überlegten Schuss ins lange Eck aus knapp elf Metern überwindet.

63.: Nach einer Dembele-Flanke köpft der eingewechselte Niedermeier per Kopf zurück zu Schwolow und zwingt seinen Keeper zu einer Glanzparade. Den Abpraller setzt Aubameyang an den Pfosten.

72.: Bulut bekommt die Kugel links vor dem Sechzehner, wo er sich um Schmelzer dreht und dann abschließt. Bürki ist im kurzen Eck aber schnell unten und lenkt den Ball um den Pfosten.

75.: Aubameyang bekommt die Kugel am Sechzehner von Guerreiro und zündet dann auf engstem Raum den Turbo. Er geht an seinem Gegenspieler vorbei und legt die Kugel dann auch an Schwolow vorbei. Im Fallen schießt er das Leder aber links am Tor vorbei.

90.+1, 3:1, Guerreiro: Über Castro, Guerreiro, Weigl, Aubameyang, wieder Castro und wieder Guerreiro dribbelt sich der BVB links in den Strafraum. Der eingewechselte Portugiese knallt den Ball dann mit links ins rechte Eck.

Fazit: Freiburg startete gut, dann hatte der BVB eine dominante Phase, die locker für zwei Tore hätte reichen können. In Halbzeit zwei dann Dortmund mit dem besseren Start, der SC hielt aber gut dagegen.

Der Star des Spiels: Ousmane Dembele. Wahnsinnige Geschwindigkeit, starke Dribblings, gefährliche Flanken - der Franzose war an beinahe jedem erfolgsversprechenden Angriff des BVB beteiligt. Bestritt zudem die meisten Zweikämpfe aller Feldspieler und gewann über 60 Prozent davon. Dazu mit acht erfolgreichen Eins-gegen-eins Situationen und drei eigenen Torabschlüssen.

Der Flop des Spiels: Vincenzo Grifo. Freiburgs wohl bester Fußballer blieb über die gesamte Spielzeit blass. Wenige Ballaktionen, einige Fehlpässe und mit nur einem einzigen gewonnenen Zweikampf. Vergab zudem die Großchance zur Führung in der 5. Minute.

Der Schiedsrichter: Christian Dingert. Mit einigen Fehlern in der Zweikampfbewertung. Ließ bei Grifos Foul im Mittelfeld nach rund 20 Minuten die Gelbe Karte noch stecken. Die Verwarnung gegen Dembele kann man geben. Ließ dann nach dem höhnischen Applaus des Franzosen Gnade vor Recht ergehen, dass er Dembele nicht vom Platz stellte. Bei allen anderen persönlichen Strafen aber mit richtigem Maß. Beim Duell zwischen Dembele und Abrashi nach gut einer Stunde im Freiburger Strafraum nicht auf Elfmeter für den BVB zu entscheiden, war in Ordnung.

Die Fußballwelt im Netz auf einen Blick - Jetzt auf LigaInsider checken!

Das fiel auf:

  • Freiburg erwischte den besseren Start, da die Gäste den Dortmunder Spielaufbau immer wieder früh anliefen und der BVB unter diesem Druck weder Ballsicherheit noch Tempo in seine Aktionen bekam. Besonders Piszczek agierte aufgrund des Pressings das eine oder andere Mal fehlerhaft.
  • Sobald die Hausherren jedoch den Ball ins Mittelfeld bekamen und dort ihr Ballbesitzspiel aufzogen, ergaben sich am Ende Torchancen für den BVB. Mor und Dembele gingen auf den Flügeln, aber auch in den offensiven Halbräumen, häufig in Eins-gegen-eins-Duelle und dribbelten dadurch die Freiburger Defensivstruktur mehrfach auf. Die Entscheidungsfindung - gerade von Mor - war aber ausbaufähig.
  • Nach der Pause tauschten die Dortmunder Außen bis zur Einwechslung von Pulisic die Seiten. Mor war auf links plötzlich wie abgeschnitten vom Spiel. Dembele setzte seine Geschwindigkeit dagegen auch rechts stark ein, so dass die Hausherren auf diesem Flügel häufig in den Rücken der Abwehr kamen und gefährlich wurden.
  • Der SC taktisch über die gesamten 90 Minuten sehr diszipliniert im Spiel gegen den Ball und situativ auch mit Elementen der Manndeckung. Das nahm der Borussia phasenweise die Zielstrebigkeit im Passspiel. Freiburg zudem mutig im Angriffsspiel, suchte immer wieder den vertikalen Weg zum Tor. Die Breisgauer insgesamt auch mit mehr Schüssen auf den Kasten als Dortmund.

Dortmund - Freiburg: Die Statistik zum Spiel