BVB mit Nullnummer gegen Kölner Bollwerk

Ohne Tor: Reus & Co. verzweifelten gegen Köln
© Getty

Borussia Dortmund ist am 31. Spieltag der Bundesliga vor heimischer Kulisse nicht über ein 0:0 gegen den 1. FC Köln hinaus gekommen - und könnte am Sonntag den 3. Tabellenplatz an die TSG Hoffenheim verlieren.

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Vor 81.360 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park erzielten die überlegenen Dortmunder in Abschnitt eins zwar zwei Treffer, die vermeintlichen Tore von Pierre-Emerick Aubameyang und Marco Reus wurde aber korrekterweise wegen Abseits annulliert.

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Der BVB bleibt mit 57 Punkten auf dem direkten Champions-League-Platz drei, könnte aber am Sonntag von der TSG Hoffenheim (55 Punkte) auf Rang vier verdrängt werden.

Kurios: Seit Peter Stöger Trainer in Köln ist, verlor der FC nie gegen Dortmund (zwei Siege, vier Remis). Für den BVB war es zudem das erste Bundesligaspiel seit Oktober 2016 ohne eigenen Treffer.

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Tuchel tauscht nach dem 3:2-Sieg in München auf vier Positionen: Für Bender, Dembele, Guerreiro und Piszczek (alle Bank) spielen Ginter, Kagawa, Pulisic und Durm.

Bei Köln gibt es zwei Wechsel im Vergleich zum 1:1 gegen Hoffenheim am vergangenen Wochenende. Peter Stöger lässt Subotic und Rudnevs für Rausch (verletzt) und den Osako (krank) starten.

14.: Kagawa wird links im Sechzehner freigespielt und passt wieder zu Aubameyang, der den Ball in der Mitte nur noch ins leere Tor schieben muss - aber die Fahne des Assistenten geht hoch! Abseits.

15.: Konter BVB: Kagawa schickt Reus, der geht mit Tempo augf Horn zu und sucht an der Strafraumkante - mal wieder - Aubameyang. Doch Subotic ist dazwischen und fälscht den Ball taumelnd am eigenen Keeper vorbei Richtung Tor ab. Sörensen ist aber da und klärt den Ball knapp vor der Linie.

27.: Langsam muss es fallen! Aubameyang geht links an die Grundlinie und sucht im Rückraum Reus. Der nimmt den Aufsetzerpass aus vollem lauf direkt und zimmert das Leder aus acht Metern über die Latte.

29.: Erste Großchance des FC: Rudnevs bedient Ex-Dortmunder Jojic sehenswert per Hacke, doch der verzieht den Schuss frei aus zwölf Metern rechts im Strafraum - am langen Eck vorbei!

31.: Bittencourt mit einem ganz großen Solo, an dessen Ende er frei links im Strafraum auftaucht. Doch der Kölner verzieht den Abschluss aus zehn Metern komplett - fahrlässig!

34.: Horn klärt einen Steilpass auf Reus einfach hoch nach vorne. Castro kommt herangerauscht und köpft von der Strafraumgrenze Richtung Tor - doch der im Abseits stehende Reus hält seinen Fuß noch in den Ball und verhindert so Castros Treffer!

46.: Reus lässt Klünter stehen, geht von links in den Sechzehner und schießt - Horn ist da und lässt nach vorne klatschen, doch niemand kann abstauben.

65.: Durm setzt Kagawa mit einem perfekten Volleypass in Szene, doch der Japaner drischt das Leder vom Elfmeterpunkt weit über den Kasten.

90.: HORN! Guerreiro darf nach einer Piszczek-Flanke aus kurzer Distanz köpfen, doch der FC-Keeper mit einer Monster-Parade!

Fazit: Dortmund verpasste es, in einer furiosen ersten Halbzeit das Tor zu machen. Der FC fing sich im Laufe der Partie und wurde defensiv stabiler, das Remis ist für die Gäste dennoch schmeichelhaft.

Der Star des Spiels: Marcel Schmelzer. Eifrigster Dortmunder auf seiner linken Seite. Defensiv stabil mit einer sicheren Passquote von knapp 90 Prozent und den meisten Ballgewinnen bei den Borussen (neun), offensiv immer wieder an guten Angriffen beteiligt. Unter dem Strich viel Einfluss aufs Spiel.

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Der Flop des Spiels: Pierre-Emerick Aubameyang. Der Gabuner wirkte platt und agierte ineffektiv wie unglücklich. Hatte nur 21 Ballaktionen und blieb ohne gefährlichen Abschluss.

Der Schiedsrichter: Tobias Stieler. Konnte sich bei den wegen Abseits abgepfiffenen Toren von Kagawa (14.) und Reus (34.) auf einen extrem aufmerksamen Linienrichter verlassen. Ansonsten selten gefordert und ohne Probleme bei Spielleitung und persönlichen Strafen.

Das fiel auf:

  • Der FC wurde von den Hausherren in der Anfangsviertelstunde überrannt. Köln bekam die Räume nicht geschlossen und konnte das individuelle Tempo des BVB nicht mitgehen. Das Resultat: 4:0 Torschüsse, 5:0 Flanken aus dem Spiel und über 73 Prozent Ballbesitz für Dortmund.
  • Auch bezeichnend: Kölns Rechtsaußen Rudnevs blieb beinahe 20 Minuten (!) ohne Ballkontakt, die einzigen zwei gefährlichen Offensivaktionen der Kölner waren Einzelaktionen geschuldet. Lange Zeit lag der FC auch bei nur knapp über einem Drittel gewonnener Zweikämpfe, was den Kölner Negativwert der Saison bedeutete.
  • Die Maßnahme von Sechser Lehmann, sich im nominellen 4-1-4-1 gegen den Ball immer wieder zwischen die Innenverteidiger fallen zu lassen, um den Gastgebern weniger Spielraum zu gewähren, ging nicht auf. Immer wieder durfte der BVB mit Tempo auf die Kölner Abwehr zulaufen und die wacklige Innenverteidigung in Bedrängnis bringen. Mit 30 Prozent (Subotic) und 17 Prozent (Sörensen) wies die im ersten Durchgang zudem verheerende Zweikampfquoten auf.
  • Die schon im ersten Durchgang situativ angewendete Fünferkette der Gäste wurde im zweiten Abschnitt zu einem dauerhaften 5-4-1, was mehr Kompaktheit mit sich brachte und dem BVB weniger klare Chancen erlaubte.
  • Als der Druck des BVB gut zwanzig Minuten vor dem Ende wieder zunahm, fanden sich auf letzter Linie der Kölner teilweise sechs Mann, die sich den Angriffswellen erfolgreich entgegenstellten. Offensiv war vom FC abgesehen von einer Hand voll halbgar ausgespielter Konter nichts mehr zu sehen, der einsame Modeste stand im Angriff auf völlig verlorenem Posten. Am Ende blieb der FC bei vier Torschüssen (Negativrekord des FC in der aktuellen Saison), lief aber knapp drei Kilometer mehr als die Borussen.

Dortmund - Köln: Die Statistik zum Spiel