Nach 0:2! SGE erkämpft sich Punkt

Eintracht Frankfurt empfing am 28. Spieltag Werder Bremen
© Getty

Werder Bremen und Eintracht Frankfurt haben sich am 28. Spieltag 2:2 (2:0) getrennt. Damit gehen die Serien der beiden Teams weiter.

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Vor 51.000 Zuschauern in der Commerzbank Arena brachte Zlatko Junuzovic Werder Bremen in Führung (37.). Noch vor der Pause erhöhte Fin Bartels auf 2:0 (43.).

Kurz nach dem Seitenwechsel verkürzte Mijat Gacinovic auf 1:2 (48.). Damit erzielte Eintracht Frankfurt nach 486 Minuten wieder ein Bundesligator (zuletzt Hrgota am 23. Spieltag gegen Freiburg).

In der 72. Minute gelang Fabian per Foulelfmeter der Ausgleich. Es war in der laufenden Saison der sechste Elfmeter für die SGE, von denen nur zwei drin waren.

Frankfurt holt erstmals seit Februar 2015 noch ein Remis nach einem 2-Tore-Rückstand. Mit dem Unentschieden haben zwei Serien weiterhin Bestand. Während Frankfurt nunmehr seit neun Spielen auf einen Sieg wartet (6 Niederlagen, 3 Unentschieden), ist Werder seit acht Spielen ungeschlagen (6 Siege, 2 Unentschieden).

Alu-Glück: Schon zum 14. Mal rettet für Bremen in dieser Saison Pfosten oder Latte - häufiger als für jedes andere Bundesligateam.

Die Reaktionen:

Niko Kovac (Trainer Frankfurt): "Wir haben nie aufgegeben, das ist der Charakter dieser Mannschaft. Dennoch: Heute war mehr drin. Aber mir müssen nehmen, was wir kriegen. Ich habe den Jungs in der Halbzeit gesagt, dass sie an sich glauben sollen. Das 1:2 in der 48. Minute war wichtig, die Jungs haben die zweite Luft bekommen. Ich weiß nicht, ob der Knoten jetzt geplatzt ist, aber zumindest ist er etwas gelockert."

Branimir Hrgota (Frankfurt): "Die zweite Halbzeit war überragend. Wir haben alles versucht, drei Punkte rauszuholen, aber es hat leider nicht ganz gereicht. Das Unentschieden nach dem Rückstand ist aber sehr wichtig für die Moral."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Niko Kovac tauscht seine Startelf im Vergleich zum 0:1 in Köln am Dienstag auf vier Positionen aus: Für Seferovic, Wolf (beide Bank), Vallejo und Tawatha (beide nicht im Kader) beginnen Russ, Chandler, Ordonez und Hrgota.

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Alexander Nouri muss seine Startelf notgedrungen auf zwei Positionen umbauen. Bartels und Eggestein laufen an Stelle von Oldie Pizarro (Bank) und Delaney (Muskelfaserriss) auf.

10.: Super Distanzschuss von Abraham. Der Frankfurter nimmt einen freien Ball auf, wird 30 Meter zentral vor dem Tor nicht attackiert und hämmert ihn mittig an die Latte. Von dort springt der Ball wieder zurück in das Spielfeld. Wiedwald war noch ganz leicht dran.

27.: Nach Eggesteins Ballverlust nimmt der Konter über Fabian Fahrt auf. Der Brasilianer schickt halblinks Rebic, dessen Schuss aufs lange Eck Wiedwald pariert. Auch den Nachschuss von Hrgota kann Wiedwald entschärfen.

37., 0:1, Junuzovic: Kainz bekommt den Ball auf dem linken Flügel und lässt Chandler im Zweikampf schlecht aussehen. Seine halbhohe Hereingabe nimmt Junuzovic am Elfmeterpunkt direkt. Hradecky ist an dem zentralen Schuss zwar noch dran, kann den Einschlag aber nicht verhindern.

43., 0:2, Bartels: Zentral vor dem Strafraum legt Bartels ein hohes Zuspiel mit der Brust auf Kruse ab. Dieser köpft den Ball wieder direkt zurück und Bartels hebt den Ball vom Strafraumeck an Hradecky vorbei ins Tor.

48., 1:2, Gacinovic: Nach einer Oczipka-Ecke von links kommt Abraham zentral am Fünfmeterraum zum Kopfball. Gacinovic verlängert den Versuch mit dem Oberschenkel ins rechte untere Eck.

72., 2:2, Fabian (FE): Rechts im Strafraum dreht sich Hrgota an Moisander vorbei, wird vom Werderaner aber gehalten - Elfmeter! Fabian schickt Wiedwald in die falsche Ecke und trifft hart links unten.

76.: Nach einer Flanke von links produziert Gebre Selassie im Sechzehner eine Bogenlampe. Grillitsch kommt halbrechts im Strafraum an den Ball und prüft Hradecky mit einem tückischen Aufsetzer. Doch der Keeper bringt noch seine Hände an den Ball.

83.: Ein scheinbar harmloser Schuss von Fabian aus über 20 Metern halbrechter Position entwickelt sich plötzlich zum echten Problem für Wiedwald. Der Ball springt mehrmals vor dem Schlussmann tückisch auf, sodass dieser arge Probleme bei der Parade hat. Seferovic kommt an den Abpraller, doch Wiedwald hat die Hand am Ball. Glück für Werder!

90.: Fast das 3:2 für Bremen! Junuzovic bringt den Ball von links flach in den Strafraum an den Elfmeterpunkt. Kruses Schuss vom Elfmeterpunkt wird von Abraham zur Ecke abgefälscht.

Fazit: Werder stellte den Spielverlauf mit seinen Toren im ersten Durchgang zwischenzeitlich auf den Kopf. Die SGE verdiente sich den Punkt über 90 Minuten redlich.

Der Star des Spiels: David Abraham. Hatte mit Abstand nicht nur die meisten Ballaktionen beider Teams, sondern spielte auch die meisten Pässe. Außerdem hatte er eine herausragende Zweikampfquote (92 Prozent), bereitete mit seinem Kopfball das 1:2 vor und rettete kurz vor Schluss beim Versuch von Kruse. Scheiterte selbst mit seinem Distanzschuss nur an der Latte.

Der Flop des Spiels: Milos Veljkovic. Gebrauchter Tag für den 21-Jährigen. Holte sich bereits früh die Gelbe Karte ab (7.) und lief Gefahr, mit Gelb-Rot vom Platz zu fliegen. Brachte nur 57 Prozent seiner Pässe an den Mann und gewann magere 20 Prozent seiner Zweikämpfe. Seine Auswechslung in der 29. Minute war die logische Folge.

Der Schiedsrichter: Bastian Dankert. Unauffällige Partie des Schiedsrichters. Großzügig, Veljkovic nach dessen zweiten Foul nicht vom Platz zu stellen. Richtig, in der 72. Minute auf Elfmeter zu entschieden.

Das fiel auf:

  • Während sich Bremen in der Anfangsphase auf die Abwehrarbeit beschränkte und die SGE erst in der eigenen Hälfte attackierte, übernahm Frankfurt die Spielgestaltung. So hatte der Gastgeber über 60 Prozent Anteil der Zuspiele und gab doppelt so viele Torschüsse ab (16:8).
  • Frankfurt begann in einem 3-4-3 und stellte im Verlaufe der ersten Halbzeit auf Viererkette um. Allerdings kam die Eintracht kaum zwischen die Linien der Werderaner und war so bei langen Ballbesitzstafetten weitgehend ungefährlich. In der Folge drückten sie die Gäste phasenweise bis in den eigenen Strafraum hinein, besonders im letzten Drittel mangelte es aber an Kreativität.
  • Trotzdem kam der Gastgeber zu zahlreichen Chancen, da Bremen sich im Aufbauspiel durchaus Fehler leistete. Diese Möglichkeiten ließ Frankfurt aber fahrlässig liegen.
  • Werder, das wieder im 3-1-4-2 auflief, zeigte sich hingegen im Abschluss kaltschnäuzig. So benötigten sie nur drei Schüsse aufs Tor, um die beiden Treffer zu erzielen.
  • Bremen verdichtete die Räume rund um den eigenen Strafraum geschickt. Da die Gäste im Kollektiv tief standen, fehlten nach Ballgewinnen allerdings häufig die nötigen Anspielstationen, um die Situationen kontrolliert zu lösen. Weite Befreiungsschläge waren oft die Folge.

Eintracht Frankfurt - Bremen: Die Statistik zum Spiel