BVB erst spät souverän gegen Hamburg

Gonzalo castro lässt sich nach seinem 1:0 feiern
© Getty

Borussia Dortmund hat am 27. Spieltag der Bundesliga einen wichtigen Sieg im Kampf um die direkten Champions-League-Plätze eingefahren. Gegen den Hamburger SV gewannen die Schwarzgelben mit 3:0 (1:0).

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Vor 81.360 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park sorgte Gonzalo Castro per direktem Freistoß für das frühe 1:0 zugunsten der Hausherren (13.). Für Castro war es im 333. Bundesligaspiel das erste Tor per Freistoß, der BVB hat jetzt 13 Mal in der Anfangsviertelstunde getroffen - Ligahöchstwert!

Shinji Kagawa (81.) und Pierre-Emerick Aubameyang (90.+3) machten spät nach Kontern alles klar. Der Gabuner war in seinem 35. Pflichtspiel in dieser Saison jetzt an 37. Treffern (!) direkt beteiligt (32 Tore, fünf Vorlagen).

Vasilije Janjicic feierte bei den Hanseaten sein Bundesligadebüt.

Die Reaktionen:

Thomas Tuchel (Trainer Borussia Dortmund): "Ich bin in der Bewertung hin- und hergerissen. Wir haben viele Chancen herausgespielt. Es war aber fahrlässig, wie wir spielen. Es war eine Achterbahnfahrt."

Markus Gisdol (Trainer Hamburger SV): "Wir müssen das Spiel erst einmal sacken lassen. Bis zur 80. Minute haben wir ein richtig gutes Auswärtsspiel gezeigt. Wir waren dran, einen Punkt mitzunehmen."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Drei Veränderungen beim BVB nach dem 1:1 im Derby gegen Schalke: Mor, Guerreiro und Ginter starten anstelle von Passlack, dem angeschlagenen Schmelzer und Sokratis, der gesperrt fehlt.

Die Fußballwelt im Netz auf einen Blick - Jetzt auf LigaInsider checken!

Auf der anderen Seite tauscht Gisdol nach dem 2:1 gegen Köln gleich viermal: Gregoritsch, Ekdal, Ostrzolek und Sakai spielen für Dos Santos und die verletzten Jung, Papadopoulos und Müller.

4.: Riesenchance für Aubameyang! Ein zu kurzer HSV-Ball aus der Abwehr wird dank Weigl zum Bumerang - und Auba darf frei auf Adler zulaufen! Der HSV-Keeper kann den Außenrist-Abschluss aus zehn Metern aber stark abwehren.

10.: Selbes Bild auf der anderen Seite! Ein einfacher Steilpass genügt, um dem an der Mittellinie startenden Wood eine Eins-gegen-eins-Situation zu ermöglich. Doch der Angreifer zögert zu lange - Bürki bleibt cool und hält!

13., 1:0, Castro: Ekdal kann eine schöne Kombination des BVB nur per taktischem Foul 20 Meter vor dem eigenen Kasten unterbinden. Castro tritt zum Freistoß an und schlenzt den Ball halbhoch ins Torwarteck - Adler hatte spekuliert und den fatalen Schritt in die Mitte gemacht!

27.: Wieder Auba! Kagawa zentral am Sechzehner mit einer Weltklasse-Vorlage per Hacke. Der Gabuner ist frei durch, schießt Adler aber ins Gesicht...

38.: Ui! Piszczek verliert auf rechts den Ball, Kostic schaltet blitzschnell und flankt direkt in den Sechzehner. Wood rauscht heran, kann den Ball am kurzen Pfosten aber nicht im Tor unterbringen.

43.: WIEDER AUBA! Mit einem freien Kopfball aus sieben Metern vergibt Aubameyang die dritte Großchance in der ersten Hälfte.

50.: Nach einer Kopfballablage von Aubameyang rutscht die Kugel zu Guerreiro durch, der aus sechs Metern an einem Monsterreflex von Adler scheitert!

58.: Der BVB spielt's perfekt bis zu Dembele auf links, dessen Abschluss aus acht Metern von einem HSV-Bein knapp über den Kasten gelenkt wird!

64.: Diekmeier wuselt sich rechts durch und flankt an den langen Pfosten, wo Kostic einen sehr unkonventionellen Aufsetzer Richtung Bürki schickt - der haarscharf über die Latte geht!

73.: Das gibt's doch nicht! Aubameyang schiebt den Ball wieder frei vor Adler von halb rechts am langen Pfosten vorbei.

81., 2:0, Kagawa: Jetzt aber! Ekdal verteidigt verheerend gegen Aubameyang auf links, der in den Sechzehner ziehen und zur Mitte passen darf. Kagawa muss nur noch einschieben!

90.+3, 3:0, Aubameyang: Unfassbar, Aubameyang trifft doch noch! Mit der letzten Aktion des Spiels geht der Gabuner an Adler vorbei und schiebt ein.

Fazit: Hochverdienter Sieg für den BVB, der viel höher hätte ausfallen müssen. Der HSV wachte in beiden Halbzeiten zu spät auf.

Der Star des Spiels: Gonzalo Castro. Nicht nur wegen seines Treffers zum 1:0 der Mann des Spiels. In Dortmunds starker Phase in Halbzeit eins der Antreiber mit gutem Passspiel. Glänzte das ganze Spiel über mit klugen Ideen neben seinem beinahe genauso starken Nebenmann Weigl. Auch gut: Kagawa.

Erlebe die Bundesliga-Highlights auf DAZN. Hol Dir jetzt Deinen Gratismonat

Der Flop des Spiels: Dennis Diekmeier. Auf dem Papier nicht der schlechteste Hamburger, doch hatte Diekmeier große Probleme mit der starken Dortmunder linken Seite und sah über weite Strecken der Partie kein Land. Stabilisierte sich zwar nach einer gruseligen ersten Hälfte mit nur knapp über 50 Prozent angekommenen Pässen, unter dem Strich aber eine schwache Vorstellung.

Der Schiedsrichter: Markus Schmidt. Tadellose Leistung, aber auch in keiner kniffligen Situation gefordert.

Das fiel auf:

  • Der HSV im 4-2-3-1 beim Dortmunder Spielaufbau in der ersten halben Stunde viel zu brav und ohne genügend Druck auf die ballverteilenden Sechser - die so wiederum die technisch und tempomäßig überlegene Dreier-Offensivreihe des BVB perfekt in Szene setzen konnten.
  • Vor allem die linke Seite des BVB mit dem starken Guerreiro und dem spielfreudigen Mor bereitete den Norddeutschen Probleme. Zeitweise liefen mehr als die Hälfte aller Dortmunder Angriffe über die Seite der beiden Youngster.
  • Erst gegen Ende der ersten Hälfte bekam der HSV Zugriff auf das Geschehen und konnte statt Befreiungsschlägen auch konstruktive Umschaltsituationen kreieren. Trotz über 70 Prozent Ballbesitz für immer weniger zielstrebige Borussen lautete die Torschussbilanz zwischen dem 1:0 und dem Pausenpfiff 6:3 für die Gäste.
  • Mor und Dembele tauschten nach Wiederanpfiff die Seiten, was den glücklosen Franzosen besser ins Spiel brachte. Der BVB ging mit seinen Angriffen und Chancen bis zum Schluss fahrlässig um und brauchte zwei Kontertore in den letzten zehn Minuten, um das Spiel endgültig zu entscheiden.
  • Frappierende Ähnlichkeit zur ersten Halbzeit: Nach einer gespielten halben Stunde nahm auch der HSV wieder am Spielgeschehen teil und brachte die uneingespielte Dortmunder Abwehr ohne Schmelzer und Sokratis einige Male in Verlegenheit.

Dortmund - Hamburg: Die Statistik zum Spiel