So pushen Ribery & Robben den FCB zum Triple

Arjen Robben und Franck Ribery überzeugten beim Spiel in Gladbach
© Getty

Beim 1:0-Sieg des FC Bayern in Gladbach stechen Franck Ribery und Arjen Robben positiv heraus. Das Duo geht im Team voran und verkörpert beim FCB die wichtigsten Eigenschaften im Saisonendspurt.

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Wieder kombinieren die Bayern schnell, wieder landet der Ball nach wenigen Stafetten in der Spitze bei Robert Lewandowski. Der überlegt nicht lange und sucht am Sechzehner gegen zwei Gegenspieler den Weg zum Tor. Sein Abschluss wird geblockt, wie schon mehrfach in diesem Spiel.

Gekonnt ignoriert er den wenige Meter daneben stehenden Mitspieler, der wütend gestikuliert: Arjen Robben. Der schimpft lautstark und wedelt zutiefst unzufrieden mit den Armen. Robben stand völlig blank, Lewandowski hätte ihm nur den Ball zur Seite legen müssen. Hätte. Wie schon in der ersten Hälfte.

Acht Minuten später, es ist die 85. Minute, wird Robben ausgewechselt. Wütend klatscht er bei Carlo Ancelotti ab, mit erzürntem Gesicht stürmt er auf die Ersatzbank und nimmt beleidigt Platz. Eine Aktion, die an diesem Abend sehr viel über Robben aussagt. Im positiven Sinne.

Wütend auf den Leichtsinn

Robben - genauso wie Franck Ribery auf der linken Seite - ging in Gladbach im Bayern-Team als Leader voran. Beide warfen sich in jeden Ball, hatten in ihren Aktionen viel Zug zum Tor und suchten immer wieder die Kommunikation mit der eigenen Mannschaft.

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Das Duo hielt das Tempo im FCB-Spiel hoch und verkörperte ständig den unbedingten Torwillen. Robben sogar noch bei seiner Auswechslung. Denn seine Wut bezog sich weniger auf die Auswechslung selbst, als auf Lewandowskis eigenwillig und leichtfertig vergebene Torchance wenige Minuten zuvor.

"Ich glaube, er meinte die eine Szene, in der Lewy selbst den Abschluss gesucht hat. Es ist gut, wenn es bei uns trotz 13 Punkten noch so kribbelt", kommentierte Thomas Müller die Szene.

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"In ihm brennt das Feuer noch"

Robben brachte mit seiner Reaktion zum Ausdruck, wie wichtig es in der Schlussphase der Saison sein wird, die Konzentration bis zum Ende hoch zu halten. Entsprechend verständlich ist der Ärger über Lewandowskis Fahrlässigkeit. In den Pokalwettbewerben, in denen die Bayern kein Punktepolster als Absicherung haben, sind solche Lappalien womöglich entscheidend und werden bestraft - das schaffte Gladbach nicht.

"Da sieht man, dass in ihm das Feuer noch brennt", wertete auch Müller die Szene deshalb ausschließlich positiv. Auch Ancelotti zeigte Verständnis: "Ich habe damit kein Problem, ich kann damit gut leben."

Ribery schmeißt sich voll rein

Robben, der nicht nur aufgrund seines Lattenkrachers in der 43. Minute und insgesamt fünf Torschüssen von SPOX zum Star des Spiels gewählt wurde, beeindruckte vor allem mit seiner Einstellung: Immer wieder setzte er nach und holte viele Bälle zurück (66,7 Prozent gewonnene Zweikämpfe).

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Ribery stand ihm nur in wenig nach. Erstmals seit Ende Januar fand sich der Franzose, der mit seinem 343. Pflichtspiel für den FC Bayern mit Paul Breitner gleichzog, wieder in der Startelf eines Bundesliga-Spiels wieder.

Auch er hatte mehrere Aktionen, die sinnbildlich für seinen Abend herhalten können.

Zum Beispiel die 43. Minute, als Ribery im Vollsprint Patrick Herrmann hinterher eilte, stark die Kugel zurückgewann und sie in der Drehung mit einer fairen Grätsche auch gegen den nachgerückten Nico Elvedi sicherte. Mit 24 (!) Zweikämpfen führte er am Sonntagabend mit Abstand die meisten auf dem Platz. Sechs Bayern-Torschüsse bereitete er vor - ebenfalls Höchstwert. All das, obwohl er nur 73 Minuten spielte.

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Triple? Gier womöglich entscheidend

"Man hat es in der ersten Hälfte gesehen: Wir haben richtig auf die Tube gedrückt und Gas gegeben", fasste Müller das Spiel in Gladbach zusammen. Die Bayern standen hinten sicher und waren nach vorne immer wieder gefährlich - vor allem wegen ihrer hochmotivierten Flügelzange.

"Langsam beginnt man, daran zu denken. Ich habe das gleiche Gefühl wie 2013. Das ist schön", hatte Ribery vor Kurzem in der Fußball Bild verraten, in diesem Jahr wieder ans Triple zu glauben. Vor ihrer womöglich letzten Saison in München merkt man dem Duo diese Motivation auch zunehmend an.

So hoch die individuelle Klasse im Kader der Bayern ist und so gut die Form der Mannschaft zuletzt war, so sehr braucht Ancelottis Team auch die Einstellung, die Robben und Ribery in Gladbach an den Tag legten. Diese Gier nach Erfolg könnte letztlich sogar das wichtigste Puzzlestück auf dem Weg zum Triple sein.

Gladbach - Bayern: Daten zum Spiel