Junuzovic führt Werder zum Sieg über Leipzig

Zlatko Junuzovic führte seine Mannschaft zum Sieg über RB Leipzig
© Getty

RB Leipzig hat am 25. Spieltag der Bundesliga die zweite Niederlage in Folge kassiert und damit nur noch drei Punkte Vorsprung auf Borussia Dortmund. Bei Werder Bremen verlor der Tabellenzweite mit 0:3 (0:1).

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Vor 41.384 Zuschauern im Bremer Weserstadion brachte Zlatko Junuzovic Werder mit einem sehenswerten Fernschuss in Führung (34.). Durch eine Freistoßvariante gelang Florian Grillitsch das 2:0 (59.). In der Schlussminute gelang Florian Kainz mit seinem ersten Bundesligatreffer der Endstand. Erstmals gab es drei österreichische Torschützen in einem Bundesligaspiel.

Werder ist damit seit fünf Spielen ungeschlagen (4 Siege, 1 Unentschieden) und hat zehn Punkte Vorsprung auf den direkten Abstiegsplatz 17. Leipzig blieb dagegen in den letzten drei Spielen ohne Sieg (2 Niederlagen, 1 Unentschieden) und muss um Platz zwei bangen.

Die Reaktionen:

Alexander Nouri (Trainer Bremen): "Es war grundsätzlich eine sehr gute Teamleistung, ein großes Kompliment an meine Mannschaft. Wir haben unsere Fans und auch die Gastronomen in unserem Viertel belohnt. In der Tabelle halten alle Schritt, da darfst du dir keine Nachlässigkeit erlauben."

Ralph Hasenhüttl (Trainer Leipzig): "Wir waren die erste Halbzeit stabil, haben nichts zugelassen, hatten viele Ballgewinne und auch ein bisschen mehr Räume. Wir müssen halt einfach das Tor machen. Du musst dir das Glück erarbeiten und erzwingen, das tun wir im Moment zu wenig. Wir haben aktuell das Matchglück nicht, das uns in der Hinrunde das eine oder andere Spiel gewonnen hat. Vorm Tor fehlt die Coolness, wir sind nicht so frei, um das Tor herauszuspielen wie in der Hinrunde."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Bei Bremen gibt es zwei Änderungen im Vergleich zum 1:1 in Leverkusen. Für den verletzten Kruse sowie Eggestein spielen Pizarro und Delaney. Auch Gnabry ist nicht rechtzeitig fit und steht nicht im Kader.

Bei Leipzig gibt es ebenfalls zwei Wechsel in der Startelf gegenüber dem 0:1 gegen Wolfsburg. Für den gesperrten Keita sowie Kaiser (Bank) spielen Ilsanker und Upamecano.

11.: Sabitzer schickt Werner auf rechts in den Strafraum, der ist allein vor Wiedwald scheitert aber aus acht Metern am Werder-Keeper.

26.: Werder verliert im Spielaufbau den Ball. RB verlagert über Schmitz und Werner auf links zu Forsberg. Der nimmt den Ball in den Strafraum mit und verzieht aus zwölf Metern - sein Flachschuss mit links geht einen Meter am rechten Pfosten vorbei.

34., 1:0, Junuzovic: Ilsanker wehrt eine Bauer-Flanke ins Zentrum ab. Junuzovic ist schneller am Ball als Demme, nimmt ihn in Richtung Tor mit und zwirbelt das Ding aus 25 Metern neben den linken Pfosten.

39.: Schmitz spielt Sabitzer am Strafraum an, der dreht sich auf engem Raum um die eigene Achse und schlenzt den Ball an den linken Innenpfosten. Von dort hoppelt der Ball parallel zur Linie, Werner schnappt sich den Abpraller, stand aber beim Schuss im Abseits.

59., 2:0, Grillitsch: Freistoßtrick von Werder: Junuzovic spielt den Ball von links flach an den Elfer, Grillitsch entwischt Schmitz und setzt den Ball in den linken Winkel.

90., 3:0, Kainz: Junuzovic mit dem Ballgewinn auf rechts in der eigenen Hälfte. Steilpass an der Linie entlang auf Bartels. Querpass auf Johannsson, der an Gulacsi scheitert. Den Abpraller drückt Kainz aus drei Metern über die Linie.

Fazit: Leipzig nutzte seine Chancen zur Führung nicht und wurde von Werder dafür eiskalt bestraft.

Erlebe die Bundesliga-Highlights auf DAZN. Hol Dir jetzt Deinen Gratismonat

Der Star des Spiels: Zlatko Junuzovic. Der Kapitän war von Beginn an Werders Leader, spulte knapp zwölf Kilometer ab und gewann starke 70 Prozent seiner Zweikämpfe. Dazu mit seinem fulminanten Treffer zum 1:0, dem Assist zum 2:0 und dem Ballgewinn vor dem 3:0.

Der Flop des Spiels: Timo Werner. Hatte das 1:0 auf dem Fuß und vergab die Chance leichtfertig, seine Effizienz hätte RB an diesem Tag gut gebrauchen können. Hing über weite Strecken des Spiels in der Luft, kam zu keinem Abschluss mehr und gewann nur 27 Prozent seiner Zweikämpfe.

Der Schiedsrichter: Christian Dingert. Souveräne Vorstellung in einem sehr umkämpften Spiel. Hätte aber Bauer für sein taktisches Foul an Forsberg Gelb zeigen müssen.

Das fiel auf:

  • Werder vermied im Aufbauspiel so gut wie jedes Risiko, spielte keine flachen Bälle ins Zentrum spielte und wählte vornehmlich den langen Ball, um RB keine Ballgewinne tief in Bremens Hälfte zu gewähren. Sobald Werder Ansatzpunkte für Leipzigs Angriffspressing lieferte, waren die Gäste da und auch sofort gefährlich. Die Chancenverwertung war aber ungenügend.
  • Leipzig erstmals mit einer Dreierkette in der Bundesliga. RB hatte damit Werders Flügel gut im Griff, ließ defensiv wenig zu, tat sich in Ballbesitz gegen tief stehende Bremer allerdings schwer. Durch diese Ausrichtung der Teams ergab sich ein unruhiges Spiel mit vielen Ballbesitzwechseln und Kämpfen um zweite Bälle. Die Passquote beider Teams war unterdurchschnittlich: Werder 64 Prozent, Leipzig 71 Prozent.
  • Nach knapp einer Stunde brachte Hasenhüttl Selke für Compper und stellte auf Viererkette sowie zwei Stürmer um. Die Maßnahme verpuffte aber schnell, weil Werder nur zwei Minuten später das 2:0 erzielte. Von diesem Nackenschlag erholte sich Leipzig nicht mehr, das Anrennen war planlos. Werder verpasste die endgültige Entscheidung durch schlecht ausgespielte Konter.

Bremen - Leipzig: Die Statistik zum Spiel