Nächste Bayern-Watschn für den HSV

Der FC Bayern hatte mit dem Hamburger SV keinerlei Probleme
© Getty

Der FC Bayern München hat am 22. Spieltag der Bundesliga seinen Vorsprung in der Tabelle verteidigt. Im 1000. Pflichtspiel von Trainer Carlo Ancelotti setzten sich die Münchner gegen den Hamburger SV mit 8:0 (3:0) durch.

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Vor 75.000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz Arena brachte Arturo Vidal den FC Bayern in Führung (17.). Robert Lewandowski erhöhte vor der Pause mit einem verwandelten Foulelfmeter und einem Abstauber auf 3:0 (24., 42.) und machte nach dem Seitenwechsel seinen Dreierpack perfekt (54.).

Es waren die Tore zehn, elf und zwölf des Polen in den letzten zehn Bundesliga-Spielen - Höchstwert in diesem Zeitraum. Kein anderer traf öfter als sieben Mal (Werner).

David Alaba (56.), der eingewechselte Kingsley Coman mit einem Doppelpack (65., 69.) und Arjen Robben (87.) sorgten für den Endstand.

Der FCB verlor damit keines seiner letzten 17 Pflichtspiele gegen den HSV (14 Siege, 3 Remis). Das Torverhältnis in diesem Zeitraum 64:7. In den letzten fünf Heimspielen gegen den HSV erzielten die Bayern gleich dreimal acht oder mehr Treffer. Der HSV egalisierte die höchste Niederlage seiner Bundesliga-Historie (14. Februar 2015, 0:8 in München)

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Beim FC Bayern gibt es im Vergleich zum 1:1 in Berlin zwei Startelfwechsel: Für Alonso (angeschlagen) und Bernat (Bank) spielen Martinez und Lewandowski von Beginn an.

Beim HSV gibt es im Vergleich zum 2:2 gegen Freiburg vier Änderungen in der Startformation: Für Papadopoulos (verletzt) sowie Diekmeier, Hunt und Ostrzolek beginnen Djorou, Douglas Santos, Gregoritsch und Nicolai Müller.

17., 1:0, Vidal: Überragender Angriff der Bayern! Alaba spielt an der linken Auslinie einen anspruchsvollen Doppelpass mit Costa. Die flache Hereingabe des Österreichers nimmt Müller mit der Hacke an und dreht sich um die eigene Achse. Er legt quer auf Vidal, der aus 16 Metern abschließt. Adler kann den scharfen Flachschuss nicht mehr um den linken Pfosten lenken.

18.: Alaba kommt gegen Sakai und Müller an der linken Strafraumkante zum Flanken, im Zentrum taucht Robben unter dem Ball durch. Aber Lewandowski steht dahinter blank und kommt aus drei Metern zum Abschluss. Adler reißt die Arme hoch und lenkt die Kugel an die Latte.

24., 2:0, Lewandowski (FE): Lahm hinterläuft Robben auf rechts und flankt an den ersten Pfosten. Mavraj grätscht Müller von hinten um - Elfmeter. Lewandowski tritt an, verlädt Adler und schiebt rechts unten ein.

42., 3:0, Lewandowski: Robben schickt Müller auf rechts in die Tiefe. Der kratzt den Ball von der Linie und legt zurück auf Costa, der aus fünf Metern an Adler scheitert. Lewandowski setzt sich beim Abpraller gegen Jung durch und trifft aus sechs Metern aus der Drehung unter die Latte.

52.: Costa macht im Mittelfeld das Spiel schnell. Müller schickt Robben auf rechts, der im Strafraum Mavraj auswackelt und das lange Eck anvisiert. Adler ist schnell unten und kratzt den Ball raus.

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54., 4:0, Lewandowski: Sakai mit einem verunglückten Befreiungsschlag 30 Meter vor dem Tor. Robben spielt mit der Hacke steil auf Lewandowski, der aus 14 Metern von halblinks rechts unten einschiebt. 19. Saisontor!

56., 5:0, Alaba: Costa dribbelt sich links nach vorne und steckt an die Strafraumkante auf Lewandowski durch, der links im Sechzehner wiederum Müller findet. Der legt nochmal quer auf Alaba, der aus acht Metern ins leere Tor einschiebt.

65., 6:0, Coman: Hummels mit dem langen Ball hinter die HSV-Abwehr. Djourou erwischt bei seinem Klärungsversuch den Ball nicht richtig, Coman ist da und schiebt aus sieben Metern rechts unten ein. 1. Saisontor!

69., 7:0, Coman: Hummels schickt Müller erneut mit einem starken Steilpass zentral in den Sechzehner, der legt per Hacke zurück auf Robben, dem Djourou die Kugel abnimmt. Der Ball prallt vor die Füße von Coman, der aus 15 Metern volley ins linke obere Eck einnetzt.

87., 8:0, Robben: Der Niederländer vernascht Mavraj auf rechts im Strafraum und schiebt den Ball ins lange Eck.

Fazit: Der HSV war eine Viertelstunde gut im Spiel, fiel aber mit dem ersten Gegentor in sich zusammen. Die Bayern nutzten die Freiheiten gnadenlos.

Der Star des Spiels: Thomas Müller. Krise beendet? Das beste Spiel des Angreifers in dieser Saison. Bewegte sich als freier Spieler im Zentrum gut und war an vier Toren beteiligt. Herausragend sein Assist beim 5:0.

Der Flop des Spiels: Mergim Mavraj. Wie jeder beim HSV mit einer gruseligen Vorstellung. Hatte mindestens an den ersten drei Gegentoren Aktien und sah auch beim vierten und fünften nicht gut aus. Das gilt aber auch für seine Nebenleute. Wurde zudem beim 0:8 von Robben vorgeführt.

Der Schiedsrichter: Bastian Dankert. Etwas kleinlich in der Zweikampfbewertung, aber ohne großen Fehler. Lag beim Elfmeter richtig.

Das fiel auf:

  • Bayern probierte es anfangs oft durchs Zentrum, scheiterte dort aber am gut gestaffelten HSV-Mittelfeld. Jung und Walace hielten den Abstand zur Viererkette klein, so dass die Hamburger hier auch einige Ballgewinne verzeichneten. Gregoritsch funktionierte als Umschaltstation gut, die Kontersituationen wurden aber nicht gut ausgespielt.
  • Als die Bayern verstärkt über die Flügel angriffen, bekam der HSV massive Probleme. Müller und Kostic konnten ihre Außenverteidiger kaum unterstützen. Sakai und Santos waren gegen die starken Bayern-Pärchen überfordert und die Hamburger verloren gegen sicher kombinierende Bayern jegliche Ordnung.
  • Erstaunlich, dass der HSV auch nach der Pause keine defensive Struktur ins Spiel brachte und den Bayern sogar Raum zum Kontern anbot. Die Hamburger bekamen keinerlei Zugriff und agierten auch in den Zweikämpfen recht zurückhaltend. Am Ende eine desolate Vorstellung.
  • Ancelotti konnte frühzeitig mit der Schonung seiner Stars beginnen. Bis zur 67. Minute hatte er schon Lewandowski, Thiago und Lahm ausgewechselt.

Bayern - Hamburg: Die Statistik zum Spiel