Leipzig beendet Mini-Krise in Gladbach

Timo Werner erzielte das zwischenzeitliche 2:0 für Leipzig
© Getty

Am 21. Spieltag der Bundesliga gewann RB Leipzig nach zwei Niederlagen in Folge mit 2:1 (1:0) bei Borussia Mönchengladbach. Die Bullen festigten damit Tabellenplatz zwei und verkürzten den Rückstand auf Spitzenreiter FC Bayern München auf fünf Punkte.

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Vor 51.535 Zuschauern im Borussia-Park brachte Emil Forsberg Leipzig in der 31. Minute in Führung. In der 45. vergab Thorgan Hazard einen Elfmeter für Borussia Mönchengladbach, Marvin Compper hatte zuvor Lars Stindl gefoult.

Kurz nach dem Seitenwechsel erhöhte Timo Werner auf 2:0 für Leipzig (55.). In der 81. Minute verkürzte Jannik Vestergaard auf 1:2.

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Die Gladbacher Fans protestierten friedlich gegen die Vereinspolitik von RB Leipzig, indem sie die ersten 19 Minuten des Spiels schweigend verbrachten. Die Zahl 19 bezieht sich auf Borussias Gründungsjahr 1900.

Als letzte Bundesliga-Mannschaft musste auch Gladbach in der Rückrunde Punkte lassen. Die Fohlen hatten als einziges Team die vorangegangenen drei Spiele gewonnen. Dieter Hecking verlor erstmals ein Bundesliga-Spiel als Trainer der Borussia.

Nach drei Auswärtspleiten in Folge ohne eigenen Torerfolg traf und gewann Leipzig mal wieder in einem fremden Stadion.

Die Reaktionen:

Dieter Hecking (Trainer Gladbach): "Leipzig war nicht besser, sie waren effektiver. Wir müssen einfach zwingender werden."

Ralph Hasenhüttl (Trainer Leipzig): "Wir haben gezeigt, dass wir bereit waren, das Momentum auf unsere Seite zu ziehen. Die Tore waren wunderschön herausgespielt. Von zwei guten Mannschaften waren wir die etwas bessere. Wir haben sehr viel investiert."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Gladbach-Coach Hecking nimmt im Vergleich zur 0:1-Pleite gegen Florenz in der Europa League eine Änderung vor. Für Herrmann (Bank) rückt Hahn in die Startformation.

Bei Leipzig gibt es nach der 0:3-Niederlage gegen den HSV drei Umstellungen in der ersten Elf: Schmitz, Burke und Compper ersetzen Bernardo, Upamecano (beide Bank) und Orban (Gelbsperre).

11.: Hazard geht links im Strafraum zur Grundlinie, düpiert Ilsanker und Schmitz und schließt dann aus spitzem Winkel ab. Der Ball landet am Außennetz.

16.: Forsberg schickt Sabitzer in die Tiefe. Der Österreicher zieht in den Strafraum, lässt Wendt stehen und visiert aus etwa zwölf Metern und halbrechter Position die linke, untere Ecke an. Sommer macht sich ganz lange und pariert stark.

31., 0:1, Forsberg: Werner zieht von links nach innen und spielt halblinks vor dem Sechzehner einen Doppelpass mit Burke. Werner spitzelt den Ball anschließend zu Forsberg, der ihn von der Strafraumgrenze per Flachschuss ins linke Eck jagt.

45.: Compper trifft Stindl an der Strafraumgrenze, Schiedsrichter Zwayer zeigt auf den Punkt. Hazard tritt den fälligen Elfmeter, scheitert mit seinem Schuss in die linke Ecke aber an RB-Keeper Gulasci.

55., 0:2, Werner: Keita spielt nach einem Ballgewinn im Mittelfeld Werner an. Er spielt einen tollen Doppelpass mit Forsberg. Rechts im Strafraum kommt Werner wieder an den Ball und versenkt ihn links unten im Tor.

61.: Hahn bringt den Ball von der rechten Seite in den Strafraum, wo Stindl den Ball mit der Hand ins Tor befördert. Zurecht zählt der Treffer nicht.

64.: Stindl wird links in den Sechzehner geschickt und taucht frei vor Gulacsi auf. Dieser bleibt ganz lange stehen und wehrt so Stindls Schuss aus spitzem Winkel ab.

81., 1:2, Vestergaard: Hazard bringt einen Eckball von rechts hoch in die Mitte. Dort steigt Vestergaard am höchsten, setzt sich gegen Ilsanker und Schmitz durch und köpft wuchtig ein.

Fazit: Abgesehen von den ersten und letzten Spielminuten war Leipzig die bessere Mannschaft und somit auch der verdiente Sieger. Die Bullen präsentierten sich aggressiv gegen den Ball und zielstrebig im Offensivspiel.

Der Star des Spiels: Emil Forsberg. Der Schwede war der überragende Akteur auf Seiten der siegreichen Bullen. Forsberg beeindruckte immer wieder mit seinem technischen Können und seinem Durchsetzungsvermögen. Seine beiden Scorerpunkte krönten eine starke Leistung.

Der Flop des Spiels: Fabian Johnson. Der Linksaußen machte eine unauffällige Partie. Er war selten am Ball, an keinen gefährlichen Offensiv-Aktionen beteiligt und außerdem einer der schwächsten Zweikämpfer auf dem Platz. Kein Gladbacher stand öfter im Abseits.

Der Schiedsrichter: Felix Zwayer. Der Unparteiische hatte einige knifflige Situationen zu lösen. Seine Gelbe Karte gegen Wendt in der 14. Minute war falsch, bei der Strafraum-Aktion von Ilsanker gegen Vestergaard in der 38. hätte er durchaus auf Elfmeter entscheiden können. Wenig später zeigte Zwayer beim Zweikampf zwischen Compper und Stindl dann tatsächlich auf den Punkt und lag damit auch richtig. Ebenfalls korrekt war es, Stindls Treffer in der 61. Minute wegen Handspiels abzuerkennen.

Das fiel auf:

  • Gladbach begann aktiver und drängte Leipzig in den ersten Minuten in die Defensive. Die Bullen hielten mit schnellen Kontern dagegen. Mit zunehmender Spieldauer drehte sich das Geschehen aber, ab Mitte der erster Hälfte erlangte Leipzig die Kontrolle über das Spiel. Erst in der Schlussphase gaben sie die Bullen wieder ab.
  • Die Borussia agierte im Defensivspiel in einem klaren 4-4-2, offensiv meist im 3-3-3-1. Der nominelle Sechser Kramer ließ sich dann zwischen die beiden Innenverteidiger fallen, Dahoud gab etwas davor den Verbindungsspieler zur hängenden Spitze Stindl. Ganz vorne lauerte Hazard.
  • Baute Gladbach in der eigenen Hälfte auf, störten die vier Leipziger Offensivspieler aggressiv. Werner lief dabei zentral als erster an, etwas versetzt attackierten dahinter Sabitzer, Burke und Forsberg.
  • In Ballbesitz rotierten die vier Leipziger Offensivspieler viel und tauschten oft die Positionen. Speziell der nominelle Linksaußen Forsberg zeigte sich umtriebig und kombinierte dabei teils sehr ansehnlich mit seinen Kollegen.
  • Leipzig agierte nach Ballgewinnen deutlich zielstrebiger als Gladbach. Das Paradebeispiel für diesen Zug zum Tor war Werners Treffer zum 2:0. Rasant kombinierten sich Keita, Forsberg und Werner durch die Gladbacher Hintermannschaft, Werners Abschluss war dann eiskalt.

Gladbach - Leipzig: Die Statistik zum Spiel

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