Köln verliert trotz Modeste-Rekord in Freiburg

Anthony Modestes Treffer reichte dem FC nicht
© Getty

Der SC Freiburg hat einen weiteren Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht. Gegen den 1. FC Köln siegte das Team von Christian Streich am 20. Spieltag 2:1 (1:1).

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Vor 24.000 Zuschauern im ausverkauften Schwarzwald-Stadion brachte Vincenzo Grifo den Sportclub mit seinem vierten Saisontreffer in Führung. Damit traf Freiburg in 31 der letzten 32 Liga-Heimspielen.

Anthony Modeste glich mit seinem 50. Bundesliga-Treffer noch vor der Pause aus (39.). Der Stürmer stellte mit seinem 16. Saisontreffer bereits am 20. Spieltag eine persönliche Bestmarke auf: In keiner Bundesliga-Spielzeit traf er so oft.

Maximilian Philipp stellte die Freiburger Führung mit dem 49.999 Tor der Bundesliga-Historie aber wieder her (77.). Damit blieb der SC auch im zwölften Heimspiel in Folge gegen Köln unbesiegt und rückte in der Tabelle (29 Punkte) bis auf drei Zähler an die Gäste (32) heran.

Neven Subotic, der im Winter vom BVB nach Köln wechselte, kam zu seinem Pflichtspieldebüt für die Geißböcke. Leonardo Bittencourt feierte zudem seinen 100. Bundesliga-Einsatz.

Die Reaktionen:

Maximilian Philipp (Freiburg) ...

... zum 49.999 Bundesliga-Tor: "In einer Zeitung stand, dass ich das 50.000 Tor schießen sollte. Ein Tor weniger ist jetzt auch nicht schlimm. Hauptsache es hat zum Sieg gereicht."

Vincenzo Grifo (Freiburg): "Wir sind sehr gut reingekommen. Wir wussten, dass wir aggressiv sein müssen. Köln hat heute mit einer Fünferkette gespielt. Da ist es schwierig, die Zwischenräume zu finden. In der Halbzeit haben wir uns dann vorgenommen, dass wir nochmal alles rausholen und die drei Punkte holen. Das haben wir geschafft.

Peter Stöger (Trainer Köln) ...

... zu Torwart Thomas Kessler: "Ich bin sehr zufrieden mit dem Kessler. Mit Timo Horn haben wir den Torwart verloren und keinen neuen geholt. Wir sind bestätigt worden. Beim Freistoß muss er hin, dann ist es halt okay."

Neven Subotic (Köln): "Das Spiel war sehr dreckig. Es war nicht unfair, aber es war ein brutales Kampfspiel."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Gegenüber dem 0:3 in Gladbach gibt es beim SC drei Wechsel: Für Gulde, Abrashi und Petersen (alle Bank) spielen Torrejon, Philipp und Höfler.

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Im Vergleich zum 0:2 im DFB-Pokal beim HSV gibt es beim FC vier Änderungen: Für Zoller, Olkowski, Özcan (alle Bank) und Rudnevs (nicht im Kader) beginnen Maroh, Höger, Bittencourt und Subotic.

19.: Erste dicke Chance im Spiel! Nach einer hohen Hereingabe kommt Torrejon zehn Meter vor dem Kasten frei zum Kopfball - Pfosten!

27.: Osako und Bittencourt spielen sich den Ball links am Sechzehner hin und zurück, dann flankt der Japaner an den Fünfer, wo Hector frei zum Kopfball kommt. Der Nationalspieler bekommt aber keinen Druck hinter die Kugel und bringt sie nicht aufs Tor.

32., 1:0, Grifo: Grifo tanzt am linken Strafraumrand drei Kölner aus und zieht ab. Der abgefälschte Schuss senkt sich an die Unterlatte und springt hinter der Torlinie auf. Führung für den SC!

39., 1:1, Modeste: Osako löst sich im Zentrum stark aus der Bedrängnis, bringt den Ball zu Hector. Der macht das Spiel schnell und bedient in der Spitze Bittencourt. Dessen Abschluss hält Schwolow gut, den Abstauber drückt Modeste aber über die Linie.

50.: Riesenchance für Modeste! Clemens bedient auf Bittencourt-Zuspiel Modeste rechts im Strafraum. Der Stürmer steht alleine vor Schwolow - weil er deutlich im Abseits steht, Hartmann erkennt das aber nicht - und schießt den Freiburger Keeper an!

77., 2:1, Philipp: Grifo schlenzt einen Freistoß stark Richtung linken Pfosten. Kessler hält die Kugel, die wohl ins Aus gegangen wäre, im Spiel - direkt vor die Füße von Philipp, der nur einschieben muss.

Fazit: Die Kölner verließen sich zu sehr auf die individuelle Klasse ihres Topstürmers Modeste, ließen dabei aber die Konsequenz im Angriff vermissen. Freiburg agierte zielstrebiger und tat mehr für die drei Punkte.

Der Star des Spiels: Vincenzo Grifo. War der Antreiber in Freiburgs Offensive (sechs Torschüsse). Suchte auf dem linken Flügel einige Eins-gegen-eins-Situationen und entwickelte dadurch immer wieder Gefahr. So entstand das 1:0, das er selbst erzielte. Auch am 2:1 war er mit mit dem guten Freistoß, der zum Tor führte, beteiligt. Zudem der Mann mit den meisten Ballaktionen auf dem Platz (87).

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Der Flop des Spiels: Florian Niederlechner. Bis zu seiner Auswechslung mit der schwächsten Zweikampfquote aller Feldspieler (nur 18 Prozent gewonnene Duelle), zudem mit den wenigsten Ballaktionen aller Freiburger (23). Ihm gelang keine einzige Torschussbeteiligung, da er sich oft in die falschen Räume bewegte.

Der Schiedsrichter: Robert Hartmann. Zunächst eine sehr einfache, da faire Partie für den Schiri. Sah Modestes klare Abseitsposition vor dessen Großchance (50.) dennoch nicht. Nach der Pause wurde es etwas anspruchsvoller. Dann war Hartmann aber meist auf der Höhe.

Das fiel auf:

  • Beide Teams kamen gleichermaßen in die ausgeglichene Partie: Sowohl die Freiburger als auch die Kölner waren in erster Linie bemüht, kein Risiko zu gehen, wodurch in der ersten Hälfte kaum Offensivaktionen zustande kamen. Wenn es mal gefährlich wurde, dann meist nach Standardsituationen. Die Daten bestätigten den Eindruck: Freiburg hatte zur Pause mehr Ballbesitz (57 Prozent), Köln dafür die bessere Zweikampfquote (58 Prozent).
  • Nach der Pause erarbeiteten sich die Freiburger immer mehr Spielanteile und kamen häufiger in die Endzone. Auch, weil Streichs Mannschaft gut und schnell vertikal durch die Mitte spielte.
  • Köln schaltete im zweiten Durchgang nicht mehr konsequent um. Die Gäste schafften es nicht, den SC vom eigenen Tor fernzuhalten, sondern ließen sich immer weiter hinten reindrängen. Die erneute Freiburger Führung zeichnete sich zwar nicht zwingend ab, war aber gemessen am Spielverlauf nicht unverdient.

Freiburg - Köln: Die Statistik zum Spiel