Papadopoulos stößt schwache Werkself um

Der HSV hat gegen Leverkusen gewonnen
© getty

Der Hamburger SV hat im Kampf um den Klassenerhalt einen wichtiger Dreier eingefahren. Gegen Bayer Leverkusen siegte das Team von Markus Gisdol am 19. Spieltag der Bundesliga 1:0 (0:0).

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Vor 45.653 Zuschauern im Volksparkstadion erzielte Kyriakos Papadopoulos das Tor des Tages (76.). Es war in einer offensivschwachen Partie gerade einmal der dritte Schuss auf eines der beiden Tore.

Mit dem Sieg gewann Hamburg vier der letzten sieben Partien (so viele Siege wie in 25 Bundesliga-Partien zuvor zusammen) und verlässt zumindest bis Samstag die direkten Abstiegsplätze.

Erstmals seit 21 Spielen gelang Leverkusen dagegen kein Auswärtstor in der Bundesliga. Bayer schaffte es in den 90 Minuten nicht einmal, aufs Tor zu schießen. Zudem spielt Bayer mit 24 Punkten nach 19 Spielen seine schwächste Saison seit elf Jahren.

Kevin Volland stand erstmals seit dem 22. Oktober wieder in der Bundesliga in der Leverkusener Startelf. Bayer-Neuzugang Leon Bailey feierte nach seiner Einwechslung (82.) sein Bundesliga-Debüt.

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Fünf Wechsel beim HSV im Vergleich zum 1:3 in Ingolstadt: Adler, Diekmeier, Jung, Ekdal und Müller beginnen für Mathenia, Douglas Santos, Waldschmidt (alle Bank), Sakai (5. Gelbe Karte) und Gregoritsch (verletzt).

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Die Bayer-Elf ändert sich gegenüber dem 2:3 gegen Gladbach auf drei Positionen: Mehmedi, Baumgartlinger und Volland beginnen an Stelle von Brandt (Bank), Chicharito (Zerrung) und dem vom CAS für 4 Monate gesperrten Calhanoglu (wegen Vertragsbruchs).

47.: Erste Chance - und was für eine! Müller wird am Strafraum angespielt, mit der Hacke leitet er den Ball zu Wood weiter. Der zieht in den Strafraum und schließt von halblinks ab. Latte!

76., 1:0, Papadopoulos: Erst der dritte Schuss aufs Tor in diesem Spiel! Eine kurz ausgeführte Ecke lupft Müller lang in den Strafraum. Aranguiz und Henrichs steigen nicht hoch, sodass Papadopoulos auf Höhe des zweiten Pfostens ungestört einköpfen kann!

85.: Wieder Latte! Nach einer Ecke setzt sich Kießling gegen Papadopoulos und Wood durch und köpft den Ball ans Quergebälk!

Fazit: Extrem zerfahrenes Spiel, das nicht unbedingt einen Sieger vorhersah. Wenn, dann konnte es letztlich aber nur der HSV sein.

Der Star des Spiels: Kyriakos Papadopoulos. Mann des Spiels! Leistete sich hinten keinen Fehler und zeigte bei Standards immer wieder seine Entschlossenheit in den Luftzweikämpfen. Erzwang so auch das wichtige 1:0. Auch gut: Nicolai Müller.

Der Flop des Spiels: Admir Mehmedi. Konnte in Sachen Kreativität und Torgefahr das Fehlen von Calhanoglu und Chicharito in keinster Weise kompensieren. Wirkte bei seinen 28 Ballaktionen zu gedankenlahm, was letztlich dazu führte, dass er sich nicht einmal in einem Drittel der Zweikämpfe behaupten konnte.

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Der Schiedsrichter: Dr. Jochen Drees. Anspruchsvolles Spiel für den Unparteiischen, der bis auf kleine Ausnahmen aber immer auf der Höhe war und dann auch richtig entschied. Gute Leitung des Spiels!

Das fiel auf:

  • Die erste halbe Stunde war extrem zerfahren auf beiden Seiten. Die Spieler führten auf dem gesamten Platz sehr intensive Zweikämpfe und agierten dazu auch sehr hektisch und wenig selbstsicher. Sowohl der HSV als auch Leverkusen versuchten Mitte der gegnerischen Hälfte zu pressen. Das führte dazu, dass es keinen geordneten Spielaufbau gab.
  • Nach 20 Minuten fingen beide Mannschaften an, vermehrt lange Bälle in die Spitze zu dreschen. Entsprechend wenig Spielfluss kam auf. In den ersten 30 Minuten wiesen die Teams so auch verheerende Passquoten auf (HSV: 51 Prozent, Leverkusen: 68 Prozent). Bis in die jeweilige Gefahrenzone schafften es beide Teams quasi nicht: Einen harmlosen Schuss brachte der HSV vor der Pause aufs Tor, Leverkusen hatte nicht einmal eine Ballaktion im gegnerischen Strafraum.
  • Das Spiel lebte von den Zweikämpfen, die häufig kleine Fouls und Nickligkeiten in sich trugen. 24 (!) Fouls ahndete Drees allein in den ersten 45 Minuten.
  • Den fehlenden Akzenten nach vorne versuchte Schmidt in der Pause mit Kießlings Einwechslung entgegenzuwirken. Mit Baumgartlinger opferte er dafür aber einen zweikampfstarken Mittelfeldspieler. Das ging gleich nach der Pause zu Lasten der defensiven Stabilität. Leverkusen bekam das Zentrum nicht mehr so gut geschlossen, wodurch der HSV - dann meist über den sehr engagierten Müller - schneller nach vorne spielen konnte.
  • Spielerisch gab die zweite Hälfte aber auch nicht viel mehr her. Der HSV tat deutlich mehr für den Sieg, ohne dabei zu überzeugen. Leverkusen ging jegliche Spielidee ab.

Hamburg - Leverkusen: Die Statistik zum Spiel