Meier verhagelt Schalke den Rückrundenstart

Alex Meier erzielte das Frankfurter Siegtor
© Getty

Der FC Schalke 04 hat zum Rückrunden-Auftakt den nächsten Rückschlag erlitten. Gegen Eintracht Frankfurt verloren die Knappen am 18. Bundesliga-Spieltag 0:1 (0:1).

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Vor 60.885 Zuschauern in der Veltins-Arena brachte Alex Meier die Eintracht mit dem ersten Frankfurter Schuss aufs Tor in Führung (33.). Es war sein 92. Bundesliga-Treffer. Das reichte für den ersten Sieg der Hessen auf Schalke seit Mai 1999.

Während die Eintracht mit nun 32 Punkten ihren Platz in den internationalen Rängen festigt, erleidet Schalke (21) den nächsten Rückschlag im Kampf um Europa. Aus den letzten sechs Bundesliga-Spielen holte Markus Weinzierls Team nur vier Punkte.

Neuzugang Daniel Caligiuri kam nach seiner Einwechslung zu seinem ersten Einsatz für die Knappen. Guido Burgstaller feierte für Schalke sein Bundesliga-Startelfdebüt, über gleiches freuten sich Heinz Lindner und Aymane Barkok bei der Eintracht.

Die Reaktionen:

Markus Weinzierl (Trainer Schalke): "Es war heute kein gutes Spiel von uns. In der zweiten Hälfte haben wir alles probiert, aber nicht die Anzahl an Chancen kreiert, wie wir es wollten. Die Eintracht hat es beim 1:0 clever gemacht, auch wenn es zuvor ein Foul war."

Niko Kovac (Trainer Frankfurt): "Alex hat den Ball nach dem Freistoß super genommen. Sicherlich haben wir auch etwas Glück gehabt, dass der Schiedsrichter in dieser Szene nicht gegen uns gepfiffen hat. Wir müssen alles abrufen, wenn wir eine solche Leistung auf den Platz bringen wollen. Meine Mannschaft hat sehr gut gearbeitet."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Weinzierl ändert die Startelf gegenüber dem 1:0 gegen Ingolstadt zweimal: Bentaleb (vom Afrika-Cup zurück) und Burgstaller kommen für Aogo (nicht im Kader) und Meyer (Rippenprellung).

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Frankfurt im Vergleich zum 0:3 in Leipzig mit drei Wechseln: Lindner, Meier und Barkok kommen für Hradecky (Rotsperre), Rebic (Gelbsperre) und Hector (Bank).

5.: Burgstaller wird im Zentrum steil geschickt und netzt vom Sechzehner-Rand ein - Hartmann pfeift das Tor zurück, knapp Abseits! Richtige Entscheidung.

23.: Choupo-Moting setzt sich auf der Grundlinie auf engem Raum stark durch und flankt Richtung Elfmeterpunkt. Burgstaller schafft es, gegen seine eigene Laufrichtung aufs Tor zu köpfen - Lindner lenkt den Ball mit den Fingerspitzen über die Latte.

33., 0:1, Meier: Starke Freistoß-Variante! Vom rechten Flügel haut Hasebe den Ball flach an den Elfmeterpunkt, wo Meier Naldo enteilt und die Kugel direkt ins Netz haut. Allerdings: Abraham hält Naldo bei dessen Laufweg deutlich mit dem Arm fest - regelwidriger Treffer!

55.: Bentaleb chippt den Ball aus der Drehung in den Strafraum, Burgstaller ist mit dem Spann dran - ganz knapp rechts vorbei!

67.: Wieder ein Freistoß aus dem rechten Halbraum, wieder ist im Sechzehner Meier da. Die Direktabnahme rauscht wenige Zentimeter am rechten Pfosten vorbei.

Fazit: Schalke glänzt vor allem mit Einfallslosigkeit, sehr disziplinierte Frankfurter profitieren letztlich von einem Treffer mit Beigeschmack. Verdientes Ergebnis.

Der Star des Spiels: Timothy Chandler. Hatte seine rechte Seite - und damit auch die Schalker linke - sehr gut im Griff. Kolasinac kam gegen ihn fast gar nicht ins Spiel. Nach vorne immer wieder mit guten Impulsen, setzte vor dem 0:1 stark nach und holte den Freistoß raus.

Der Flop des Spiels: Johannes Geis. Wieder nicht sein Spiel! Schaffte es im Zentrum nicht, seine Mitspieler sinnvoll einzusetzen, geschweige denn das Spiel an sich zu reißen. Seine stärkste Waffe war zudem keine: Seine Standards kamen ungewohnt schwach. Gewann nur wenige Zweikämpfe (41,7 Prozent) und wurde früh ausgewechselt.

Der Schiedsrichter: Robert Hartmann. Sah Abrahams deutliches Halten gegen Naldo beim 0:1 nicht und gab somit zu Unrecht den Frankfurter Treffer. Auch sonst mit einigen Fehlern in der Bewertung von Vorteil- und Abseitssituationen.

Das fiel auf:

  • In der Anfangsviertelstunde brachte keine der beiden Mannschaften einen Torschuss zustande. Hektik und intensive Zweikämpfe prägten das Bild auf dem Platz. Schalke verschob in hohem Tempo gegen den Ball und presste Mitte der gegnerischen Hälfte, aus der die Eintracht kaum herauskam. Allerdings verzettelten sich die Gastgeber, die viel über die Flügel spielten, auch immer wieder, weil zu viel klein-klein gespielt wurde.
  • Nach gut 20 Minuten fanden die Gäste immer häufiger einen Weg in die Schalker Hälfte und hatten deutlich mehr Ballbesitz, allerdings ohne gefährlich zu werden. Das 0:1 von Meier war Frankfurts erster Schuss aufs Tor von Fährmann. Schalke hatte allerdings auch keinen erkennbaren Offensiv-Plan. Gefährlich wurde es nur nach hohen Bällen in den Strafraum - auch, weil Schalke extrem große Probleme hatte, sich am Ball zu behaupten.
  • Nach der Pause war Schalke um mehr Ballbesitz bemüht (61 Prozent im zweiten Durchgang), an der Einfallslosigkeit änderte das aber wenig. Frankfurt agierte etwas passiver, aber nicht minder konzentriert.
  • Wurde der Ball bei Schalke nach vorne getrieben, fehlte es den Abwehr- und Mittelfeldspielern sehr häufig an Anspielstationen. Die Offensivspieler boten sich nicht an, sondern spekulierten immer wieder auf einen Schnittstellenball in die kaum vorhandenen Schnittstellen. Frankfurt schob die Räume diszipliniert zu. Das reichte, um Schalke vor Probleme zu stellen. Die Spieleröffnung war grauenvoll - immer wieder wurden unnötige Fehlpässe gespielt.

Schalke - Eintracht Frankfurt: Die Statistik zum Spiel

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