Sieg nach Rückstand! Bayern hält Druck aufrecht

Arjen Robben brachte den FC Bayern mit 2:1 in Führung
© Getty

Der FC Bayern München hat seine Hausaufgaben erledigt und hält RB Leipzig damit unter Druck. Beim 1. FSV Mainz 05 drehte der Meister am 13. Spieltag der Bundesliga einen frühen Rückstand und gewann unter dem Strich verdient mit 3:1 (2:1).

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Vor 34.000 Zuschauern in der Opel Arena erzielte Jhon Cordoba nach Zuspiel von Yunus Malli die frühe Führung für die Mainzer (4.). Damit ist Cordoba der erste Spieler seit Mo Abdellaoue 2011, der in seinen ersten beiden Duellen mit Bayern München einen Treffer erzielte.

Nur wenige Minuten später glich Robert Lewandowski auf der Gegenseite aus (8.). Eine Flanke von Thomas Müller köpfte Arjen Robben zur Führung für den Deutschen Meister ein (21.).

In der Nachspielzeit stellte Lewandowski mit einem direkt verwandelten Freistoß den 3:1-Endstand her. Der Pole erzielte in zwölf Partien gegen Mainz 05 insgesamt elf Treffer.

Außerdem ist der 28-Jährige der erste Spieler in der Bundesliga-Geschichte, dem in vier aufeinanderfolgenden Gastspielen bei einem Verein mindestens ein Doppelpack gelang.

Die Reaktionen:

Martin Schmidt (Trainer FSV Mainz 05): "Unser Umschaltspiel war heute nicht gut genug. Zudem war unsere Verteidigungsarbeit auf der letzten Linie nicht gut. Das hat heute den Unterschied ausgemacht, da war Bayern besser als wir. Da müssen wir uns an die eigene Nase fassen."

Carlo Ancelotti (Trainer Bayern München): "Ich bin vor allem mit der ersten Halbzeit sehr zufrieden. Da haben wir schöne Kombinationen geboten und auch getroffen. Thomas Müller ist ein sehr intelligenter Spieler und deshalb auch flexibel einsetzbar."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Schmidt nimmt nach dem 1:2 in Berlin erstmals bei Mainz sechs Änderungen in seiner Startformation vor.

Ancelotti tauscht sein Personal im Gegensatz zum 2:1 gegen Bayer Leverkusen auf zwei Positionen. Robben und Ribery rücken für Costa und Alonso ins Team.

4., 1:0, Cordoba: Die frühe Führung für die Mainzer! Malli spielt einen Steilpass, dabei verschätzt sich Martinez völlig und Cordoba geht von der Mittellinie an frei zum Sechzehner. Rechts im Strafraum angekommen, schließt er aus neun Metern flach ins lange Eck ab. Hummels' Grätsche kommt zu spät.

8., 1:1, Lewandowski: Bayerns Antwort lässt nicht lange auf sich warten. Lahm gewinnt den Ball mit einer fairen Grätsche am eigenen Sechzehner und leitet den schnellen Konter ein. 18 Meter vor dem Tor legt Robben quer, Lewandowski hat vor Lössl viel Platz und hebt den Ball über den Mainzer Keeper ins Netz.

12.: Einen langen Pass von Hummels nimmt Müller stark herunter und kommt frei vor Lössl zum Abschluss, bleibt jedoch am Keeper hängen.

21., 1:2, Robben: Ein Pass von Ribery zu Müller ist eigentlich zu ungenau. Dieser geht jedoch entschlossen hinterher, holt den Ball noch vor der Grundlinie und flankt von Rechtsaußen ans lange Fünfereck. Dort setzt Robben den Kopfball gegen Lössls Laufrichtung rechts in den Kasten.

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25.: Das will er zu schön machen: Müller steckt in den freien Raum. Robben steht nicht im Abseits und versucht es aus 16 Metern mit einem Chip über den herausstürmenden Lössl - knapp über den Querbalken.

88.: Costa spielt vom linken Strafraumeck einen Flachpass in die Mitte. Robben versucht es direkt, doch Bell bringt das Bein dazwischen und wehrt zur Ecke ab.

90.+2, 1:3, Lewandowski: Der Torschützenkönig macht den Deckel drauf! Lewandowski zirkelt einen Freistoß aus 18 Metern über die Mauer. Lössl bleibt stehen, neben dem linken Pfosten schlägt es ein.

Fazit: Die Bayern nach der Führung mit einer starken Phase, im zweiten Durchgang jedoch auf Sparflamme. Der Sieg geht in Ordnung, ohne dass der Meister ein Feuerwerk abgebrannt hätte.

Der Star des Spiels: Arjen Robben. Zeigte einmal mehr, dass er der wertvollste Spieler im Bayern-Kader ist. Bereitete den Ausgleich mit Übersicht vor und erzielte den Führungstreffer selbst. Auch darüber hinaus immer wieder Antreiber und an nahezu jeder Offensivaktion beteiligt.

Der Flop des Spiels: Andre Ramalho. Als Sechser im 3-5-2 beziehungsweise 5-3-2 in einer zentralen Rolle mit der Aufgabe, das Spiel zu strukturieren. Schaffte dies zu keinem Zeitpunkt. Gewann nur verheerende 16,7 Prozent seiner Zweikämpfe. Dazu eine schwache Passquote von 70 Prozent. Zehn Minuten vor Schluss musste er für de Blasis weichen.

Der Schiedsrichter: Daniel Siebert. Bewertete Lahms Grätsche vor dem Ausgleichstor zu Recht als regelkonform. Entschied sich bei Martinez' Handspiel am eigenen Strafraum gegen eine Rote Karte, weil er Hummels auf einer Höhe wähnte und glaubte, dass dieser noch eingreifen könne. Eine zumindest diskutable Entscheidung. Hätte auf der Gegenseite den Bayern bei Bells Foul gegen Müller (81.) einen Strafstoß geben können. Seine Gelben Karten waren allesamt korrekt.

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Das fiel auf:

  • Die Mainzer formierten sich in einem 3-5-2, das sich beim Spiel gegen den Ball in ein 5-3-2 verwandelte. Hack, Bell und Balogun hielten ihre Positionen in der Dreierkette, davor spielte Ramalho eine Art Vorstopper. Die Außenverteidiger Brosinski und Donati schoben bei eigenem Ballbesitz hoch auf die Flügel, zogen sich gegen den Ball jedoch weit zurück.

  • Erstmals unter Carlo Ancelotti begannen die Münchner nicht in einem 4-3-3. Stattdessen ordneten sich die Gäste in einem 4-2-3-1-System mit Lahm und Thiago auf der Doppelsechs und Müller hängend hinter Lewandowski. Kimmich begann erneut als Rechtsverteidiger.

  • Trotz der defensiven Ausrichtung boten die Rheinhessen den Bayern in der ersten Halbzeit zahlreiche Räume, streckenweise sogar im Strafraum. Besonders Hack hatte als linker Part der Dreierkette große Probleme mit Robben und dem immer wieder auf die Seite ausweichenden Müller.

  • Auf seiner altbekannten Position als Zehner/Halbstürmer fühlte sich Müller sichtlich wohler als auf der Außenbahn. Der Nationalspieler fand die Räume, die er in den letzten Wochen vergeblich suchte. In der ersten Hälfte war Müller an vier der zehn Bayern-Torschüsse direkt beteiligt, darunter sein Assist zum 2:1.
  • Nach der Pause schalteten die Bayern zwei Gänge zurück. In der ersten halben Stunde des zweiten Durchgangs gaben die Gäste gerade einmal zwei Torschüsse ab. Da auch Mainz keinen Offensivdrang entwickelte (ein Torschuss), verflachte die Partie zusehends.

Mainz - Bayern: Die Statistik zum Spiel