4:1 gegen Gladbach! Tuchels Kritik wirkt

Dortmund glich den Gladbacher Führungstreffer nach nur 59 Sekunden wieder aus
© Getty

Borussia Dortmund hat sein Heimspiel am 13. Spieltag der Bundesliga gegen Borussia Mönchengladbach gewonnen. Der BVB siegte mit 4:1 (2:1) und baute damit seine Heimserie auf nun 28 ungeschlagene Spiele aus (23 Siege, fünf Remis).

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Vor 81.360 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park gingen die Fohlen durch das dritte Saisontor von Raffael früh in Führung (6.). Für die Hausherren war dies das 900. Heimgegentor in der Bundesliga.

Nur 59 Sekunden später glich Pierre-Emerick Aubameyang mit seinem 14. Saisontor für den BVB aus. Der Gabuner war zu diesem Zeitpunkt an den letzten acht Bundesligatoren der Dortmunder direkt beteiligt (sieben Tore, eine Vorlage).

In der 15. Minute lag Dortmund vorne, Lukasz Piszczek traf mit seinem dritten Saisontreffer zum 2:1.

Ousmane Dembele besorgte in Halbzeit das 3:1 für Dortmund (64.). Es war auch für ihn das dritte Saisontor. Nur vier Minuten später erhöhte Aubameyang auf 4:1.

Beide Treffer und auch das 1:0 bereitete Marco Reus vor, dem Assists zu drei Treffern in einem Spiel noch nie in seiner Bundesligakarriere gelangen.

In den vergangenen 18 Jahren verlor der BVB damit nur ein Heimspiel gegen die Gladbacher. Neben der 1:2-Niederlage im März 2014 gab es in 15 Heimspielen in diesem Zeitraum 13 Siege und zwei Remis.

So bleibt es auch dabei, dass Dortmunder noch nie unter Thomas Tuchel zwei Bundesligapartien in Folge verlor (fünf Siege und zwei Remis nach Niederlagen).

Mönchengladbach dagegen ist jetzt seit acht Spielen im Oberhaus sieglos (drei Remis, fünf Pleiten) und holte seit dem 6. Spieltag lediglich drei Punkte.

Saisonübergreifend gewannen die Gäste nur eines der letzten 17 Bundesligaauswärtsspiele (vier Remis, zwölf Niederlagen).

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Reaktionen:

Thomas Tuchel (Trainer Dortmund): "Es war eine sehr komplette Leistung von uns. Wir mussten vorne sehr fleißig sein und dahinter wahnsinnig eng Anschluss an die Stürmer halten, mutig sein. Diese Energie, diese Aggressivität haben wir über 90 Minuten in unserem Spiel gehalten. Das war der Schlüssel."

Andre Schubert (Trainer Mönchengladbach): "Wir haben ganz gut reingefunden. Wir wollten defensiv gut organisiert sein und schnell kontern. Aber wir haben dann viel zu schnell das erste Gegentor bekommen. An einem guten Tag hält Yann Sommer den. Heute leider nicht."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Vier Änderungen bei Dortmund nach dem 1:2 in Frankfurt: Bartra, Sahin, Reus und Dembele spielen für Weigl, Götze, Schürrle (alle Bank) und Ramos (nicht im Kader). Reus macht sein erstes Bundesligaspiel in dieser Saison von Beginn an, Sahin steht erstmals seit Mai wieder in der Startelf.

Gladbach stellt nach dem 1:1 gegen Hoffenheim nur ein Mal um: Korb spielt für Vestergaard (Bank). Die Innenverteidigung Christensen und Elvedi gab es in einer Viererkette in dieser Saison noch nicht.

4.: Ginter spielt von halbrechts aus einen tollen Steilpass rechts in den Sechzehner zu Aubameyang, der geschickt Sommer umkurvt und die Kugel flach in die Mitte befördert. Dort stehen allerdings nur die Herren Elvedi und Christensen, der Schweizer pöhlt die Kugel aus der Gefahrenzone.

6., 0:1, Raffael: Nach einem Einwurf über rechts dribbelt sich Dahoud ins Zentrum und spielt rechts raus zu Wendt. Dessen Flanke köpft Bartra in die Mitte direkt zu Raffael. Trockener und verdeckter Flachschuss ins linke Eck - drin!

7., 1:1, Aubameyang: Dembele zieht von rechts nach innen und spielt den halbhohen Ball zentral an die Strafraumkante auf Reus, der sich gegen Elevdi durchsetzt und so unfreiwillig auf Aubameyang ablegt. Der Gabuner zieht aus 15 Meter ab und trifft ins kurze Eck.

15., 2:1, Piszczek: Dembele bringt einen Eckball von rechts an den kurzen Pfosten, wo Bartra die Kugel Richtung Fünfer verlängert. Piszczek hechtet in den Ball und köpft ihn ins rechte Eck.

33.: Dembele steckt aus dem Zentrum halbrechts zum gestarteten Reus durch. Der ist frei vor dem Kasten und schießt, doch Elvedi wehrt grätscht gerade noch dazwischen. Die anschließende Ecke von Dembele schießt Ginter volley knapp über den Kasten.

36.: Das Saisondebüt in der Bundesliga ist für Sahin bereits beendet, er muss mit einer Reizung im linken Knie das Feld verlassen. Weigl kommt für ihn ins Spiel.

50.: Dembele spielt rechts raus zu Piszczek, der direkt flach nach innen gibt. Reus ist am kurzen Pfosten zur Stelle und trifft per Hacke ins lange Eck - allerdings stand er im Abseits!

54.: Reus spielt Raffael den Ball auf rechts direkt in den Fuß, der Brasilianer zieht daraufhin davon, geht an Bartra vorbei und spielt die Kugel flach von rechts ins Zentrum. Dort rutscht Sokratis in den Schuss und erzielt fast ein Eigentor. Die anschließende Ecke köpft Christensen nur knapp über die Latte.

56.: Dembele spielt wieder rechts die Linie entlang zu Piszczek. Der Pole gibt flach in den Strafraum zu Aubameyang, doch Sommer hat die Hände rechtzeitig oben und pariert dessen Schuss.

64., 3:1, Dembele: Einen langen Ball aus der Dortmunder Hälfte nimmt Elvedi mit der Brust an, die Kugel landet allerdings direkt vor den Füßen von Reus, der den Schweizer auf halblinks tunnelt und kurz auf Dembele an der Strafraumkante ablegt. Der Franzose lässt Dahoud per Körpertäuschung aussteigen und trifft aus 16 Metern links unten.

68., 4:1, Aubameyang: Dembele spielt von halblinks den Steilpass auf Reus zentral an der Strafraumkante, erneut lässt Elvedi den Nationalspieler entwischen. Reus dribbelt sich rechts in den Strafraum an Christensen und Strobl vorbei und legt per Hacke zu Aubameyang, der aus fünf Metern ins linke Eck einnetzt.

Fazit: Verdienter Erfolg für Dortmund, das nur zu Beginn der zweiten Halbzeit etwas stärker unter Druck geriet. Vor dem Tor war der BVB viel gefährlicher, die Defensive der Gäste hatte Technik und Tempo der Hausherren nur wenig entgegen zu setzen.

Der Star des Spiels: Ousmane Dembele. Bärenstarke Vorstellung des Franzosen, der die beiden ersten Dortmunder Treffer einleitete und die Vorentscheidung zum 3:1 selbst besorgte. Mit seinem brutalen Tempo und den zahlreichen Körpertäuschungen kaum in den Griff zu bekommen. Setzte sieben erfolgreiche Dribblings an und gewann über 75 Prozent seiner Zweikämpfe.

Der Flop des Spiels: Nico Elvedi. Bekam Reus zu keinem Zeitpunkt in den Griff und sah bei den ersten drei BVB-Toren nicht gut aus. Ließ sich zu leicht ausspielen und offenbarte einige technische Mängel.

Der Schiedsrichter: Marco Fritz mit einer ordentlichen Leistung in einer weitestgehend fairen Begegnung. Lag richtig, das Tor von Reus zum vermeintlichen 3:1 nicht zu geben. Übersah wenig später jedoch das Halten von Bartra gegen Hazard am Dortmunder Strafraum, das einen vielversprechenden Freistoß an der Sechzehnerlinie für die Gäste nach sich hätte ziehen müssen (55.).

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Das fiel auf:

  • Der BVB spielte mal wieder im Dreier-/Fünferketten-Hybriden, bei eigenem Ballbesitz ordnete man sich im 3-2-4-1 an. Schmelzer links und Piszczek rechts rückten gegen den Ball zurück.
  • Gladbach verteidigte den Dortmunder Ballbesitz - und der lag nach 45 Minuten bei 63 Prozent - in einem 5-4-1 mit Stindl als erstem Störspieler. Strobl reihte sich dann in die Viererkette ein.
  • Dortmunds Dreierkette aus Bartra, Sokratis und Ginter presste gegen den Ball erstaunlich hoch und schob teils höher als die beiden defensiven Mittelfeldspieler Sahin und Castro. Den Fohlen nahm dieses Vorgehen den Platz und die Ruhe bei möglichen Umschaltsituationen.
  • Die Hausherren lockten die Gäste mit viel Ballzirkulation in der ersten Linie. Gladbachs vordere Reihe war dadurch gezwungen, höher zu schieben und zu attackieren. Dies nutzte der BVB gut aus, da dann teils viel Platz entstand und man so den Ball einfacher ins Mittelfeld bringen konnte.
  • Die Schwarzgelben stellten deutlich Sicherheit vor Risiko, auch die zuletzt mangelhafte Grundaggressivität stimmte. Dortmund jedoch immer wieder unsauber im Umschaltspiel, einige vielversprechende Situationen versandeten aufgrund technischer Mängel.
  • Nach der Pause befreiten sich die Fohlen deutlich besser spielerisch und kombinierten sich vor allem über den immer wieder auf die Flügel ausweichenden Raffael einige Male gefährlich vor das Dortmunder Tor. Auch der Ballbesitz schnellte in die Höhe.
  • Auffällig, wie gefährlich der BVB nach Ecken war. Gladbach nicht nur in diesen Situationen in der Defensive mit mangelnder Raumaufteilung. Drückte Dortmund aufs Tempo und schaltete zügig um, fehlten den Gästen die Absicherung gegen Bälle in die Tiefe.

Dortmund - Gladbach: Die Statistik zum Spiel