2:0! Köln nicht irritiert von Spielunterbrechung

SID
Köln und Darmstadt kämpfen laut eigenen Aussagen vorerst gegen den Abstieg
© Getty

Am 1. Spieltag der Bundesliga zeigt sich der 1. FC Köln auch von einer Spielunterbrechung nicht aus der Ruhe zu bringen und siegt mit 2:0 (1:0) gegen den SV Darmstadt 98. Anthony Modeste (61.) und Marcel Risse (11.) treffen.

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Norbert Meier hat einen völlig missratenen Bundesliga-Einstieg als Trainer von Darmstadt 98 erwischt. Der aus Bielefeld verpflichtete Nachfolger des nach Augsburg gewechselten Erfolgscoachs Dirk Schuster verlor zum Auftakt mit den Südhessen hochverdient 0:2 (0:1) beim 1. FC Köln.

Dabei agierten die mit sieben Zugängen angetretenen Lilien lange Zeit vollkommen konfus und wirkten in der Tat wie ein sicherer Abstiegskandidat. Der beschwingt aufspielende FC deutete dagegen durchaus an, warum er als Geheimtipp auf Europa gilt. Allerdings vergab der FC viele Chancen. Es trafen Marcel Risse (11.) und Anthony Modeste (61.).

Kurios: In der 56. Minute wurde das Spiel wegen eines Unwetters für knapp 13 Minuten unterbrochen, nachdem es im ersten Durchgang noch die obligatorische Trinkpause wegen großer Hitze gegeben hatte. Es war die längste Spielunterbrechung des Jahrtausends in der Bundesliga. In der Schlussphase fielen tischtennisgroße Hagelbälle vom Himmel.

Horn trotz Rio direkt dabei

Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Abwehrchef Aytac Sulu und Kapitän Peter Niemeyer standen bei Darmstadt in Mario Vrancic, Jerome Gondorf, Marcel Heller und Fabian Holland gerade einmal vier Spieler aus der Vorsaison zu Beginn auf dem Feld. Meiers Kollege Peter Stöger nominierte im gebürtigen Kölner Marco Höger und Stürmer Artjoms Rudnevs dagegen nur zwei Zugänge.

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In der Abwehr legte er die in der Vorbereitung einstudierte Dreierkette auf Eis, weil die Mannschaft sie noch nicht verinnerlicht hat. Und da der aus Darmstadt gekommene Konstantin Rausch sich im Abschlusstraining verletzte, begann Nationalspieler Jonas Hector wieder als Linksverteidiger statt wie über den gesamten Sommer hinweg im defensiven Mittelfeld.

Im Tor stand Timo Horn, der erst am Dienstag von den Olympischen Spielen aus Rio de Janeiro zurückgekehrt war und vor dem Anpfiff für Olympia-Silber mit der goldenen Ehrennadel des FC geehrt wurde.

Den Segen für die neue Saison hatte sich der FC am Mittag in einem ökumenischen Gottesdienst ab 12 Uhr im Dom geholt. Zum Schluss hallte aus Tausend Kehlen wie denen von Präsident Werner Spinner und Vize Toni Schumacher die FC-Hymne durch den Dom.

Meier mit energischer Körpersprache

Auch auf dem Spielfeld legten die Kölner beschwingt los: Nach 74 Sekunden scheiterte der wie aufgedreht spielende Leonardo Bittencourt frei am neuen Darmstadt-Keeper Michael Esser, 37 weitere Sekunden später traf der agile Rudnevs den Pfosten. Das neuformierte Darmstädter Team ließ jede Ordnung vermissen. Meier sprang immer wieder auf und versuchte, einzuwirken. Vergeblich: Nach einer schönen Einzelleistung von Bittencourt vollstreckte Risse.

Die Trinkpause nach 22 Minuten nutzte Meier, um energisch auf seine Spieler einzureden. Dies gelang zumindest bedingt. Doch nach der Pause war wieder FC am Drücker. Vor allem Bittencourt wirbelte - doch er bewies auch wieder, dass ihm zu einem echten Klassespieler noch die Torgefahr fehlt (48./51.). Auch Rudnevs belohnte sich nicht und bestätigte trotz allen Eifers seinen Ruf als Chancentod (55.).

Fünf Minuten nach der Unwetter-Unterbrechung sorgte Modeste auf Vorlage von Rudnevs für die Entscheidung. Weitere fünf Minuten später hatten die Gäste die erste Chance, doch Horn parierte gegen Sandro Sirigu.

Köln - Darmstadt: Daten zum Spiel

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