Lewy-Jubiläumstor ebnet Bayern-Sieg

Robert Lewandowski erzielte gegen Mainz seine Bundesliga-Tore 100 und 101
© Getty

Der FC Bayern München hat sein Auswärtsspiel am 7. Spieltag der Bundesliga beim 1. FSV Mainz 05 mit 3:0 (0:0) gewonnen. Robert Lewandowski knackte die 100-Tore-Marke in der Bundesliga. Der Rekordmeister verteidigte mit nun 21 Punkten die Tabellenführung.

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Vor 34.000 Zuschauern in der ausverkauften Coface-Arena vergab Thomas Müller zunächst früh das 1:0 für die Bayern, als er nach einem Foul an Coman in der 21. Minute vom Elfmeterpunkt scheiterte.

Kurz nach Wiederanpfiff köpfte Robert Lewandowski den Rekordmeister mit seinem 100. Treffer im 168. Bundesliga-Spiel dann in Führung (51.). Kein ausländischer Stürmer knackte diese Marke in der Bundesliga früher.

Lewandowski mit seinem zweiten Tor (63.) und Kingsley Coman (68.) schraubten das Ergebnis noch in die Höhe. Damit haben die Bayern keines der letzten 17 Bundesliga-Spiele zur Wiesn-Zeit verloren (14 Siege, drei Remis). Lewandowski ist zudem der erste und einzige Spieler seit Gerd Müller, der nach sieben Spieltagen bereits zehnmal getroffen hat.

Reaktionen:

Martin Schmidt (Trainer Mainz): "Wir haben versucht, dagegenzuhalten. In der ersten Hälfte haben wir das gut geschafft. Nach dem 0:1 war dann die Denke bei den Spielern, dass es schwierig wird. Das 0:3 müssen wir dann so hinnehmen."

Pep Guardiola (Trainer Bayern): "Wir haben 85 Minuten gut gespielt. Nur in den ersten fünf Minuten der zweiten Hälfte waren wir noch in der Kabine. Ich bin sehr zufrieden, denn nach meinen Jahren hier in Deutschland weiß ich, wie schwer es ist, in Mainz zu gewinnen."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff:

Mainz-Coach Schmidt verändert seine Mannschaft im Vergleich zum 0:1 in Leverkusen nur einmal: Latza ersetzt Moritz auf der Doppelsechs neben Baumgartlinger.

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Gegenüber dem 5:1-Kantersieg über Wolfsburg wechselt Guardiola wieder auf vier Positionen. Fünffach-Torschütze Lewandowski steht ebenso in der ersten Elf wie Coman und Rafinha. Nach seiner lange andauernden Knieverletzung steht zudem Javi Martinez erstmals wieder von Beginn an auf dem Feld. Götze, Bernat, Vidal und Boateng nehmen auf der Bank Platz. Damit starten die Bayern im zehnten Pflichtspiel der Saison mit der zehnten unterschiedlichen Aufstellung.

21., Müller verschießt Elfmeter: De Blasis kommt im Strafraum gegen Coman zu spät und bringt den Bayer von der Seite zu Fall. Den fälligen Elfmeter verschießt Müller jedoch weit über das Tor.

28.: Die erste Großchance für die Mainzer: Muto setzt sich im Strafraum gegen drei Mann durch, zieht dann aus zehn Metern ab. Doch der Ball geht ganz knapp links am Tor vorbei und trifft nur das Außennetz.

33.: Douglas Costa hat Platz und hämmert aus 25 Metern halblinker Position drauf. Karius hat aber die Hand noch dran und wischt den Strich sehenswert über die Latte.

51., 0:1, Lewandowski: Coman hat auf dem rechten Flügel Platz und flankt in die Mitte, wo Lewandowski völlig frei steht und aus gut sieben Metern halblinker Position ins kurze Eck köpft. Es ist sein neuntes Saisontor und das 100. in seiner Bundesligakarriere!

63., 0:2, Lewandowski: Lewandowski ist alleine vorm Tor, umkurvt den geschlagenen Karius und vollendet aus gut sechs Metern ins leere Tor zur Vorentscheidung. Saisontor Nummer zehn nach Torvorlage von Vidal. Was erst aussah wie Abseits, war wohl doch gleiche Höhe.

69., 0:3, Coman: Douglas Costa setzt sich links durch, spielt dann nahe der Grundlinie einen perfekten Pass durch den Fünfer und dann ist Coman am langen Pfosten zur Stelle und versenkt sicher. Sein zweites Saisontor.

77.: Clemens setzt sich rechts im Strafraum stark gegen Rafinha durch und haut den Ball dann aus 14 Metern rechter Position an die Latte.

86.: Lewandowski kommt vor dem Sechzehner an den Ball, spielt zu Alonso, der dann nochmal quer legt zurück zum Polen. Doch Balogun grätscht rein und rettet am Fünfer.

Fazit: Hochverdienter, aber durchaus mühsamer Bayern-Sieg. Mainz stellte den Meister lange vor ein Rätsel, an dem die Gäste keinen Gefallen fanden. Mit der Führung knickten die Rheinhessen deutlich ein.

Der Star des Spiels: Robert Lewandowski. Blieb wie fast alle Bayern im ersten Durchgang noch unauffällig, war aber dann erneut zur Stelle, als er am meisten gebraucht wurde: Bewies seine große Klasse beim 1:0, zudem eiskalt beim 2:0. Wieder der Matchwinner.

Der Flop des Spiels: Niko Bungert. Der Mainzer Kapitän gewann nur knapp mehr als ein Drittel seiner Zweikämpfe (38,9 Prozent) und war beim 0:1 zu weit von Gegenspieler Lewandowski weg - entscheidend, da dieser so unbedrängt einköpfen konnte. Zudem mit der schwächsten Passquote in der gegnerischen Hälfte (28,6 Prozent).

Der Schiedsrichter: Bastian Dankert. Ließ in seiner Zweikampfbewertung nur selten einen roten Faden erkennen und pfiff phasenweise sehr kleinlich. Der Elfmeter für die Bayern war unstrittig, jedoch hätte De Blasis für sein Foul an Coman durchaus die Gelbe Karte sehen können. Die bekam Alonso kurz darauf zurecht, die Verwarnung gegen Baumgartlinger für dessen unabsichtliches Einsteigen gegen Müller war jedoch überzogen.

Das fiel auf:

  • Mainz ordnete sich gegen den Ball erst im sehr kompakten 4-3-3, ehe daraus nach wenigen Minuten ein 4-4-2 mit Malli und Muto an vorderster Front wurde. Die Rheinhessen pressten situativ, ließen die Bayern meistens aber erst einmal bis zur Mittellinie kommen. Die Gäste mussten den Ball oft verlagern, da sich im Zentrum keine Lücken auftaten.
  • Alaba spielte wieder in der Innenverteidigung - diesmal neben Martinez. Die Außenverteidiger Rafinha (links) und Lahm standen extrem hoch, um in den offensiven Situationen an der Seitenlinie Überzahl zu schaffen. Gerade Lahm wirkte nach vorne deutlich aktiver mit als noch gegen Wolfsburg.
  • Mainz wurde mit zunehmender Spieldauer selbstbewusster und suchte nach Ballgewinn selbst den schnellen Weg nach vorne. Wieder einmal zeigten sich die Bayern beim defensiven Umschalten nicht immer gut geordnet, was den Nullfünfern einige Strafraumszenen einbrachte. Zudem wurden die Mainzer nicht unruhig: Selbst unter Bayern-Druck versuchte der FSV sich spielerisch zu befreien, was oft gelang.
  • Bei den Bayern übernahmen Alonso und Thiago, der wieder nur schwer ins Spiel fand, abwechselnd die Rolle des Ballverteilers. Durch die hohe Spielerdichte im Zentrum fand sich für den FCB jedoch nur selten ein direkter, vertikaler Weg in die Spitze.
  • Dass die Bayern nach einem hohen Ball in Führung gingen, war bezeichnend für die spielerische Einfallslosigkeit der Gäste bzw. die gute Struktur der Mainzer. Die ging mit dem 0:1 aber deutlich verloren. Der FCB nutzte die sich auftuenden Räume anschließend deutlich besser.

Mainz - Bayern: Die Statistik zum Spiel

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