Ingolstadt holt auch in Köln einen Punkt

Ingolstadt kassierte erstmals in der Bundesliga auswärts ein Gegentor
© Getty

Der 1. FC Köln hat sein 750. Heimspiel in der Bundesliga nicht gewinnen können. Zum Auftakt des 7. Spieltags kamen die Rheinländer gegen Aufsteiger FC Ingolstadt 04 zu einem 1:1 (1:1).

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Vor 47.800 Zuschauern im Rhein-Energie-Stadion ging der FC durch das fünfte Saisontor von Anthony Modeste in Führung (10.). Der Franzose traf damit in den acht Pflichtspielen dieser Saison schon acht Mal und bescherte den Schanzern das erste Auswärtsgegentor ihrer Bundesligageschichte.

Nur elf Minuten später glich Marvin Matip, der an diesem Freitag seinen 30. Geburtstag feiert, zum 1:1 aus.

Der FC hat damit keines seiner letzten 14 Bundesliga-Heimspiele verloren (fünf Siege, neun Remis), Ingolstadt bleibt auswärts weiter ungeschlagen.

Reaktionen:

Peter Stöger (Trainer Köln): "Ich bin sehr zufrieden. Wir haben einige Möglichkeiten gehabt, aber der Gegner war bei Kontern immer gefährlich. Wir haben bis zum Schluss alles versucht, ich kann meiner Mannschaft nichts vorwerfen."

Ralph Hasenhüttl (Trainer Ingolstadt): "Ich bin mit dem Punkt zufrieden. Wir haben gegen eine sehr starke Mannschaft gespielt, die uns das Leben schwer gemacht hat. Köln war sicher heute die stärkere Mannschaft, wir haben uns gegen alle Widerstände durchsetzen müssen."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: In der Kölner Startelf gibt es zwei Änderungen im Vergleich zum 0:2 in Berlin am Dienstag: Gerhardt und Zoller spielen anstelle von Olkowski (Bank) und Vogt (verletzt).

Die Ingolstädter Anfangsformation ist dieselbe wie beim 0:1 gegen den HSV. In den letzten vier Bundesligaspielen nahm Coach Hasenhüttl nur eine Änderung in der Startformation vor.

2.: Nach einer Flanke von rechts durch Zoller steht Osako am zweiten Pfosten blank, sein Drehschuss aus kurzer Distanz bleibt aber am Bein von Levels hängen. Riesenchance!

9.: Suttner mit dem Freistoß aus halbrechter Position. Sein Linksschuss ins rechte Eck setzt vor Horn auf, doch der Keeper entschärft die Kugel gut.

10., 1:0, Modeste: Risse bringt von rechts aus vollem Lauf eine tolle Flanke in den Strafraum. Dort rutscht Matip aus und Modeste köpft den Ball wuchtig ins Tor.

21., 1:1, Matip: Ecke von rechts durch Groß an den langen Pfosten. Osako lässt Matip laufen, der unbedrängt zum Kopfball kommt und diesen links unhaltbar neben den Pfosten setzt.

34.: Nach einem Freistoß der Kölner laufen die Rheinländer in einen Konter. Groß führt den Ball bis zum Strafraum, spielt dann schlampig nach links zu Lex. Der scheitert im Abschluss an Horn.

58.: Nach einer Flanke von rechts kommt Morales gegen Sörensen zum Kopfball. Dieser fällt jedoch zu zentral und ohne Druck aus - kein Problem für Horn.

83.: Der muss eigentlich drin sein! Gerhardt versucht's aus der Distanz, dann landet die Kugel glücklich bei Osako. Der hat am linken Pfosten freie Schussbahn, doch Özcan pariert glänzend.

Fazit: Ingolstadt erkämpft sich mit einer disziplinierten Leistung den nächsten Auswärtspunkt. Beide Teams erspielten sich wenige klare Torchancen, so dass das Remis in Ordnung geht.

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Der Star des Spiels: Anthony Modeste. In der Ballbehauptung bisweilen herausragend: enorm zweikampfstark, in der Luft eine Macht und dazu noch clever sowie schlitzohrig. Schulmäßiger Kopfball beim 1:0.

Der Flop des Spiels: Stefan Lex. Läuferisch mit viel Aufwand, aber extrem farblos in seinen wenigen Aktionen. Konnte sich kaum einmal im direkten Duell durchsetzen, dazu mit schwacher Passquote. Nach einer guten Stunde nahm ihn Hasenhüttl vom Feld.

Der Schiedsrichter: Christian Dingert mit einer Spielleitung ohne grobe Schnitzer, hin und wieder aber mit Problemen bei der Zweikampfbewertung. Kritische Szene in der 23. Minute, als Modeste nach einem Einsteigen von Hübner im Ingolstädter Strafraum zu Fall kam. Hübner spielte zunächst den Ball, doch hätte sich aufgrund des vehementen Körpereinsatzes nicht über einen Elfmeterpfiff beschweren dürfen. Gelb gegen Matip nach Foul an Modeste war überzogen.

Das fiel auf:

  • Bisweilen sehr temporeiches Spiel mit vielen Umschaltsituationen auf beiden Seiten. Sowohl der FC, als auch die Schanzer allerdings häufig zu unsauber oder hektisch beim letzten oder vorletzten Pass.
  • Ingolstadt verteidigte Kölns Aufbauspiel häufig enorm ballorientiert. Das legte auf der ballfernen Seite große Räume frei, die der FC mittels schneller Verlagerungen suchte.
  • Daher kam Köln vor allem über die offensiv ausgerichteten Flügel nach vorne. Der FCI hatte dann phasenweise Probleme, rechtzeitig zu verschieben und Druck auf die Außenspieler auszuüben.
  • Besonders im zweiten Abschnitt rieben sich beide Teams im Kampf um zweite Bälle auf, ohne jedoch im Anschluss an Ballgewinne zügig umzuschalten. Aussichtsreiche Abschlussaktionen blieben somit Mangelware. Die Passquote beider Teams sank in Halbzeit zwei.
  • Die Gäste stellten mit der Hereinnahme von Hartmann auf 4-4-2 um. Damit gelang es besser, die flügellastigen Angriffe der Kölner zu verteidigen.

Köln - Ingolstadt: Die Statistik zum Spiel