Schalke siegt schon wieder - dank Sane

Von Daniel Jovanov
Der HSV kassiert gegen Schalke die erste Heimniederlage der Saison
© Getty

Der Hamburger SV hat nach drei Spielen ohne Gegentor mit 0:1 (0:0) gegen den FC Schalke 04 verloren. Die Gäste aus Gelsenkirchen stoppen damit den Höhenflug der Rothosen und gewinnen das fünfte Pflichtspiel in Serie.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Vor 53.192 Zuschauern im Volksparkstadion erzielte Leroy Sane das Tor des Tages. In einer Partie, die erst gegen Ende des Spiels richtig Fahrt aufnahm, gelang es den Gastgebern zu spät, Druck vor dem Schalker Tor aufzubauen.

Reaktionen:

Bruno Labbadia (Trainer HSV): "Die Mannschaft hätte aufgrund der zweiten Halbzeit einen Punkt verdient gehabt. Man kann der Mannschaft überhaupt keinen Vorwurf machen. Schalke hat über seine individuelle Klasse das Spiel entschieden. Sie sind auf einem sehr hohen Niveau."

Andre Breitenreiter (Trainer Schalke): "Wir wollen den Ball flach halten, aber es ist schön zu sehen, wie die Jungs vom ersten Tag an Gas gegeben haben, wie sie sich entwickeln und als Mannschaft funktionieren. Es hat mir heute sehr viel Spaß gemacht zuzuschauen."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Labbadia muss auf Kacar im defensiven Mittelfeld verzichten. Für den Serben rückt Diaz in die Startelf. Ebenfalls zurück: Neuzugang Ekdal. Auf den Außenbahnen beginnt der HSV mit Hunt und Gregoritsch für Ilicevic und Müller.

Breitenreiter nimmt gegenüber dem 2:0-Sieg gegen Frankfurt unter der Woche ebenfalls Änderungen vor. Di Santo beginnt im Sturmzentrum, Aogo verteidigt links für Sead Kolasinac und Caicara rechts für Riether.

2.: Erste Chance für die Gäste! Geis bringt einen Eckball in die Mitte, der zum zweiten Pfosten abgefälscht wird. Dort steht di Santo und köpft in Richtung Tor. HSV-Keeper Drobny lenkt den Ball an die Querlatte.

5.: Höger muss schon nach kurzer Zeit verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Für ihn kommt Sane ins Spiel, der ins rechte offensive Mittelfeld geht. Goretzka rückt dafür auf die Höger-Position ins defensive Mittelfeld.

25.: Schalke erhöht den Druck. Sane legt auf Caicara ab, der den Ball gefährlich in den Strafraum flanken kann. Dort kommt Choupo-Moting heran gerauscht und nimmt ihn direkt. Der Ball kommt aber zentral auf Drobny, der zur Ecke klären kann.

35.: Fast das 0:1! Nach einem verunglückten Klärungsversuch von Ostrzolek kommt die Kugel direkt zu Sane. Der Youngster zieht mit Tempo in die Mitte, fasst sich ein Herz und zieht mit links aus über 20 Metern ab. Wieder ist Drobny zur Stelle und lenkt den Ball zur Ecke. Klasse Tat von beiden!

53.: Erste Chance für den HSV? Ekdal chippt den Ball auf Holtby, dessen Direktabnahme das Ziel nur knapp verfehlt. Offensiv ist von den Hamburgern bislang kaum etwas zu sehen.

54.: Das gibt es auch nicht so oft: Schiedsrichter Dr. Jochen Drees muss vom Feld, für ihn übernimmt der vierte Offizielle Marco Fritz. Drees kann verletzungsbedingt nicht weiter machen.

60., 0:1, Sane: Nach Sahnepass von Goretzka in die Schnittstelle der Verteidigung taucht Sane frei vor Drobny auf, umkurvt ihn und schiebt zur verdienten Führung ein. Vorausgegangen war ein missglückter Abschlag des HSV-Keepers. Diaz versuchte zwar noch Goretzka umzureißen - es gelang dem Chilenen aber nicht.

74.: Vom Spielverlauf her muss es längst 0:2 stehen. Geis bringt einen Freistoß von der rechten Seite in den Strafraum, wo Goretzka am höchsten steigt und die Kugel mit jeder Menge Wucht erwischt. Zentimeter fehlen dem Vorlagengeber zum 0:1, um seinen Tag mit einem eigenen Treffer zu krönen.

81.: Normalerweise sitzt der. Stürmer Lasogga war nach einem Eckstoß aber so überrascht, dass er freistehend aus fünf Metern zum Kopfball kommt, dass er nicht richtig hingeht. Das hätte der Ausgleich sein müssen!

90.+2: Es wird noch einmal richtig hitzig im Volksparkstadion! Nach einem Diaz-Freistoß kommt Djourou angerauscht und berührt den Ball. Fährmann schafft es im Verbund mit seinen Kollegen irgendwie, den Ball am Tor vorbei zu lenken.

Fazit: Schalke geht verdient als Sieger vom Platz. Spielerisch waren die Schalker ihren Kontrahenten über weite Strecken der Partie überlegen. Erst gegen Ende gelang es dem HSV, Druck vor dem Tor von S04-Torwart Fährmann aufzubauen.

Der Star des Spiels: Leroy Sane. Der 19-Jährige erzielte nicht nur das wichtige Führungstor für seine Mannschaft, sondern beschäftigte de HSV-Defensive über die gesamte Spielzeit. Sane war bei seinen Tempovorstößen nur schwer zu stoppen.

Der Flop des Spiels: Nach seinem Siegtreffer gegen den FC Ingolstadt hatte Michael Gregoritsch einen gebrauchten Tag. Er verdaddelte eine gute Kontergelegenheit in der ersten Halbzeit und konnte sonst kaum Akzente setzen.

Die Fußballwelt im Netz auf einen Blick - Jetzt auf LigaInsider checken!

Der Schiedsrichter: Sowohl Dr. Jochen Drees, der zu Beginn der zweiten Halbzeit verletzungsbedingt vom Feld musste und durch Marco Fritz ersetzt wurde, als auch sein Nachfolger hatten über weite Strecken des Spiels kaum etwas zu tun und leiteten die Partie souverän. Erst gegen Ende, als der HSV auf den Ausgleich drängte, wurde es ein wenig hitziger. Fritz ließ sich von der Unruhe allerdings nicht anstecken.

Das fiel auf:

  • Labbadia stellte Hunt vom Zentrum ins linke offensive Mittelfeld. Dort hatte der 29-Järhige gegen Caicara seine Probleme, tauschte deshalb mit Gregoritsch hin und wieder die Seiten.
  • Schalke versuchte, HSV-Keeper Drobny unter Druck zu setzen und zu langen Abschlägen zu zwingen. Die sind nicht unbedingt die Stärke des Tschechen, die Bälle flogen häufig unkontrolliert über den Platz. Ballverluste für die Hausherren waren somit vorprogrammiert.
  • Die Außenverteidiger der Schalker versuchten, sich ins Offensivspiel einzuschalten und rückten bei nahezu jedem Angriff weit nach vorne. Durch das Hinterlaufen der Flügelspieler wurde zudem die Möglichkeit geschaffen, den Ball ins Zentrum zu flanken. Der HSV war damit phasenweise überfordert und fand keine Lösung.
  • Der HSV stellte in der Halbzeitpause um. Hunt durfte wieder ins Zentrum. Das klappte auf Anhieb viel besser. Auf den Außenbahnen war der ehemalige Bremer verschenkt. Mit seinen Fähigkeiten am Ball brachte Hunt mehr Qualität ins Offensivspiel.
  • Labbadias Mannschaft versuchte es mit Flanken über die Flügel, die jedoch jedes Mal von den kopfballstarken Verteidigern der Schalker geklärt werden konnten. Aus dem Spiel heraus gelang dem HSV nichts. Einzig Distanzschüsse und Standards sorgten für ein wenig Torgefahr.

Hamburg - Schalke: Die Statistik zum Spiel