Ingolstadt holt 0:0 gegen Wolfsburg

Die Zuschauer im Audi Sport Park sahen jede Menge hohe Bälle
© Getty

Am 4. Spieltag der Bundesliga trennen sich der FC Ingolstadt und der VfL Wolfsburg mit 0:0. Julian Draxler und Dante feierten ihr Debüt für die Wölfe, die weiter ungeschlagen sind.

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Vor 14.095 Zuschauern im Audi Sport Park verpassten es beide Mannschaften, einen Treffer zu markieren. Dante und Julian Draxler standen für den VfL Wolfsburg direkt in der Startelf. Es ist das erste 0:0 für die Gäste seit 102 Partien.

Die Wölfe bleiben somit ungeschlagen, haben aber auch schon vier Punkte nach vier Spieltagen verloren. Der FC Ingolstadt schlägt sich nach dem Aufstieg weiterhin wacker und steht nun bei sieben Punkten aus vier Spielen. Bemerkenswert: Zum vierten Mal stand es zur Halbzeit mit FCI-Beteiligung 0:0.

Die Reaktionen:

Dieter Hecking (Trainer Wolfsburg): "Wir haben in der ersten Halbzeit nicht gut gespielt. Der Spielaufbau war zu stockend, wir haben zu viel Tempo rausgenommen. Wir waren nicht zwingend und nicht konsequent genug. Ein Sieg wäre nicht ganz verdient gewesen, daher können wir können mit dem Punkt leben."

Ralph Hasenhüttl (Trainer Ingolstadt): "Wir haben es in der ersten Halbzeit sehr, sehr gut gemacht und ein hohes Tempo zugelegt. Das war aber nicht 90 Minuten durchzuhalten. Es war ein tolles Spiel gegen einen Champions-League-Teilnehmer, der um die deutsche Meisterschaft spielt. Wir waren mutig, der Punkt ist goldwert."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Hasenhüttl rotiert erneut auf der Torwartposition. Nyland übernimmt wieder für Özcan. Sonst bleibt alles beim Alten beziehungsweise bei der Aufstellung vom 1:0-Sieg gegen den FC Augsburg.

Hecking schickt Dante und Draxler direkt auf den Platz. Das sind allerdings im Vergleich zum 3:0-Sieg über Schalke nicht die einzigen Änderungen. Benaglio ist zurück, ebenso wie Schürrle. Kruse und Klose sitzen auf der Bank, Vieirinha und Casteels auf der Tribüne.

10.: Erste Möglichkeit und dann gleich eine richtig gute für Wolfsburg. Draxler ist alleine vor Özcan, der wehrt in die Füße von Dost ab. Der Niederländer ist etwas zu hektisch und verzieht deutlich.

43.: Träsch hat kurz Platz und flankt aus dem rechten Halbfeld, Dost ist aber in der Mitte gegen zwei Ingolstädter. Der Stürmer köpft in Bedrängnis über die Latte.

45.: Endlich Halbzeit. Viele lange Bälle, viele Fouls, viele Unterbrechungen nach Kopfballduellen. Spielfluss oder gar Chancen gibt es eigentlich nicht.

64.: Draxler dribbelt zentral vor dem Tor und versucht es im Fallen heraus mit dem linken Fuß. Özcan kann den Schuss aus 25 Metern aber zur Ecke entschärfen.

78.: Leckie setzt sich auf links energisch gegen Dante im Gegenangriff durch und flankt. Sein Ball findet aber keinen Abnehmer, die zweite Flanke von rechts kann Wolfsburg schließlich klären.

84.: Huch, Naldo kann auch schlenzen. Der Brasilianer versucht es per Freistoß vom linken Strafraumeck, sein Schuss ist aber zu zentral.

Fazit: Ein verdienter Punkt für Ingolstadt, das den Wölfen das Leben sehr schwer machte, aber auch ohne echte Chancen blieb. Wolfsburg war schlicht und einfach nicht kreativ genug.

Der Star des Spiels: Der FCI lieferte insgesamt eine konzentrierte und couragierte Leistung ab. Will man einen Mann herausheben, war es wohl Linksverteidiger Markus Suttner, der nicht nur seine Seite defensiv voll im Griff hatte, sondern sich auch im eigenen Ballbesitz als immer zu gebrauchen zeigte. Er wurde tatkräftig unterstützt vom Dreieck Hübner, Roger und Morales um ihn herum, das gemeinsam die rechte Seite der Wölfe lahm legte.

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Der Flop des Spiels: Von Andre Schürrle erwartet man sich mehr in Wolfsburg, besonders in solch engen Spielen. Der Nationalspieler fand aber von der linken Seite kommend keine Ideen, um Ingolstadt in Verlegenheit zu bringen. Suchte selten das Eins-gegen-Eins und konnte seinen Antritt nicht ausspielen. Hecking nahm ihn mit dem ersten Wechsel vom Platz.

Der Schiedsrichter: Sascha Stegemann hatte alle Hände voll zu tun. Lag nicht immer richtig, blieb aber über 90 Minuten ohne entscheidenden Fehler. Behielt seine Linie gut bei, zeigte im richtigen Moment Gelb und hatte die Partie immer im Griff.

Das fiel auf:

  • Ingolstadt versteckte sich nicht und attackierte die Wolfsburger im Aufbau früh in einer Art 4-2-2-2-Formation. Sie verstellten die Mitte gut, lenkten Wolfsburg auf die Flügel und bekamen dort über die aggressiven Außenverteidiger Zugriff.
  • Der FCI wusste den Ballbesitz Wolfburgs somit zu neutralisieren. Gegen die Doppelbesetzung der Flügel und das ständige Hinterlaufen der Außenverteidiger war der Aufsteiger gut gewappnet, weshalb Wolfsburg sich schwer tat, in die Chancenerarbeitung überzugehen.
  • Mit fortlaufender Spieldauer zog Hecking Guilavogui im Aufbau zwischen die Innenverteidiger. Der FCI kam in vorderster Reihe in Unterzahl und formierte sich so eher in einem 4-5-1 und stand etwas tiefer. Die Doppelbesetzung der Flügel mit weit ausweichenden Achtern blieb aber weiterhin stabil.
  • Wolfsburg fiel besonders durch einen Rechtsfokus auf, Träsch war offensiv merklich aktiver, als Rodriguez auf der anderen Seite. Draxler wich oft zusammen mit Schürrle nach links aus, weshalb der Schweizer in versperrte Räume vorstieß, dies bemerkte und passiver wurde.
  • Mit der Einwechslung von Kruse wollte Hecking mehr Präsenz im Zehnerraum schaffen. Bisher hatte sich der VfL dort weder in Ballbesitz noch bei zweiten Bällen bemerkbar gemacht. Draxler ging auf die linke Seite, wirklich Effekt hatte das jedoch nicht.

Ingolstadt - Wolfsburg: Die Statistik zum Spiel