Wölfe erzittern Sieg gegen Gladbach

Julian Draxler brachte den VfL Wolfsburg gegen Gladbach mit 1:0 in Führung
© Getty

Dem VfL Wolfsburg ist am 25. Spieltag ein wichtiger 2:1 (2:1)-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach gelungen. Durch den Dreier trennen die beiden Teams nur noch zwei Punkte.

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Julian Draxler brachte den VfL Wolfsburg vor 28.000 Zuschauern in der Volkswagen-Arena mit 1:0 in Führung. Es war bereits der sechste Treffer Draxlers in den vergangenen acht Pflichtspielen. Nur kurze Zeit später legte Ex-Gladbacher Max Kruse das 2:0 mit seinem sechsten Saisontreffer nach.

Mit Saisontor Nummer zwölf brachte Raffael die Fohlen zurück ins Spiel. Gleichzeitig zog er mit seinem 39. Tor für Mönchengladbach mit Horst Köppel auf Rang 17 der ewigen Torschützenliste der Fohlen gleich.

Die Borussia ist damit seit sechs Bundesliga-Auswärtsspielen sieglos (2 Remis, 4 Niederlagen), das gab es für die Fohlen zuletzt zwischen November 2012 und Februar 2013.

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Die Reaktionen:

Dieter Hecking (Trainer VfL Wolfsburg): "Am Ende war es ein etwas glücklicher Sieg, das muss man ehrlich sagen. Aber meine Mannschaft hat den Kampf angenommen und sich gegen einen bärenstarken Gegner gestemmt. Dieser bedingungsloser Einsatz wurde uns ja manchmal abgesprochen, heute war er da."

André Schubert (Trainer Borussia Mönchengladbach): "Wir haben uns das vom Ergebnis her natürlich anders vorgestellt. Wir sind gut ins Spiel gekommen, waren in einigen Situationen aber zu offensiv und haben so auch den ersten Gegentreffer kassiert. Der zweite fiel leider viel zu schnell danach. Dann haben wir taktisch umgestellt, um der Mannschaft mehr Stabilität zu geben. In der zweiten Halbzeit haben wir die Wolfsburger auch gut beschäftigt, aber für einen Punkt hat es nicht mehr gereicht. Das ist natürlich ärgerlich."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Hecking nimmt eine Änderung an der Elf vor, die unter der Woche 4:0 in Hannover gewann: Vieirinha ersetzt Träsch (Bank) rechts in der Viererkette.

Auch auf der Gegenseite gibt es nach dem 4:0-Sieg gegen Stuttgart ebenfalls eine Änderung. Hinteregger startet für den verletzten Wendt (Muskelfaserriss mit Sehnenteilruptur), der erstmals in der Saison nicht in der Startelf steht. Granit Xhaka absolviert seine 100. Bundesliga-Partie.

15., 1:0, Draxler: Über Schürrle kommt der Ball von der rechten Seite zu Draxler. Der lässt Elvedi mit einer Drehung ins Leere grätschen und trifft aus 14 Meter gegen die Laufrichtung von Sommer an den rechten Innenpfosten.

17., 2:0, Kruse: Arnold spielt das Leder links in den Strafraum zu Kruse. Der Nationalstürmer lässt Elvedi mit einem schnellen Richtungswechsel stehen, zieht nach innen und schlenzt den Ball klasse mit rechts aus zehn Metern hoch ins rechte Eck.

23., 2:1, Raffael: Johnson schickt Raffael mit einem Steilpass links in den Strafraum. Weil kein Mitspieler im Zentrum ist, hämmert der Brasilianer die Kugel aus unmöglichem Winkel über Casteels hinweg unter die Latte!

27.: Fast der Ausgleich! Stindl schickt Johnson in den Strafraum, der allein vor Casteels auftaucht. Im Eins-gegen-eins behält der Keeper die Nerven und hält aus kurzer Distanz.

45.: Raffael wird am linken Strafraumeck von Vieirinha kaum angegriffen. Er läuft zwei Meter nach innen und zieht mit rechts ab, der Ball rauscht knapp am rechten Pfosten vorbei.

49.: Riesentat von Casteels! Stindl kommt aus zwölf Metern rechter Position zum Abschluss und jagt die Kugel auf die rechte Ecke. Doch der Wolfsburger Schlussmann reagiert blitzschnell und kratzt den Ball von der Linie.

71.: Unfassbar! Nach einem Raffael-Freistoß prallen Herrmann und Casteels aufeinander. Der Keeper kommt außerhalb des Fünfers nicht richtig an den Ball und patscht ihn zu Hazard. Der Belgier muss nur noch einnetzen, schießt aber den auf dem Boden liegenden Herrmann an.

Fazit: Glücklicher Sieg für Wolfsburg, das zu Beginn von einem Experiment Andre Schuberts profitierte. Gladbach war die bessere Mannschaft, scheiterte aber vor allem an der eigenen Chancenverwertung.

Der Star des Spiels: Julian Draxler. Schoss das wichtige 1:0, war auffälligster Offensiv-Akteur der Wölfe und gewann für einen Flügelspieler starke 65 Prozent seiner Zweikämpfe.

Der Flop des Spiels: Nico Elvedi. Ganz unglücklicher Nachmittag für den jungen Schweizer. Ließ sich vor dem 0:1 und dem 0:2 mit einfachsten Mitteln düpieren und leitete die Gladbacher Niederlage damit ein.

Der Schiedsrichter: Daniel Siebert. Fand in einer hektischen Partie keine einheitliche Linie in der Zweikampfbewertung und Vergabe von Gelben Karten. Mit einigen Nickeligkeiten machten es ihm die Akteure allerdings auch nicht leicht - vor allem Arnold ließ sich zudem einige Male zu theatralischen Aktionen hinreißen.

Das fiel auf:

  • In Abwesenheit von Wendt formierte Schubert eine situative Abwehrreihe, die sich bei eigenem Ballbesitz als Dreierkette darstellte. Hinteregger links und Johnson rechts schoben auf den Halbpositionen weit raus, pressten nach Ballverlusten sogar bis auf die Außenverteidiger der Wölfe.
  • Beim Wolfsburger Ballvortrag fielen beide zurück, es bildete sich eine echte Fünferkette, die allerdings enorme Abstimmungsprobleme offenbarte. Bei beiden Gegentreffern wurde der zu langsame Hinteregger links überlaufen und zwang die Innenverteidiger in Eins-gegen-eins-Situationen. Nach 20 Minuten beendete Schubert das Experiment und stellte auf eine klassische Viererkette um.
  • In der Folge war Gladbach defensiv nicht nur stabiler, sondern bekam mit dem nun flexibleren Johnson auch mehr Zug zum Tor. Nach Raffaels schnellem Anschluss hätten die Fohlen noch vor der Pause ausgleichen müssen, ließen aber beste Chancen liegen. Vor allem Raffael war von Vieirinha nicht zu halten, Hecking reagierte nach dem Seitenwechsel und brachte Träsch.
  • Am Spielverlauf änderte das allerdings nichts. Gladbach überbrückte das Wolfsburger Mittelfeld zumeist diagonal und setzte dann über die Flügel die wendigen Stürmer in Szene. Knoche und Dante offenbarten immer wieder große Schwierigkeiten mit ihren Gegenspielern. Wie schon im ersten Durchgang verpasste es die Borussia aber, eine Vielzahl guter Gelegenheiten zu nutzen.
  • Von den Wölfen kam nach der Führung zunächst überhaupt nichts mehr, ein halbherziger Versuch Guilavoguis in der 51. Minute war der erste Abschluss nach dem 2:0. Zumeist überließen die Hausherren Gladbach den Ball (60 zu 40 Prozent im zweiten Durchgang) und lauerten mit ihren schnellen Außen auf Konter.

Wolfsburg - Gladbach: Die Statistik zum Spiel