"Dürfen in Dortmund nicht verlieren"

Karl-Heinz Rummenigge fand nach der Pleite gegen Mainz klare Worte
© Getty

Der FC Bayern kassiert die erste Heimniederlage der Saison und büßt seinen komfortablen Acht-Punkte-Vorsprung ein - ausgerechnet vor dem Duell mit Borussia Dortmund. Matthias Sammer verzichtet auf Statements, dafür findet Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge klare Worte.

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Es war nicht die Stunde des Mahners. Antizyklisch denken und handeln war ja schon immer das Motto des FC Bayern, vor allem als Uli Hoeneß im operativen Geschäft noch das Sagen hatte. Der ehemalige Manager und Präsident saß zum ersten Mal seit seiner Gefängnisstrafe wieder auf der Tribüne, am Montag war er entlassen worden.

Bei seiner Rückkehr in die Arena hätte er sich sicherlich ein anderes Ergebnis gewünscht. Doch am Ende stand eine seltene Heimniederlage des FC Bayern zu Buche. Die erste seit dem 9. Mai 2015, als der FC Augsburg 1:0 in München gewann, aber die Bayern zu diesem Zeitpunkt schon als Meister feststanden und das CL-Rückspiel gegen den FC Barcelona vor der Brust hatten.

Nach elf Siegen in den ersten elf Heimspielen erwischte es die Bayern also gegen Mainz 05 - ausgerechnet bei der Rückkehr von Uli Hoeneß, und ausgerechnet vor dem Duell mit Verfolger Borussia Dortmund.

Sammer schweigt und lacht

Trotzdem - oder gerade deshalb? - verließ Matthias Sammer das Stadion am Mittwochabend mit einem Lachen. Man hätte ihn gerne nach seiner Sichtweise der Dinge gefragt, aber er wollte nichts zum Spiel sagen. Er wünschte einen guten Abend, zog seinen Rollkoffer hinter sich her und verschwand.

Nach einer Niederlage gibt es für Sammer auch selten Gründe, um "lätscherne" Profis oder "Komfortzonen" anzuprangern. Niederlagen wirken in dieser Sichtweise automatisch. Die Pleite dürfte die Sinne der Münchner nochmal geschärft haben für das Spitzenspiel in Dortmund. Mit der neuen Punktesituation steckt noch etwas mehr Spannung in der ohnehin schon brisanten Paarung.

Rummenigge findet klare Worte

Für die klaren Worte und Ansagen Richtung Mannschaft fühlte sich an diesem Abend auch Karl-Heinz Rummenigge verantwortlich. Der Vorstandsboss wähnte manche Spieler geistig schon einen Schritt zu weit: "Bei uns ist einiges schiefgelaufen heute. Vielleicht hat der eine oder andere schon an Samstag gedacht und geglaubt, es wäre heute einfacher. Aber Mainz steht nicht umsonst auf Platz fünf, es spielt eine gute Saison."

Auch in München haben die Mainzer ihre starke Form unter Beweis gestellt und mit einer disziplinierten Leistung drei nicht eingeplante Punkte entführt. "Mainz hat das sehr gut gemacht, wir haben es sicherlich nicht gut gemacht, sonst hätten wir nicht verloren", sagte Rummenigge. "Wir hatten keinen guten Tag und haben zu wenig getan, um so ein Spiel zu drehen. Es war eine verdiente Niederlage."

Ohne Hoeneß nach Dortmund

Der FC Bayern reist immer noch als Tabellenführer nach Dortmund und wird das Ruhrgebiet auch als Tabellenführer verlassen, die Frage ist nur, mit wie vielen Punkten Vorsprung im Gepäck.

Aber für diesen Moment schaut Rummenigge nicht mehr ganz so entspannt auf die Tabelle. Deshalb ist seine Ansage an die Mannschaft klar: "Wir dürfen das Spiel am Samstag in Dortmund nicht verlieren."

Uli Hoeneß wird dann wieder vor dem Fernseher sitzen und nicht auf der Tribüne. Die Reise in den Signal-Iduna-Park tritt er nicht an.

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