"Hamse recht"

Marcel Schmelzer zeigt sich bisher in absoluter Topform
© Getty

Borussia Dortmund reiht unter Trainer Thomas Tuchel einen Sieg an den nächsten. Nach dem 4:0 beim FC Ingolstadt 04 ist der BVB aktueller Spitzenreiter der Bundesliga. Nach der Partie beim FCI sprach Marcel Schmelzer über den starken Saisonstart, den Wert der Tabellenführung und seine eigene gute Form der letzten Wochen.

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Frage: Herr Schmelzer, der BVB gewinnt mit 4:0 in Ingolstadt und ist neuer Tabellenführer der Bundesliga. Wie fällt Ihr Fazit aus?

Marcel Schmelzer: Wir hatten uns vorgenommen, hier komplett dagegen zu halten. Dass es schwierig werden würde, gerade auch bei der Euphorie, die rund um Ingolstadt herrscht, war uns bewusst. Die Mannschaft verdient daher ein großes Kompliment: Wir haben unseren Fußball von der ersten bis zur letzten Minute richtig konzentriert durchgezogen und sind vor allem nach der torlosen ersten Halbzeit geduldig geblieben. Am Ende war es ein sehr verdienter Sieg.

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Frage: Im ersten Abschnitt vergab der BVB mehrere gute Chancen und hätte klar in Führung liegen müssen. Wie sehr wurde in der Halbzeit mit der schwachen Chancenverwertung gehadert?

Schmelzer: Wir haben uns in der Pause schon geärgert. Es war bis dato schon ein gutes Spiel von uns, wir haben es dem Gegner in der Defensive schwer gemacht und sind zu zahlreichen Chancen gekommen. Uns war klar, dass wir im zweiten Abschnitt zeitig treffen sollten, damit das Ganze nicht nach hinten losgeht. Das hat letztlich geklappt, deshalb ist es auch so wichtig, dass wir geduldig geblieben sind. Wir sind auch nach dem 1:0 ruhig geblieben und haben nachgelegt.

Frage: Das Dortmunder 1:0 fiel kurz nach der Pause in einer Phase, in der der FCI offensiv erstmals richtig gefährlich wurde.

Schmelzer: Eine Druckphase habe ich da nicht unbedingt gesehen. Ingolstadt kam zu ein, zwei Chancen und die hat Roman Bürki gut vereitelt. Aber natürlich kam dann das Publikum auch gleich noch einmal. Es ist wichtig für unser Spiel, in solchen Situationen die Ruhe zu bewahren und weiterhin die Angriffe in der Offensive zu fahren.

Frage: Unter Thomas Tuchel hat die Borussia alle sechs Pflichtspiele der Saison gewinnen können, auch der Saisonstart in der Bundesliga ist mit zwei Siegen und 8:0 Toren mehr als geglückt. Das hätte bislang kaum besser laufen können, oder?

Schmelzer: Hamse recht. (lacht)

Frage: Die Tabellenführung wird Sie doch aber zumindest ein bisschen freuen?

Schmelzer: Sie ist ein schöner Nebeneffekt. Besser finde ich jedoch: Wir merken, dass unsere Arbeit in den Trainingseinheiten belohnt wird, wenn wir sie auch vollkommen durchziehen. Ich glaube, das wurde jetzt jedem Einzelnen noch einmal deutlich vor Augen geführt. Man hat es ja in Norwegen gesehen, was passiert, wenn das nicht der Fall ist. Es liegt in den nächsten Wochen und Monaten ganz allein an uns, dranzubleiben und die gute Arbeit fortzuführen.

Frage: Auch Sie sind derzeit gut in Form. Wie wichtig war es, die Vorbereitung unter dem neuen Coach komplett durchziehen zu können?

Schmelzer: Das ist für mich natürlich sehr wichtig. Ich bin seit dem Winter verletzungsfrei. Momentan fühle ich mich körperlich richtig gut und kann in den Englischen Wochen Gas geben. Ich hoffe, dass es so bleibt.

Frage: Anfang September wird die Bundesliga aufgrund der Länderspielpause unterbrochen. Haben Sie die Hoffnung, vom Bundestrainer nominiert zu werden?

Schmelzer: Bis dahin haben wir noch zwei Spiele mit Borussia Dortmund, das ist meine Hauptaufgabe. Wir wollen unser erstes Ziel, nämlich in die Europa-League-Gruppenphase einzuziehen, unter Dach und Fach bringen - und dann am kommenden Wochenende gegen Hertha BSC den nächsten Dreier zu holen. Bis zur Länderspielpause ist also noch genug zu tun. (lacht)

Ingolstadt - Dortmund: Daten zum Spiel