Alu rettet Hertha einen Punkt

Das frühe 1:0: Valentin Stocker trifft gegen Felix Wiedwald
© Getty

Werder Bremen hat den ersten Saisonsieg knapp verpasst. In einem engen Spiel bei Hertha BSC kam Werder zu einem 1:1 (1:1). In der Endphase hatten die Berliner bei zwei Aluminumtreffern der Bremer Glück.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Vor 56.376 Zuschauern im Berliner Olympiastadion gelang Valentin Stocker der frühe Führungstreffer (6.). Werders Neuzugang Anthony Ujah markierte mit seinem ersten Liga-Treffer für die Bremer den Ausgleich (26.).

Bei der Hertha feierte Alexander Baumjohann nach 482 Tagen sein Comeback. In der Vorsaison riss sich der Offensivmann im DFB-Pokal beim 4:2 bei Viktoria Köln das Kreuzband und verpasste die komplette Saison 2014/15.

Die Reaktionen:

Pal Dardai (Trainer Hertha): "Nach dem 1:0 hatten wir die Möglichkeit zum 2:0. Da haben wir unsere Chancen nicht gut ausgespielt und bekommen dann aus dem Nichts das 1:1. Am Ende hätte wir aber auch noch verlieren können. Das war aber insgesamt ein gutes Spiel. Mit vier Punkten aus zwei Spielen bin ich zufrieden."

Viktor Skripnik (Trainer Werder): "Heute haben unsere Fans etwas zu feiern gehabt, nachdem sie vergangene Woche keinen Grund dazu hatten. Wir hatten etwas gutzumachen. Wir haben am Schluss verdient einen Punkt mitgenommen, es wären beinahe sogar noch drei geworden. Aber ich bin auch so zufrieden."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Hertha wie erwartet nur mit einer Veränderung gegenüber dem Auftaktsieg in Augsburg. Haraguchi ersetzt den gesperrten Beerens. Bei Werder gibt es zwei Wechsel nach dem 0:3 gegen Schalke. Johannsson und Eggestein beginnen anstelle von Öztunali und Bartels. Für beide ist es das BL-Startelfdebüt.

6., 1:0, Stocker: Gebre Selassie köpft einen langen Ball zurück ins Zentrum. Hegeler zieht aus 17 Metern ab, sein Schuss fällt Stocker vor die Füße, der das Ding aus 13 Metern unter die Latte nagelt.

26., 1:1, Ujah: Hegeler kommt nach einer Behandlungspause auf den Platz zurück und gleich zu spät auf dem Flügel gegen Garcia. Dessen Flanke köpft Ujah zunächst in den Boden, der Stürmer stochert den Ball aber im zweiten Anlauf an Kraft vorbei ins Tor.

51.: Kalou legt mit der Hacke ab. Stocker zieht im Strafraum von halblinks aus 14 Metern ab. Lukimya grätscht dazwischen und wehrt den Ball zur Ecke ab.

72.: Langer Ball von Werder. Ujah gewinnt das Kopfballduell und verlängert in den Lauf von Junuzovic. Der zieht unter Bedrängnis im Fallen aus 16 Metern ab. Kraft ist schnell unten packt zu.

80.: Junuzovic spielt einen Freistoß aus 40 Meter aus dem Zentrum Richtung Tor. Kraft kommt raus, aber nicht an den Ball. Langkamp köpft den Ball an die eigene Latte.

82.: Ecke durch Junuzovic von rechts. Vestergaard setzt sich im Kopfballduell gegen Langkamp durch und setzt den Ball an den rechten Pfosten. Kraft klärt den Abpraller.

Fazit: Lange fehlten dem Spiel die großen Chancen, am Ende hatte Werder mit zwei Aluminiumtreffern Pech. Insgesamt geht das Unentschieden in Ordnung.

Der Star des Spiels: Peter Pekarik. War von Beginn an der Dampfmacher auf der rechten Seite. Ging im Verbund mit Haraguchi immer wieder an Garcia vorbei. Hatte die meisten Ballaktionen bei der Hertha, eine sehr gute Passquote und bereitete die meisten Torschüsse vorbei. Hatte bei einem aussichtsreichen Abschluss Pech.

Der Flop des Spiels: Aron Johannsson. War deutlich weniger im Spiel eingebunden als sein sehr ordentlich agierender Kollege Ujah. Machte in der Luft keinen Stich gegen die Hertha-Verteidiger und verlor auch viele Bälle.

Der Schiedsrichter: Sascha Stegemann. Mit dem einen oder anderen Wackler in der Zweikampfbewertung, aber insgesamt ohne gravierenden Fehler. Gelb wegen Reklamierens für Fritz war aber überzogen.

Das fiel auf:

  • Die Botschaft der ersten 25 Minuten war: Hertha spielt Fußball. Die Berliner kamen selbstbewusst und mit hoher Intensität ins Spiel. Sie agierten sehr ballsicher, zweikampfstark und in allen Bereichen schneller als Werder. Vor allem über die aktiven Außenpositionen machte Hertha Druck.
  • Werder hatte zu Beginn keine Antwort und spielte viele lange Bälle, die Ujah und Johannsson aber nicht festmachen konnten. Es gab also wenig Entlastung. Der Ausgleich aus dem Nichts dreht die Partie aber völlig. Werder war plötzlich im Spiel, sicherer am Ball und aggressiver in den Zweikämpfen. Hertha rückte dagegen von seiner Linie ab und lief dann nur noch hinterher.
  • Nach dem Seitenwechsel kam Hertha wieder besser im Spiel und nicht mehr so passiv. Allerdings neutralisierten sich beiden Mannschaften nun durch ihre stabile Defensive. Offensiv fehlten sowohl Hertha als auch Werder dann die nötigen Ideen und das Tempo, um sich Chancen zu erspielen.
  • Beide Mannschaften wollten den einfachen, kontrollierten Spielaufbau des Gegners unterbinden und stellten Abstöße konsequent zu. Es folgte also der lange Ball, den die jeweiligen Verteidigungsreihen gut im Griff hatten.

Hertha - Bremen: Die Statistik zum Spiel