Schalke schlägt Stevens Hoffenheim

Schalke hat 60 der letzten 63-Partien gewonnen, in denen die Knappen zur Halbzeit führten
© Getty

Der FC Schalke 04 hat sich mit einem Sieg in die Winterpause verabschiedet. Zum Auftakt des 17. Spieltags besiegten die Knappen 1899 Hoffenheim mit 1:0 (1:0).

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Eric Maxim Choupo-Moting brachte Schalke 04 vor 60.000 Zuschauern in der Veltins-Arena nach 28 Minuten mit 1:0 in Führung. Es war der dritte Treffer des Kameruners, der in allen 17 Bundesliga-Partien zum Einsatz kam. Weil beide Teams im zweiten Durchgang eine Reihe guter Tor-Gelegenheiten liegen ließen, blieb es beim einzigen Treffer des Abends. Die Königsblauen halten damit zum ersten Mal seit neun Spielen die Null.

Schalke beendet die Hinrunde durch den Dreier mit 27 Punkten, dem selben Wert wie in der vergangenen Saison unter Roberto Di Matteo, und bleibt unabhängig vom Ausgang der weiteren Partien des 17. Spieltags in Schlagdistanz zu den internationalen Rängen.

Hoffenheim droht hingegen bei einem Sieg Stuttgarts gegen Wolfsburg auf dem letzten Platz überwintern zu müssen. Das Team von Trainer Huub Stevens steht bei nur zwei Siegen und 13 Punkten, der zweitschlechtesten Bilanz der 1899er Bundesligageschichte.

Die Reaktionen:

Andre Breitenreiter (Trainer Schalke 04): "Die Mannschaft hat im letzten Spiel des Jahres nochmal alles rausgeholt. Man hat gesehen, dass die Akkus leer sind. Wir haben uns gegen einen sehr tief stehenden Gegner sehr schwer getan. Es war insgesamt ein chancenarmes Spiel, da braucht man Ruhe und Geduld. Wir gehen jetzt mit einem guten Gefühl in die Winterpause, 27 Punkte sind okay."

Huub Stevens (Trainer 1899 Hoffenheim): "Wir sind enttäuscht, weil wir nichts mitgenommen haben. In der ersten Halbzeit haben wir wenig zugelassen, aber trotzdem das Tor kassiert. In der zweiten Hälfte hatten wir dann die besseren Chancen. Aber wenn du unten stehst, hast du nicht das Quäntchen Glück."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Breitenreiter nimmt eine Änderung in der Startelf im Vergleich zum 1:2 in Augsburg vor: Di Santo spielt für Sane, der erstmals seit dem siebten Spieltag auf der Bank sitzt.

Auf der anderen Seite stellt Stevens an alter Wirkungsstätte die Mannschaft, die Hannover am vergangenen Wochenende 1:0 schlug, auf zwei Positionen um: Rudy und Vargas spielen für Volland (Bank) und Schwegler (Oberschenkelprobleme). Elyounoussi steht zum 50. Mal in der Bundesliga auf dem Rasen.

6.: Goretzka schnappt sich auf halblinks im Mittelfeld den Ball, macht dreißig Meter und schließt dann nach einem Schlenker in die Mitte aus 20 Metern flach aufs linke Eck ab - Außennetz.

20.: Hoffenheim kriegt den Ball nicht richtig raus. Di Santo geht dazwischen und bedient Huntelaar, der links in den Strafraum zieht, Baumann aus spitzem Winkel aber nicht vor ernsthafte Probleme stellen kann.

28., 1:0, Choupo-Moting: Geis kommt über die rechte Seite und schlägt die Flanke aus dem Halbfeld. Im Sechzehner geht Kaderabek zu zögerlich gegen Choupo-Moting zu Werke, der das Leder mit dem Außenrist in die lange Ecke drückt.

37.: Fast das 2:0! Di Santo steigt nach einer Geis-Ecke von links am höchsten, köpft aus gut elf Metern aber knapp neben den linken Pfosten.

41.: Rudy hebelt die Schalker Viererkette mit einem schönen Diagonalball aus. Fährmann kommt raus und wird von Elyounoussi überlupft. Knapp links vorbei.

52.: Dicke Chance für Hoffenheim. Kaderabek ist über rechts durch und bringt den Ball flach an den Fünfmeterraum. Schmid ist eingelaufen und mit der Hacke dran, zielt aber einen halben Meter rechts vorbei.

64.: Kolasinac wird auf links nicht angegriffen, zieht in den Strafraum und dort einfach mal ab. Der Ball kracht an den linken Außenpfosten.

69.: Schär mit Tempo durch die Mitte und dem Auge für Vargas, der dreht sich mittig am Strafraum zweimal um sich selber und schießt dann - drüber!

Fazit: Verdienter Sieg für über 90 Minuten engagiertere Schalker. Hoffenheim hatte durchaus Chancen, agierte aber zu oft ungenau und glücklos.

Der Star des Spiels: Eric Maxim Choupo-Moting. Starke Leistung des Kameruners, der in den letzten vier Spielen der Hinrunde an drei Treffern direkt beteiligt war. Erzielte nicht nur den entscheidenden Treffer, sondern hatte auch bei fast jedem Schalker Torschuss seine Füße im Spiel.

Der Flop des Spiels: Jin-Su Kim: Bekam seine linke Seite zu keiner Zeit in den Griff und verlor mehr als 85 Prozent seiner Zweikämpfe. Das Verhindern der Geis-Flanke vor dem 0:1 war zwar eigentlich Amiris Aufgabe, allerdings entschied sich Kim viel zu spät, seinen Gegenspieler zu verlassen, um auszuhelfen.

Der Schiedsrichter: Sascha Stegemann. Absolut souveräne Leitung einer sportlich fairen Partie. Lag im Verbund mit seinen Assistenten bei der Bewertung aller wichtigen Szenen richtig.

Das fiel auf:

  • Stevens schickte Hoffenheim in einem gewohnt defensiven 4-4-1-1 mit zwei kompakten Viererreihen auf das Feld. Weil die erste Linie hoch vor dem Tor verteidigte, die zweite Reihe Schalke aber erst tief in der eigenen Hälfte empfing, hatte 1899 im Zentrum immer Überzahl und machte es den Gastgebern schwer, Räume zwischen den Reihen zu finden.
  • Breitenreiter, der gegen den massiven Hoffenheimer Abwehrverbund auf zwei Stoßstürmer setzte (Di Santo und Huntelaar), beorderte Geis immer wieder aus dem engem Zentrum heraus, um das Siel über die Halbpositionen aufzubauen. So fiel auch der Schalker Treffer zum 1:0, dem bereits sechsten Gegentreffer Hoffenheims nach Flanken aus dem Spiel - Ligahöchstwert.
  • Im Gegenzug suchte die TSG bei eigenem Ballbesitz konsequent den Weg über die Außen und die weit aufrückenden Kaderabek und Kim. Schalke fehlte dort oft die Ordnung, weil Meyer rechts und Choupo-Moting links ihre Defensivaufgaben zeitweise vernachlässigten.
  • Im Doppelsturm mit Di Santo agierte Huntelaar deutlich flexibler und spielfreudiger als sein Nebenmann. Der Niederländer ging weite Wege und wich regelmäßig auf die Flügel aus, um Bindung zum Spiel zu finden. Betrieb bis zu seiner Auswechslung den größten läuferischen Aufwand aller Schalker.
  • Nachdem das Spiel Mitte der zweiten Hälfte komplett an Tempo verlor, reagierten beide Trainer durch die Hereinnahme schneller Spieler (Sane und Volland). Stevens stellte gleichzeitig auf eine 4-2-3-1 um, was der Schalkes Defensive einige Probleme bereitete. Einzig die Chancenverwertung der Gäste verhinderte den Ausgleich.

Schalke - Hoffenheim: Die Statistik zum Spiel