Schalke schlägt harmlose 96er

Schalke gelingt nach fünf sieglosen Partien in der Bundesliga ein Dreier gegen Hannover
© Getty

Der FC Schalke 04 hat den 15. Spieltag der Saison mit einem 3:1 (0:0) gegen Hannover 96 eröffnet und zieht in der Tabelle zumindest für eine Nacht an Berlin und Gladbach vorbei.

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61.292 Zuschauer in der Veltins-Arena, in der mit einer tollen Choreographie an die Erfolge der Schalkes Vereinsgeschichte erinnert wurde, sahen eine torlose erste Halbzeit, in der Königsblau eine Reihe guter Chancen liegen ließ.

Johannes Geis brachte die Gastgeber nach dem Seitenwechsel mit seinem ersten Bundesliga-Treffer für Schalke in Führung (51.), Marcelo hatte Klaas-Jan Huntelaar zuvor im Strafraum zu Fall gebracht. Es war bereits der dritte verursachte Elfmeter des Brasilianer in dieser Saison.

Nach 73 Minuten beendete Huntelaar seine 251 Minuten andauernde Torflaute mit dem Treffer zum 2:0. Das Anschlusstor durch den ersten Bundesligatreffer des 18-jährigen Allan Saint-Maximin (81.) konterte Franco Di Santo, der wie Geis zum ersten Mal für Schalke in der Bundesliga netzte, nur eine Minute später.

Schalke beendet damit seine Serie von fünf sieglosen Partien und schließt zur Verfolgergruppe um Wolfsburg, Gladbach und Berlin auf. Hannover muss sich hingegen weiter nach unten orientieren und könnte durch einen Bremer Sieg bis auf Rang 15 abrutschen.

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Schalke ändert die Startelf im Vergleich zum 1:1 in Leverkusen auf einer Position: Für Hojbjerg spielt Geis nach abgesessener Sperre von Beginn an.

Auch bei Hannover gibt es eine Umstellung. Bech fällt mit einer Nervenreizung der Rippen aus, für ihn startet Gülselam. Die Niedersachsen schicken mit einem Durchschnittsalter von 27 Jahren und 53 Tagen die älteste 96-Startelf in dieser Saison auf den Platz.

16.: Sobiech muss raus. Der Angreifer knickte schon in der ersten Minute nach einem Zusammenstoß mit Riether mit dem rechten Sprunggelenk um, probierte es aber nochmal. Für ihn kommt Benschop.

23.: Erste zarte Annäherung der Gastgeber. Sane kann Riethers Flanke von rechts aus acht Metern aber nicht richtig drücken und Zieler greift sicher zu.

27.: Sane und Meyer kombinieren sich in den 96-Strafraum. Meyer hat aus 14 Metern halbrechter Position die Schuss-Gelegenheit, verzieht mit dem linken Außenrist aber deutlich.

45.: Sane ist nach tollem Huntelaar-Pass über rechts durch und frei vor Zieler. Der Hannover-Keeper macht den Winkel geschickt zu und verhindert bereits die 18. klare Torchance in dieser Saison - Höchstwert!

51., 1:0, Geis: Marcelo lässt sich von Huntelaar im Sechzehner mit einer einfachen Drehung täuschen und reißt den Niederländer dann um. Geis verwandelt den klaren Elfmeter unhaltbar in die linke Torecke.

70.: Schalke geht zu fahrlässig mit seinen Chancen um. Erst verhindert Huntelaars ungenaue Flanke die Vorentscheidung, dann läuft sich Choupo-Moting fest.

73., 2:0, Huntelaar: Meyer kommt über links und flankt ins Zentrum, wo Albornoz zu spät einrückt und Schulz sich wegduckt. Marcelo fälscht noch leicht ab, der Hunter netzt eiskalt rechts ein.

81., 2:1, Saint-Maximin: Bockstarker Treffer des 18-Jährigen, der zentral an Goretzka vorbeigeht und das Leder aus 20 Metern einschweisst.

82., 3:1, Di Santo: Sofort die Schalker Antwort. Sane ist über rechts durch, seine Hereingabe kommt über Umwege zu di Santo der Zieler aus zehn Metern mit dem Kopf überlupft.

Fazit: Absolut verdienter Sieg der Schalker, die Hannover nur eine Minute auf die Überraschung hoffen ließen. 96 suchte viel zu spät selber den Weg nach vorne und ließ sich dann überrumpeln.

Der Star des Spiels: Leroy Sane. Der mit Abstand beste Mann auf dem Platz. Spielte teilweise Katz und Maus mit der Verteidigung der Gäste und war an sieben Torschüssen seiner Mannschaft direkt beteiligt. Neben Sane überzeugten Meyer und Huntelaar.

Der Flop des Spiels: Marcelo. Völlig überfordert mit der Schalker Offensive. Verursachte den Elfmeter, verlängerte beim 2:0 unglücklich zu Huntelaar und konnte auch beim dritten Gegentreffer nicht entscheidend eingreifen. Ein gebrauchter Abend für den Innenverteidiger. Auch schwach: Schmiedebach und Albornoz.

Der Schiedsrichter: Wolfgang Stark. Tadellose Leistung des erfahrensten Bundesliga-Schiedsrichters. Fand sofort zu seiner Linie und hielt diese konsequent bei. Lag bei allen wichtigen Entscheidungen richtig.

Das fiel auf:

  • Geis nahm nach seiner Fünf-Spiele-Sperre sofort wieder die Rolle des Spielgestalters ein, kippte weit zwischen die beiden Innenverteidiger ab und organisierte den Ballvortrag der Schalker. Riether rechts und Aogo links rückten bei eigenem Ballbesitz bis auf Höhe der Mittellinie auf und sorgten dauerhaft für Überzahl im Mittelfeld.
  • So kontrollierte Schalke zwar den Ball und das Spiel, ging zunächst aber zu behäbig in die Zweikämpfe. Hannover gewann mit energischem Auftreten drei von vier Duellen in den ersten 20 Minuten.
  • Mit zunehmender Zeit wurde das Schalker Spiel genauer und bissiger. Goretzka und der umtriebige Meyer schafften es nun besser, die Außen um Sane und Choupo-Moting in Szene zu setzen. Vor allem der Youngster dribbelte sich ein ums andere Mal durch die Hannoveraner Reihen und sorgte stetig für Gefahr. Mit 15:2 Torschüssen und einem für 96 schmeichelhaften 0:0 ging es in die Kabinen.
  • Hannover igelte sich nach dem soliden Beginn weit in der eigenen Hälfte ein und konnte zu keinem Zeitpunkt für Entlastung sorgen. Ohne Kiyotake und den zuletzt starken Bech fehlte jegliches kreatives Moment.
  • Nach der verdienten Führung brachte Schalke das Spiel zwar weitestgehend ungefährdet zu Ende, verpasste es durch inkonsequent ausgespielte Konterchancen aber auch, frühzeitig für die Entscheidung zu sorgen und musste so nach Saint-Maximins Tor zumindest kurz zittern.

Schalke - Hannover: Die Statistik zum Spiel