Pechvogel Riether bringt Bayer Remis

Ein seltener Moment von Torgefahr: Karim Bellarabi vergibt für Bayer Leverkusen
© Getty

Bayern Leverkusen und Schalke 04 stecken auch nach dem 14. Spieltag der Bundesliga im Mittelfeld fest. Im direkten Duell trennten sich die Europapokalteilnehmer 1:1 (0:0).

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Die 30.210 Zuschauer in der BayArena sahen eine schwache erste Halbzeit mit vielen Unzulänglichkeiten und wenigen Chancen. Nach der Pause brachte Eric-Maxim Choupo-Moting Schalke in Führung (50.). Ein unglückliches Eigentor von Sascha Riether bescherte Leverkusen den Punktgewinn (85.).

Schalke ist damit seit fünf Spielen ohne Sieg und holte in diesem Zeitraum nur zwei Punkte. Außerdem bleiben die Königsblauen in dieser Saison gegen Europapokalteilnehmer ohne Dreier. Bei Bayer absolvierte Stefan Kießling sein 300. Bundesligaspiel für die Werkself.

Die Reaktionen:

Roger Schmidt (Trainer Bayer): "Wir müssen mit dem Ergebnis zufrieden sein. In der ersten Halbzeit hatten wir genügend Chancen zur Führung. Nach dem 0:1 war es nicht einfach für uns. Aber wir habe leidenschaftlich gekämpft und uns den Punkt verdient. Aus dem großen Aufwand, den wir betreiben, springen zu wenig Tore raus."

Andre Breitenreiter (Trainer Schalke): "Wir haben heute überzeugend gespielt. Wir haben eine Mannschaft gesehen, die total intakt ist. Wir haben noch drei Spiele bis zum Winter, für die wir uns viel vornehmen. In der Winterpause wird eine Bilanz gezogen."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Im Vergleich zum 1:1 bei BATE Borisov gibt es bei Leverkusen zwei Änderungen: Boenisch und Toprak spielen für Wendell und Ramalho (beide Bank).

Schalke nach dem 1:0 gegen APOEL Nikosia mit vier Änderungen. Für Neustädter, Di Santo, Caicara (alle Bank) und Geis (gesperrt) spielen Höwedes, Meyer, Höjbjerg und Riether.

14.: Aogo mit der Ecke von links. Höwedes setzt sich in der Luft durch, sein Kopfball aber etwas zu zentral, Leno packt sicher zu.

32.: Bellarabi schüttelt mit einem starken Solo Goretzka ab und zieht rechts in den Strafraum. Dort geht er an Matip vorbei und knallt den Ball aus spitzem Winkel an die Unterkante der Latte.

43.: Kampl flankt von der linken Strafraumecke in die Mitte, wo Bellarabi den Ball unter Bedrängnis von Aogo direkt nimmt. Haarscharf geht sein Versuch links vorbei.

50., 0:1, Choupo-Moting: Einwurf Schalke auf rechts. Riether auf Huntelaar. Der schirmt den Ball ab und bedient den Goretzka. Der steckt am Strafraum auf Choupo-Moting durch, der Donati im Rücken wegläuft und aus acht Metern einschiebt.

59.: Choupo-Moting lässt Donati auf links stehen und flankt von der Grundlinie. Huntelaars Kopfball schrammt knapp über die Latte.

85., 1:1, Riether (ET): Kampl steckt auf rechts am Strafraum zu Chicharito durch. Der läuft Höwedes weg und spielt scharf von der Grundlinie nach innen. Die Fußabwehr von Fährmann trifft Riether am Kopf, von dort springt der Ball ins Tor.

Fazit: Glücklicher Punktgewinn für Leverkusen, das nach Schalkes Führung eigentlich keine Antwort fand. Bezeichnend, dass ein kurioses Eigentor helfen musste.

Der Star des Spiels: Eric-Maxim Choupo-Moting. Vor allem in der stärkeren 2. Halbzeit der Schalker Motor des Offensivspiels. Konnte sich im Eins-gegen-eins immer wieder durchsetzen und erzielte das 1:0. Nahm auch defensiv seine tiefe Rolle gut an.

Der Flop des Spiels: Giulio Donati. War der Leidtragende von Choupo-Motings starker Leistung. Ließ den Kameruner vor dem 0:1 im Rücken weglaufen und verlor noch weitere direkte Duelle. Gewann insgesamt nur 48 Prozent seiner Zweikämpfe, hatte eine erschreckende Passquote von 60 Prozent und war an keinem Torschuss beteiligt.

Der Schiedsrichter: Marco Fritz. Souveräne Leistung in einem Spiel mit vielen Zweikämpfen. Lag mit allen Entscheidungen richtig, auch Gelb gegen Goretzka war vertretbar.

Das fiel auf:

  • Strukturierten Fußball gab es die ersten 20 Minuten eigentlich nicht, es war ein wildes Spiel mit vielen Fehlern. Beide Teams schafften es nicht, den Ball über mehrere Stationen in ihren Reihen zu halten. Die Passquoten pendelten zwischen 60 und 70 Prozent.
  • Wenn es gefährlich wurde, dann über Einzelaktionen. Schalke hatte zu Beginn Meyer, der sich mit der einen oder anderen gute Aktion in Szene setzte. Leverkusen konnte sich aber Mitte der ersten Hälfte dank Bellarabi gute Möglichkeiten erarbeiten. Im Laufe der Partie brachte S04 auch Choupo-Moting und Sane besser ins Spiel.
  • Schalke positionierte sich bei Leverkusener Ballbesitz extrem tief. Die beiden offensiven Außen Sane und Coupo-Moting ließen sich in die Nähe der Außenverteidiger fallen, um Leverkusens aufrückende Außenspieler so zu kontrollieren. Die beiden zentralen Mittelfeldspieler rückten dagegen raus, so dass eine Art 6-2-2 entstand. Schalkes Vorhaben gelang auch über weite Strecken gut, Leverkusen fand kaum Räume, um Tempo aufzubauen.
  • Schalke nach dem Seitenwechsel mit deutlich mehr Präsenz und mehr Sicherheit im Passspiel, was sofort die Spielkontrolle bedeutete. Durch die stärker werdenden Choupo-Moting und Sane konnten die Schalker Situationen besser auflösen und für Gefahr sorgen.

Leverkusen - Schalke: Die Statistik zum Spiel