Ingolstadt knackt Schuberts Serie

Gladbach bleibt in der Bundesliga unter Schubert weiter ungeschlagen, siegt aber erstmals nicht
© Getty

Borussia Mönchengladbach hat unter der Regie von Andre Schubert erstmal Punkte liegen lassen. Am 12. Spieltag der Bundesliga trennten sich die Fohlen 0:0 vom FC Ingolstadt.

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52.331 Zuschauer im Borussia-Park sahen eine intensiv geführte erste Partie, die in der ersten Halbzeit von Ingolstadt dominiert wurde, in der zweiten von Gladbach.

Granit Xhaka kassierte schon nach 18 Minuten die Gelbe Karte und flog in der 86. Minute mit Gelb-Rot vom Platz. Auf der anderen Seite sah Mathew Leckie die fünfte Gelbe Karte, der Australier verpasst damit das Auswärtsspiel in Darmstadt nach der Länderspielpause.

Die Reaktionen:

André Schubert (Interimstrainer Mönchengladbach): "Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen, wir müssen uns da im Aufbau besser bewegen. Aber wir haben selbst in Unterzahl noch versucht, das Tor zu machen. Da muss ich meiner Mannschaft großen Respekt zollen. Wir sind froh, dass wir jetzt eine Pause haben und ein bisschen durchatmen können. Die Mannschaft hat in den letzten Wochen einen unglaublich guten Job gemacht."

Ralph Hasenhüttl (Trainer Ingolstadt): "Ich habe eine erste Halbzeit gesehen, die ich meiner Mannschaft so gar nicht zugetraut hätte. Gegen einen Champions-League-Teilnehmer so zu spielen, war sensationell. Wir haben unglaublich mutig gespielt und auch fußballerisch ein tolles Spiel gemacht. Irgendwann sind uns dann die Kräfte ausgegangen. Aber es war mehr als verdient, dass wir einen Punkt mitnehmen."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Keine Veränderungen in Schuberts Elf. Borussia spielt mit der Formation, die sich in der Champions League mit 1:1 von Juventus trennte und zuvor 4:1 in Berlin gewann. Korb laboriert weiter an seiner Oberschenkelprellung, Jantschke an seiner Schulterverletzung. Beide stehen nicht im Kader, Nordtveit verteidigt hinten rechts.

Gäste-Trainer Hasenhüttl stellt im Vergleich zum 1:1 auf Schalke auf zwei Positionen um. Hinterseer und Morales rücken ins Team, Christiansen und Ex-Borusse Kachunga sitzen zunächst auf der Bank.

10.: Hinterseer geht nach Zuspiel von Morales in den Sechzehner, tankt sich bis an den Fünfmeterraum durch und gibt von links in den Rückraum. Hartmann ist vor Chritensen am Ball, den zentrale Abschluss ist aber kein Problem für Sommer.

12.: Gladbach spielt bei einem Groß-Freistoß aus 40 Metern zentraler Position auf Abseits, rückt aber nicht rechtzeitig raus. Matip ist völlig frei vor dem herauseilenden Sommer, sein Kopfball-Lupfer geht aber knapp links neben das Tor.

16.: Dicke Patzer von Özcan, der Raffael den Ball in die Füße spielt. Der Brasilianer läuft noch ein paar Meter, um den FCI-Keeper dann zu tunneln. Matip kratzt das Leder von der Linie.

56.: Stindl überspringt Levels nach einem Traore-Freistoß von der rechten Seite und köpft auf die lange Ecke. Özcan ist geschlagen, der Ball geht aber eine Meter links vorbei.

60.: Gladbach wird immer stärker. Drmic kontrolliert den Ball im Sechzehner und legt zu Johnson zurück, der sofort abzieht. Matip steht neben dem rechten Pfosten und rettet erneut auf der Linie.

89., Gelb-Rot, Xhaka (Gladbach): Das hatte sich abgezeichnet. Der enorm giftige Xhaka zieht am Mittelkreis das taktische Foul und sieht die zweite Verwanung.

90.: Doppelchance für Gladbach. Erst rettet Öszcan überragend gegen Hazard, der aus elf Metern zum Schuss kommt, dann gerät Nordtveit in Rücklage und verzieht aus kurzer Distand.

Fazit: Insgesamt ein gerechtes Unentschieden. Ingolstadt dominierte die erste Hälfte, Gladbach die zweite. Letztlich verhinderten Matip und Özcan den siebten Gladbacher Sieg in Folge.

Der Star des Spiels: Marvin Matip. Gefährlich bei Standards, mit guter Übersicht und cleverem Zweikampfverhalten in der Defensive. Rette zweimal auf der Linie und hielt seine Mannschaft so im Spiel.

Der Flop des Spiels: Granit Xhaka. Gebrauchter Abend des Gladbacher Kapitäns. Verstrickte sich schon zu Beginn in viele hitzige Situationen und pendelte ständig am Rande der zweiten Verwarnung, die er sich in der 86. Minute abholte. Traf im Spielaufbau oft die falsche Entscheidung und leistete sich leichte Ballverluste.

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Der Schiedsrichter: Marco Fritz. Hatte keinen leichten Stand in einer von Anfang an hektisch geführten Partie, in der vor allem Ingolstadt mit vielen unfairen und unnötig theatralischen Aktionen (Morales/Hartmann) auffiel (6 Gelbe Karten). Fritz fand aber früh seine Linie und überzeugte in der Kommunikation auf und neben dem Platz. Lag im Verbund mit seinen Assistenten zudem bei allen wichtigen Entscheidungen richtig.

Das fiel auf:

  • Hasenhüttl bot gegen die von den englischen Wochen und Ausfällen gebeutelte Borussia ein enorm offensives 4-3-3 auf, bei dem der Ballvortrag der Borussen schon weit in der eigenen Hälfte angelaufen wurde. Vier FCI-Spieler pressten intensiv gegen die erste Linie der Fohlen, teilweise befanden sich bei gegnerischem Ballbesitz sieben oder acht Gäste in der Gladbacher Hälfte.
  • Gladbach tat sich dadurch unheimlich schwer, das Mittelfeld zu überbrücken und seine Außen ins Szene zu setzen. Der Spielaufbau war geprägt von Fehlpässen und Ungenauigkeiten, die Ingolstadt immer wieder zum Umschalten nutzte.
  • Schubert reagierte in der 50. Minute auf die fehlende Durchschlagskraft in der Offensive, brachte Drmic für Dahoud und zog im Wechsel Raffael und Stindl ins Mittelfeld zurück, um dort für mehr Kreativität und Spielkontrollle zu sorgen.
  • Borussia bekam das Spiel so wieder in den Griff und erarbeitete sich eine Vielzahl guter Gelegenheiten, auch weil Ingolstadt dem kräftezehrendem Spiel aus den ersten 45 Minuten Tribut zollen musste und sich mit dem Auswärtspunkt vor Augen immer weiter zurückzog.
  • Dass es für den siebten Sieg im siebten Spiel unter Schubert letztlich nicht reichte, lag in erster Linie an der mangelnden Chancenverwertung Gladbachs und starken Einzelaktionen von Özcan und Matip.

Gladbach - Ingolstadt: Die Statistik zum Spiel