Adler hält Punkt in Darmstadt fest

Rene Adler bewahrte den HSV mit einer Vielzahl von Paraden vor der Niederlage
© getty

Darmstadt 98 und der Hamburger SV haben sich im Topspiel des 12. Spieltags 1:1 (0:1) unentschieden getrennt. Durch die Punkteteilung wahren beide Teams den Abstand zu den Abstiegsrängen.

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Vor 16.250 Zuschauern im Merck-Stadion am Böllenfalltor verzögerte sich der Anpfiff aufgrund des massiven Einsatzes von Pyrotechnik und Feuerwerkskörpern im Auswärtsblock um einige Minuten.

Nachdem Schiedsrichter Wolfgang Stark die Partie freigegeben hatte, brauchte Pierre-Michel Lasogga den Hamburger SV durch einen verwandelten Foulelfmeter in der 29. Minute mit 1:0 in Führung. Es war das fünfte Saisontor des Mittelstürmers.

Marcel Heller erzielte mit seinem ebenfalls fünften Saisontreffer den 1:1-Ausgleich kurz nach dem Seitenwechsel (47.).

Reaktionen:

Dirk Schuster (Trainer Darmstadt 98): "Das war ein sehr intensives und kampfbetontes Spiel. Der Punkt fühlt sich für uns ganz gut an. Wir sind voll im Soll und voll auf dem Weg. Wir haben unsere Tugenden abgerufen, den HSV dazu gebracht, sich irgendwo auf unser Niveau herabzulassen und lange Bälle zu spielen."

Bruno Labbadia (Trainer Hamburger SV): "Nicht umsonst hat Darmstadt jetzt 14 Punkte. Die machen es jedem schwer. Man kann sie nicht unter Druck setzen, weil sie immer lang spielen. Dadurch kommt man kaum ins Spiel. Auf der anderen Seite holen sie viele Standards heraus, sind damit immer gefährlich."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Schuster sieht trotz der 0:2-Niederlage in Stuttgart keinen Grund für Veränderungen und schickt die gleiche Mannschaft auf den Platz. Mit im Schnitt 28 Jahren und 210 Tagen ist dies die älteste Startelf in der Darmstädter Bundesliga-Historie.

Auf der gegenüberliegenden Seite stellt Labbadia im Vergleich zum 1:2 gegen Hannover auf einer Position um: Sakai ersetzt Diekmeier, der sich unter der Woche einen Bänderriss im Sprunggelenk zuzog.

5.: Rausch zirkelt einen Freistoß aus 19 Metern halblinker Position links um die Mauer. Adler streckt sich, kommt aber nicht mehr hin - Latte!

7.: Diesmal geht Rausch über bis zur Grundlinie und gibt flach rein. Wagner setzt sich gegen Djourou und Spahic durch, zielt aus acht Metern aber deutlich drüber.

21.: Sulu klärt eine Müller-Flanke von rechts zu zentral zu Diaz, der aus 24 Metern abzieht. Mathenia hat den von Gondorf noch leicht abgefälschten Ball sicher.

29., 0:1, Lasogga (FE): Niemeyer trifft Gregoritsch an der Sechzehnerkante. Stark gibt den Strafstoß, den Lasogga trocken und unhaltbar neben den linken Pfosten schweißt.

43.: Wagner verlängert einen Einwurf von rechts flach auf Niemeyer, der neun Meter vor dem Tor halbrechts völlig frei steht - Adler hält exzellent.

47., 1:1, Heller: Über Wagner landet der Ball links bei Gondorf, der Spahic austanzt und gefühlvoll an den zweiten Pfosten flankt. Dort ist Heller vollkommen ungedeckt und nickt aus sieben Metern ein.

68.: Jetzt mal wieder der HSV. Sakai hat mal Platz auf der rechten Seite und flankt aus vollem Lauf vor das Tor. Lasogga hat sich am zweiten Pfosten abgesetzt, trifft den Ball aber nicht richtig.

82.: Müller hat Platz auf der rechten Seite, zieht nach Innen und sucht sofort den Abschluss. Mathenia faustet den Ball zur Ecke.

90.: Nach einem Einwurf von links hoppelt der Ball durch den Strafraum des HSV, Heller versucht sich mal an einem Fallrückzieher aus sechs Metern - aber den hat Adler dann sicher im Handschuh.

Fazit: Hamburg hatte das Spiel in der ersten Halbzeit im Griff, ließ sich im zweiten Durchgang aber den Schneid abkaufen. Insgesamt ein gerechtes Unentschieden zweier gleichwertiger Teams.

Der Star des Spiels: Konstantin Rausch. Brachte über seine linke Seite immer wieder Tempo ins Spiel und sorgte mit seinen Standards und Flankenläufen für Gefahr. War an sieben von 13 Darmstädter Torschüssen beteiligt. Bester Hamburger: Rene Adler.

Der Flop des Spiels: Sven Schipplock. Fand weder offensiv noch defensiv statt. Hatte die mit Abstand wenigsten Ballaktionen, gewann nur 25 Prozent seiner Zweikämpfe und erlaubte sich einige unnötige Ballverluste. Nach 65 blassen Minuten war der Abend für Schipplock gelaufen.

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Der Schiedsrichter: Wolfgang Stark. Ausgezeichneter Auftritt des Ergoldingers. Ließ sich durch die vielen theatralischen Aktionen auf beiden Seiten nicht aus der Ruhe bringen und blieb Konsequent in seiner Linie und Bewertung. Handelte in der 28. Minute vorbildlich, als er nicht überschnell reagierte, sondern nach Absprache mit seinen Assistenten dir richtige Entscheidung traf.

Das fiel auf:

  • Stürmischer Beginn der Lilien, die sich um 4-4-1-1 mehr als 40 Meter vor dem Tor mit der eigenen Viererkette postierten und Hamburg über die Außen attackierten, wo Heller rechts und Rausch zunächst kaum Gegenwehr erhielten.
  • Der HSV brauchte eine Viertelstunde, um sich auf den Darmstädter Matchplan einzustellen, zog seine beiden Viererreihen noch enger zusammen und doppelte die Flügel der Gastgeber, indem sich Diaz und Holtby vermehrt nach Außen orientierten.
  • Während Müller beim eigenen Spielaufbau konsequent die rechte Seite hielt, orientierte sich Gregoritsch deutlich öfter ins Zentrum, um Bälle von Wandspieler Lasogga aufzunehmen.
  • Hamburg war zwar auch nach der Pause die spielbestimmende Mannschaft und kontrollierte den Ball zu mehr als 60 Prozent, wusste diese Überlegenheit aber nicht zu nutzen, sondern leistete sich einige Spieler im Spielaufbau, die zu Darmstädter Gelegenheiten führten.
  • Schuster reagierte nach der Pause auf die blockierten Flügel, in dem er Rosenthal zwischen die beiden Viererketten des HSV beorderte und so Überzahl im Zentrum schuf. Weil der HSV die defensive Grundordnung aber nur kurz nach der Pause verlor, wurden die Gastgeber nur nach Standards und Tempo-Gegenstößen gefährlich.

Darmstadt - Hamburg: Die Statistik zum Spiel