Schalker Serie gegen Bremen hält

Bremen kann gegen Schalke offenbar nicht mehr gewinnen
© Getty

Der FC Schalke 04 hat beim SV Werder Bremen drei Punkte entführt. Am 1. Spieltag der neuen Bundesligasaison gewannen die Knappen mit 3:0 (1:0) an der Weser.

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Vor 42.100 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion gingen die Gäste durch ein Eigentor des Bremers Theodor Gebre Selassie in Führung (34.). Im zweiten Abschnitt legte Eric-Maxim Choupo-Moting für S04 nach (68.).

Kurz vor dem Ende der Partie setzte Klaas-Jan Huntelaar den Schlusspunkt (85.) für S04.

Schalkes Abwehrspieler Matija Nastasic wurde in der 17. Minute ausgewechselt und ins Krankenhaus eingeliefert. Am Samstagabend verkündete Schalke, dass sich der Serbe einen Achillessehnenriss zugezogen und bereits operiert worden sei. Nastasic wird den Knappen somit auf unbestimmte Zeit fehlen.

Schalke ist damit seit mittlerweile elf Bundesliga-Spielen gegen die Bremer ungeschlagen (acht Siege, drei Remis), auch die letzten acht Duelle im Weserstadion gingen nicht verloren (fünf Siege, drei Remis).

Erstmals nach fünf Jahren starten die Knappen damit mal wieder mit einem Sieg in die neue Saison.

Die Reaktionen:

Viktor Skripnik (Trainer Bremen): "In der Bundesliga werden eben alle Fehler sofort bestraft. Wir werden aber von unserem Weg, mit jungen Spielern zu arbeiten, nicht abgehen. In der nächsten Woche wollen wir es nun ein Stückchen besser machen."

Andre Breitenreiter (Trainer Schalke): "Ein 3:0-Sieg in Bremen ist nicht selbstverständlich. Der Sieg war verdient, weil wir immer gefährlich nach vorne waren und unsere Chancen gnadenlos genutzt haben. Das 3:0 täuscht allerdings ein bisschen, ganz so klar war der Spielverlauf nicht."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Bremen nach dem 2:0-Sieg nach Verlängerung im Pokal gegen die Würzburger Kickers mit zwei Veränderungen der Startelf: Fritz (war im Pokal gesperrt) und Öztunali spielen für Grillitsch und Eggestein (beide Bank).

Schalke mit lediglich einer Änderung im Vergleich zum 5:0-Pokalerfolg in Duisburg: Riether spielt hinten rechts für Junior Caicara.

9.: Nach einem leichtsinnigen Ballverlust von Fritz im Mittelfeld reagiert Di Santo blitzschnell und passt aus dem Mittelkreis heraus in die Spitze, wo Huntelaar durchstartet. Der versetzt Vestergaard, hat freie Schussbahn, wird dann aber von Lukimya erfolgreich gestört.

17.: Nastasic hat sich bei einem Zweikampf mit Öztunali verletzt. Für ihn kommt Neustädter und spielt Innenverteidiger neben Matip.

23.: Choupo-Moting passt von rechts flach in den Strafraum an den kurzen Pfosten. Gebre Selassie klärt dort im letzten Moment vor dem einschussbereiten Huntelaar.

27.: Nach einer Flanke von rechts in den Strafraum köpft Di Santo zurück zu Goretzka. Dessen Kopfballabnahme fliegt Richtung linker Pfosten, doch Wiedwald macht sich lang und pariert stark.

34., 0:1, Gebre Selassie (Eigentor): Matip wird in der Bremer Hälfte nicht attackiert. Der Innenverteidiger passt diagonal auf Huntelaar, der das Leder an der Strafraumgrenze durchlässt. Gebre Selassie springt der Ball an den Fuß, aus 16 Metern fliegt er über Wiedwald hinweg ins eigene Tor.

43.: Fritz wird im Zentrum nicht angegriffen und hält aus der Distanz einfach mal drauf. Sein druckvoller Schuss streicht nur knapp links oben über das Gehäuse.

52.: Draxler passt durch die Abwehrreihe hindurch nach links in den Lauf von Huntelaar. Der Niederländer legt sich den Ball auf rechts und zögert nicht lange mit dem Abschluss. Doch Wiedwald entschärft den Schuss mit einem starken Reflex.

58.: Der eingewechselte Johansson wird in der Schalker Hälfte gefoult, der Schiedsrichter entscheidet auf Vorteil. Junuzovic passt gedankenschnell durch die Schnittstelle auf Bartels, der frei vor dem Tor knapp links neben den Pfosten schießt.

68., 0:2, Choupo-Moting: Nach einer Verlagerung hat erneut Matip viel Platz und wird nicht angegriffen. Sein Flachpass in den Sechzehner landet bei Choupo-Moting, der sich von Lukimya gelöst hat, Wiedwald umkurvt und ins lange Eck trifft.

85., 0:3, Huntelaar: Pass auf den eingewechselten Sane, der sofort Tempo aufnimmt und nicht zu stoppen ist. Von halbrechts legt er rüber zum mitgelaufenen Huntelaar, der mit rechts links unten einschiebt.

Fazit: Keine fehlerfreie Partie von beiden Mannschaften, Bremen aber zu ungenau vor dem Kasten. Schalke zunächst im Glück, der Sieg geht aufgrund der besseren Torchance aber in Ordnung.

Der Star des Spiels: Joel Matip. Im Abwehrzentrum immer auf der Höhe, besonders in der Luft kaum zu bezwingen. Reagierte dann vor den ersten beiden Treffern gut, als er den offenen Raum vor ihm erkannte, in ihn hinein sprintete und so diese beiden Tore letztlich vorbereitete - besonders Tor Nummer zwei sei hier natürlich hervorgehoben.

Der Flop des Spiels: Theodor Gebre Selassie. Lieferte auf seiner rechten Abwehrseite eine nicht mehr als solide Partie ab und war in der Offensive kaum ein Faktor. Avancierte dann zum Unglücksraben, als er Schalke in Führung schoss und sein Team deshalb einem Rückstand hinterher laufen musste.

Der Schiedsrichter: Daniel Siebert lieferte eine in einer fairen Partie eine gute Leistung ab. Bewies besonders in Vorteilssituationen ein tolles Auge. Korrekt auch, in der 41. Minute bei Schalkes sehr guter Konterchance auf Abseits von Draxler zu entscheiden. Lag auch bei den persönlichen Strafen richtig.

Das fiel auf:

  • Werders Raute im Mittelfeld bescherte den Hausherren eine Überzahl im Zentrum, die Schalker hatten dort mehrfach das Nachsehen und standen nicht kompakt genug, um ihr Pressing auf die Strecke zu bringen. Bremens Problem: Das zielstrebige Umschalten in die Offensive klappte zu selten.
  • Die im 4-4-2 angetretenen Knappen hatten gegen dieses Bremer System daher immer wieder viel Platz auf den Flügeln. Schalke kam rund um den Sechzehner aber kaum einmal durch, die Passwege gerieten bisweilen zu groß.
  • Beim Zusammenspiel zwischen Di Santo und Huntelaar waren noch einige Kinderkrankheiten zu beobachten. Beide arbeiteten gegen den Ball nur wenig effektiv mit, Bremens Aufbauspieler Bargfrede bekam von beiden kaum Druck. So hingen die beiden Angreifer oftmals in der Luft.
  • Bremen nach der Pause mit druckvollerem Vertikalspiel, besonders durch die Mitte. Schalke reagierte darauf, stellte wie schon im Pokalspiel gegen Duisburg das System um und agierte nach der Hereinnahme von Höger mit einer Doppelsechs.
  • Werder gegen den Ball bisweilen zu passiv, Schalke rückte im Verlauf des Spiels auch aggressiver nach vorne und gewann früher den Ball. Wie sich bei den beiden ersten Gegentreffern zeigte, hatten die Hausherren Probleme, Schalker Verlagerungen kompakt zu verteidigen.

Bremen - Schalke: Die Statistik zum Spiel