Nüchterner Auftaktsieg für di Matteo

Julian Draxler gelang der zweite Treffer für den FC Schalke 04
© Getty

Der FC Schalke hat am 8. Spieltag die erste Partie unter Roberto di Matteo gewonnen. Gegen eine glückloses Hertha aus Berlin gewannen die Königsblauen dank Treffern von Klaas-Jan Huntelaar (19.) und Julian Draxler (65.) mit 2:0 (1:0).

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Vor 61.973 Zuschauern in der ausverkauften Veltins-Arena ging der FC Schalke in seinem ersten Spiel unter Roberto di Matteo durch Klaas-Jan Huntelaar (19.) in Führung. Julian Draxler (65.) konnte in der zweiten Halbzeit auf 2:0 erhöhen.

SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Alle schauen auf di Matteo, der ändert aber nur wenig. Meyer, Höger und der gesperrte Matip fallen aus der Startelf, für sie kommen Boateng, Höwedes und Ayhan.

Sein Gegenüber ändert noch weniger. Luhukay schickt die gleiche Elf auf den Platz, wie beim 3:2-Sieg über den VfB Stuttgart. Roy Beerens hat damit alle neun Pflichtspiele als Starter absolivert.

8.: Boateng sieht Uchida starten. Der Japaner flankt flach von der rechten Seite, erst verpasst Choupo-Moting, dann stochert Huntelaar den Ball aus zwei Metern am linken Pfosten vorbei. Das muss die Führung sein.

14.: Kalou weicht auf den Flügel aus und spielt in die Mitte auf den einlaufenden Skjelbred. Fährmann wehrt den Schuss nach links ab, Pekarik kommt am Fünfereck zum Abschluss und haut den Ball ans Außennetz.

19., 1:0, Huntelaar: Choupo-Moting schiebt sich an Schulz vorbei und sieht Draxler, der hat alle Zeit der Welt zum Flanken. Im Strafraum steht Huntelaar regelrecht in der Luft und köpft unhaltbar für Kraft ein.

26.: Gute Möglichkeit für die Hertha. Schulz bringt den Ball rein, Ayhan verhindert gegen Kalou im letzten Moment den Ausgleich.

43.: Das Spiel ist abgeflacht. Schalke verteidigt tief, Hertha versucht, über die Außen zu Chancen zu kommen. Benedikt Höwedes hat aber alles im Griff. Der Kapitän gewann jeden Zweikampf, Ayhan wirkt dagegen etwas wackliger.

55.: Eine flache Ecke verlängert Lustenberger mit der Hacke an den Fünfer zu Ben-Hatira. Dessen Schussversuch wird allerdings nicht zur Gefahr.

65., 2:0, Draxler: Praktisch aus dem Nichts das zweite Tor. Draxler zieht von der linken Seite in die Mitte und wird von beiden Innenverteidigern begleitet. Sein Schuss wird von Lustenberger entscheidend abgefälscht und landet im rechten unteren Eck.

77.: Beerens mit einem Versuch aus der Distanz. Weil sein Schuss abgefälscht wird, muss Fährmann seine ganzen 1,96 Meter einsetzen, um einen Gegentreffer zu verhindern.

88.: Pekarik rutscht beim Flanken weg, der Ball kommt trotzdem gefährlich. Beerens ist komplett frei, sein Schuss geht aber links am Pfosten vorbei.

Fazit: Bei weitem kein Feuerwerk, aber ein trockener, abgeklärter Sieg der Schalker. Defensiv und offensiv aber noch mit viel Steigerungspotenzial.

Der Star des Spiels: Schalke spielte nicht spektakulär, aber nüchtern. Ein großer Verdienst von Benedikt Höwedes. Der Kapitän dirigierte viel, redete viel und half Ayhan, wo er nur konnte. Kam er selbst zum Einsatz, beinahe ohne Fehler. Verlor nur einen Bruchteil seiner Zweikämpfe und war bärenstark in der Luft.

Der Flop des Spiels: Nico Schulz. Kein sonderlich gelungener Tag für den Linksverteidiger. Wurde beim ersten Gegentreffer von Choupo-Moting aus dem Weg geräumt, beim zweiten kam er nicht in den Zweikampf.

Der Schiedsrichter: Knut Kircher. Hatte besonders mit vielen unfair geführten Luftduellen zu kämpfen, entschied aber meist richtig. Vor dem Treffer von Huntelaar klammerte Choupo-Moting jedoch sehr, Kircher hätte einschreiten können. Sonst ohne Fehler.

Das fiel auf:

  • Die Hertha versteckte sich keineswegs. Vielmehr stand die Abwehrkette sehr hoch, riskant gegen die schnellen Spieler von Schalke. Die Mannschaft rückte aber schnell zurück und schloss konsequent die Lücken. Nur auf den Außen hinter Pekarik und Schulz blieb viel Platz, den S04 zu nutzen wusste.
  • Dies klappte besonders, weil auch Schalke mit sehr offensiven Außenverteidigern spielte. Vor allem Uchida tat viel für die Breite im zweiten Drittel, während Fuchs sich etwas mehr zurückhielt. Die bewegliche Offensive um Draxler tat ihren Teil zum fluiden, attraktiven Offensivspiel nach Balleroberung.
  • Bis zu eben dieser Eroberung ließ di Matteo seine Mannschaft aber tief verteidigen. Die Hertha durfte das Spiel aufbauen, allerdings nicht über die Mittellinie spielen. Dann wurde aus einer Art 4-3-2-1-System heraus Druck gemacht. Gelang es, dieses zu überspielen, zog sich S04 noch weiter zurück.
  • Nach der Pause agierte Schalke merklich höher. Huntelaar als vorderste Spitze war Ziel der meisten Anspiele, die Offensive aus Boateng, Draxler und Choupo-Moting orientierte sich eng an ihm, um die abgelegten Bälle mitzunehmen. Zum Teil schob sich Boateng auch neben den Niederländer als zweite Spitze.

Schalke - Hertha: Die Statistik zum Spiel

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