Köln und Gladbach mit Gähn-Derby

Raffael und Matthias Lehmann bestritten ihr erstes Derby
© Getty

Der 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach trennen sich im Derby am 4. Spieltag torlos mit 0:0. Keines der Teams wollte die Defensive zugunsten mehr Torgefahr hintenanstellen.

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Vor 49.968 Zuschauern war es das erste rheinische Derby seit fast zweieinhalb Jahren. In der ersten Halbzeit kam jedoch nur wenig Stimmung auf, die Mannschaften neutralisierten sich größtenteils mit leichten Übergewicht bei Gladbach.

Auch die zweite Halbzeit brachte keine Besserung. Die Defensive stand bei beiden Teams klar vor der Offensive, weshalb es kaum zu gefährlichen Strafraumaktionen kam.

Stimmen:

Peter Stöger (Trainer 1. FC Köln): "Vor dem Spiel wäre ich mit einem Punkt zufrieden gewesen, jetzt trauere ich dem Sieg ein bisschen nach, aber nach dem Spielverlauf ist das Unentschieden so in Ordnung. Dass die Borussia am Ende des Spiels auch mit einem Punkt zufrieden war, sagt viel über unser Spiel aus."

Lucien Favre (Trainer Borussia Mönchengladbach): "Wir wollten unbedingt gewinnen. Wir haben es probiert und hatten mehr Ballbesitz, aber uns haben das Tempo und die Durchschlagskraft gefehlt. Dennoch kann ich mit dem Punkt leben."

SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff:

Köln hat nur wenig Grund zum Wechseln. Stöger bringt im Gegensatz zum 0:0 in Paderborn Osako und Olkowski für Zoller und Halfar. Startelfdebüt für den Polen.

Gladbach dagegen hat das Villarreal-Spiel in den Knochen. Deshalb drei Änderungen: Raffael, Korb und Hahn kommen für Hermann, Dominguez und Hrgota.

12.: Eine Flanke von Korb landet am linken Strafraumrand bei Kruse. Der Stürmer zieht gleich ab, trifft aber nur das Außennetz.

17.: Toll vorgetragener Angriff. Risse leitet einen Ball direkt durch die Viererkette weiter zu Olkowski, der tut es aber Kruse gleich.

20.: Kramer rauscht von hinten in Vogt hinein. Er sieht die erste gelbe Karte des Spiels.

30.: Xhaka probiert es aus der Distanz. Sein Schuss kommt noch etwas runter, geht aber doch über das Tor von Horn.

38.: Hahn mit einer starken Balleroberung gegen Hector, der anschließend von Kruse ausgespielt wird. Dieser spielt wieder in die Mitte zu Hahn, der aber völlig verzieht.

42.: Raffael mit dem Beinschuss gegen Maroh. Bevor er schießen kann, wird er gleich von drei Kölnern in die Mangel genommen. Wimmer klärt mit einer klasse Grätsche.

48.: Hahn zieht auf rechts allen davon und bringt die Flanke. Kruse köpft am Fünfereck, der Ball geht jedoch am langen Pfosten vorbei.

58.: Eine Flanke von links kann Ujah beinahe aufs Tor bringen. Wenige Zentimeter weiter vorne und es stünde 1:0 für Köln.

59.: Gleich im Anschluss der zweite böse Ballverlust der Gladbacher in der Vorwärtsbewegung, wieder können sie im letzten Moment ausbessern.

72.: Im Anschluss an einen Zweikampf zwischen Vogt und Kramer kommt es zur Rudelbildung. Zwayer beobachtet und verteilt entsprechend Karten. Vogt und der meckernde Hahn sehen Gelb.

Fazit: Keine Mannschaft wollte oder konnte die Initative übernehmen. Somit ein gerechtfertigtes Unentschieden ohne Tore.

Der Star des Spiels: Es fällt schwer, eine herausragende Leistung auszumachen. Tony Jantschke hatte jedoch großen Anteil daran, dass das Spiel beinahe ohne Torchancen auskommen musste. Leistete sich fast keinen Fehlpass, dazu sehr stark in der Luft und am Boden.

Der Flop des Spiels: Yuya Osako. Der Japaner fand keine Bindung zum Spiel, auch dank der taktischen Marschroute in der Offensive nicht auffällig. Gegen Jantschke und Stranzl abgemeldet, ließ aber gelegentlich seine technische Klasse aufblitzen.

Der Schiedsrichter: Felix Zwayer. Behielt trotz Derby-Atmosphäre den Überblick. Risse hätte für seine Grätsche gegen Kruse durchaus Gelb sehen können (34.), sonst aber mit einer guten Zweikampfbeurteilung und einer angenehmen Linie. Blieb auch bei der Rudelbildung in der 72. Minute cool und traf die richtigen Entscheidungen.

Das fiel auf:

  • Die Rollenverteilung wurde schnell klar. Gladbach sammelte Ballbesitz, Köln wartete auf seine Chance und versucht dann schnell nach vorne zu spielen.
  • Der FC stellte die Gäste leicht vor der Mittellinie mit zwei Spielern, um den Sechserraum zu besetzen. Gladbach dagegen versuchte es etwas höher, beide Teams zogen sich aber schnell wieder zurück, wenn die erste Linie überspielt wurde.
  • Die Gastgeber scheuten sich nicht vor langen Bällen, um Ujah einzusetzen. Der Stürmer machte auch viele dieser fest, um sie dann auf Osako weiterzuleiten. Echte Gefahr entstand jedoch nur selten.
  • Weil der Gegner defensiv sehr eng stand, versuchte Favre es mit vielen Rochaden und hohen Außenverteidigern. Johnson und Wendt schalteten sich öfter in die Mitte ein, Korb hielt die Linie. Dafür war Kruse immer wieder links zu finden.
  • Kölns Offensivkräfte standen mehrmals im Abseits. Das lag jedoch nur bedingt an der Abwehrreihe der Borussia, sondern vielmehr am schlechten Positionsspiel von Osako, Halfar und Co.

Köln - Gladbach: Die Statistik zum Spiel

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