Stuttgart landet wichtigen Heim-Dreier

Daniel Didavi (r.) sorgte in der 40. Minute mit einem Pfostenkracher für Aufsehen
© Getty

Dem VfB Stuttgart ist am 32. Spieltag ein wichtiger Dreier im Abstiegskampf gelungen. Gegen den 1. FSV Mainz 05 feierten die Schwaben einen 2:0 (0:0)-Heimsieg und verkürzen den Abstand auf die Nicht-Abstiegsplätze.

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Vor 58.000 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena erzielte Daniel Didavi in der 66. Minute die Führung für den VfB. Nur 14 Minuten später belohnte sich Kostic mit dem 2:0 für eine starke Leistung. Die Schwaben bleiben zwar trotz des Sieges mit 30 Punkten auf dem letzten Tabellenplatz, schieben sich jedoch an die Konkurrenz heran.

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Vor allem vor heimischer Kulisse kommt der VfB somit immer mehr ins Rollen. Aus den letzten vier Heimspielen gab's zehn Punkte. Nächste Woche reist der ebenfalls abstiegsbedrohte HSV ins Schwabenland.

Die Reaktionen:

Huub Stevens (Trainer VfB Stuttgart): "Mir geht es gut. Wenn man gewinnt und drei Punkte hat, dann fühlst du dich als Trainer immer gut. Das ist doch klar. Wir haben heute einen Schritt gemacht. Ein großes Dankeschön an die Fans, das war unglaubliche heute. Gegen den HSV ist auch ein wichtiges Spiel. Es war klar, dass es bis zum letzten Spiel spannend bleibt."

Daniel Didavi (VfB Stuttgart):"Beim Tor habe ich ein bisschen Glück gehabt. Aber vielleicht habe ich mir das heute auch verdient. Wir haben noch zwei schwere Aufgaben. Das war heute ein Pflichtsieg. Wir haben noch nichts erreicht. Von daher - volle Konzentration auf nächste Woche."

Loris Karius (FSV Mainz 05): "Es war mein Fehler, das ist ja klar. Ich war ein bisschen zu früh unten und dann rutscht mir der Ball über die Finger. Das ist natürlich blöd. Wir haben heute keine Torchancen herausgespielt, und uns hat ein bisschen die Kreativität gefehlt. Vielleicht hatten wir uns das zu einfach vorgestellt. Die Mannschaften unten drin kämpfen um ihr Leben."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Stevens tauscht im Vergleich zum 2:3 gegen Schalke auf zwei Positionen. Rüdiger ist nach auskurierter Grippe wieder fit und ersetzt den zuletzt unglücklichen Niedermeier in der Abwehrzentrale. Auf der Zehn feiert Didavi sein Startelf-Comeback. Er ersetzt Maxim.

Bei Mainz gibt's im Vergleich zur Vorwoche gleich drei Veränderungen in der Startelf: Noveski, Moritz und Malli beginnen für den rotgesperrten Brosinski, den verletzten Soto und Koo, der auf der Bank Platz nimmt. Durch Brosinskis Sperre rückt Bungert rechts in die Viererkette, Noveski bildet mit Bell die Innenverteidigung.

5.: Erste gute Chance des Spiels! Kostic luchst Bell auf links den Ball ab und zündet an der Seitenlinie den Turbo. Am 16er legt der Serbe den Ball flach in die Mitte. Didavi muss aus fünf Metern nur einschieben, doch aufgrund eines Platzfehlers segelt der Ball über das Tor.

35.: Was ein Hammer! Karius faustet eine Ecke von der rechten Seite aus dem Strafraum. Der Ball landet vor den Füßen von Didavi. Dieser zieht aus mehr als 30 Metern ab, der Schuss wird länger und länger und klatscht gegen den linken Pfosten. Riesenglück für die Mainzer!

40.: Kostic überlauft Bungert auf links. Bell steht zu weit weg von Harnik, der es direkt versucht. Baumgartlinger fälscht den Schuss zu Ginczek ab und der Stürmer vergibt aus sieben Metern überhastet.

66., 1:0, Didavi: Didavi hat 35 Meter vor dem gegnerischen Kasten viel grüne Wiese vor sich. Der Schwabe fasst sich ein Herz und zieht ab. Karius fliegt in Richtung Ball, lässt die Kugel jedoch durchrutschen. Dicker Bock des Keepers.

80., 2:0, Kostic: Ginczek steckt das Leder am Sechzehner zu leicht an Noveski vorbei auf Harnik durch. Bungert klärt den Querpass unzureichend ins Zentrum, wo Kostic das Spielgerät aus zehn Metern unter die Latte jagt.

Fazit: Stuttgart hatte über 90 Minuten deutlich mehr vom Spiel und belohnte sich spät für eine starke Leistung. Von Mainz war offensiv gar nichts zu sehen.

Der Star des Spiels: Daniel Didavi. Erneut wurde deutlich, wie gut ein fitter Didavi dem Spiel der Schwaben tut. Meist zog er mehrere Gegenspieler auf sich und verschaffte somit vor allem Kostic auf dem linken Flügel viele Freiräume. Wurde ihm selbst Platz gewährt, wurde es meist brandgefährlich. In der zweiten Halbzeit zwar deutlich schwächer, erzielte jedoch letztlich den so wichtigen Führungstreffer. Nahezu alle Angriffe liefen über den flinken Mittelfeldmann, der ein wichtiger Faktor im Abstiegskampf werden könnte. Ebenfalls stark: Kostic, der an 6 der letzten 7 VfB-Tore direkt beteiligt war.

Der Flop des Spiels: Stefan Bell musste aufgrund der Sperre von Brosinski rechts in die Viererkette rutschen. Dort ließ er sich jedoch ein ums andere Mal von Kostic düpieren. Bekam den Serben nie in den Griff. Leitete mit einem leichten Stockfehler in der 5. Minute fast das frühe 1:0 der Schwaben ein.

Der Schiedsrichter: Michael Weiner griff nach vielen nickligen Fouls früh durch und bekam das Spiel somit in den Griff. Von übertriebener Härte war im Spiel nichts zu spüren, sodass Weiner vor allem im zweiten Durchgang kaum eingreifen musste.

Das fiel auf:

  • Stuttgart hatte gleich zu Beginn der Partie den Fuß auf dem Gaspedal. Meist schob die Viererkette weit hinten raus und schaffte es somit gut, das Aufbauspiel der Mainzer früh zu stoppen. Das Zentrum wurde durch Gentner und Serey Die gut verdichtet, sodass die 05er über weite Strecken des Spiels keinen ordentlichen Angriff auf den Platz bekamen. An vorderster Front liefen Ginczek, Harnik und Kostic die fußballerisch starken Verteidiger Bell und Bungert an, Noveski ließ man absichtlich gewähren.
  • Kostic sorgte wie schon in den letzten Spielen auf dem linken Flügel für ordentlich Wirbel. Gegen Bell gewann der Serbe ein ums andere Mal das Sprintduell, ging bis zur Grundlinie durch und kam oft aus aussichtsreicher Position zum Flanken. Dort endete dann vor allem im ersten Durchgang dann jedoch meist der Stuttgarter Angriff. Entweder die Flanke flog über sämtliche Mitspieler hinweg oder die Chancen wurden leichtfertig vergeben.
  • Der Mainzer Plan war, das Zentrum mit einer massiven Dreierkette zuzustellen. Dies gelang über weite Strecken der Partie fast gar nicht. Erst nach der Umstellung vom 4-3-3 auf ein 4-4-2 bekam man Didavi besser in den Griff. Im Angriffsspiel hatte man kaum Struktur drin, da die Kugel oft früh verloren wurde. Über 90 Minuten gab's keinen strukturierten Angriff der 05er.
  • Weder Rüdiger noch Baumgartl trauen sich aktuell, von hinten heraus das Spiel aufzubauen. Trotz der angespannten Situation wanderte der Ball fast immer zu Ulreich zurück, der die Kugel meist hoch nach vorne prügelte.

Stuttgart - Mainz: Die Statistik zum Spiel