Bayer siegt verdient in Mainz

Treffsicher: Hung-Min Son (r.) erzielte mit seinem 11. Saisontor das 1:0 für Bayer
© Getty

Am 28. Spieltag der Bundesliga hat Bayer Leverkusen mit dem 3:2 (1:0)-Sieg beim 1. FSV Mainz 05 einen wichtigen Sieg im Kampf um die Champions-League-Plätze eingefahren. Die Mainzer hingegen bleiben im unteren Drittel der Tabelle.

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Vor 31.578 Zuschauern in der Mainzer Coface Arena brachte Heung-Min Son die Werkself in Führung (16.).

Im zweiten Abschnitt erhöhte Stefan Kießling mit seinem 7. Saisontor in der 59. Minute auf 2:0. Es war Kießlings 133 Bundesliga-Treffer, damit zog er an Rudi Völler vorbei.

Hakan Calhanoglu erzielte anschließend mit einem fulminanten Freistoß das 3:0 (73.), ehe Ja-Choel Koo mit einem Elfmeter-Doppelpack auf 2:3 verkürzte (78., 90.).

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Bernd Leno war in der Bundesliga seit über 527 Minuten ohne Gegentor und stellte damit einen neuen Vereinsrekord auf (zuvor Rüdiger Vollborn mit 485 Minuten im Oktober/November 1986). Für Bayer war der sechste Sieg in Folge.

Reaktionen:

Martin Schmidt (Trainer FSV Mainz 05): "Wir waren in den letzten Spielen ein bisschen besser. Das 2:3 schmeichelt uns ein wenig. Das war das schlechteste Spiel unter meiner Regie. Aber wir werden den Kampf um die Liga annehmen."

Roger Schmidt (Trainer Bayer Leverkusen): "Ich fand den Sieg bemerkenswert. Wir wussten, dass Mainz in einem sehr guten Zustand ist. Trotz der Elfmeter haben wir es letztendlich nach Hause gebracht."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Im Vergleich zum 0:0 in Bremen gibt es bei Mainz nur eine Änderung. Diaz spielt für Bungert (verletzt). Koo kommt wieder über die linke Seite, Malli beginnt auf der Zehn. Diaz kommt erstmals in diesem Jahr in einem Pflichtspiel der Mainzer zum Einsatz. Sein zuvor letztes Spiel machte er direkt vor der Winterpause beim 1:2 gegen die Bayern.

Nach dem Viertelfinal-Aus gegen die Bayern im Pokal ändert Schmidt seine Elf auf drei Positionen. Für Brandt, Rolfes (beide Bank) und Spahic (verletzt) spielen Son, Jedvaj und Calhanoglu. Erstmals seit dem 0:1 bei Atletico steht der Türke wieder in einem Pflichtspiel in der Startelf.

11.: Erste richtig gute Chance im Spiel. Kießling und Son kombinieren am Strafraum, Wendell bekommt den Ball auf links, flankt in die Mitte, Bender köpft, Karius muss sich im rechten Eck strecken - kann ihn am Ende aber festhalten.

14.: Son geht am Strafraum mit Tempo auf Bell, lässt ihn mit einem Übersteiger stehen und schließt ab. Knapp am kurzen Eck vorbei.

16., 0:1, Son: Calhanoglu wird auf rechts freigespielt, flankt butterweich ins Zentrum, wo Son am zweiten Pfosten völlig freistehend mit einem 11. Saisontor zum 1:0 trifft. Keine Chance für Karius.

18.: Freistoß für Bayer aus knapp 30 Metern. Calhanoglu läuft an. Karius hat den Flatterball im Nachfassen.

51.: Was für eine Gelegenheit für Son! Starker Pass in die Spitze von Calhaniglu auf Son, der alleine auf Karius zuläuft. Anstatt es aber auf eigene Faust zu versuchen, entscheidet sich der Südkoreaner zum Querpass auf Castro und der misslingt völlig.

59., 0:2, Kießling: Weiter Ball in die Spitze, die Viererkette ist schlecht postiert. Karius zögert beim Rauslaufen und Kießling verwandelt eiskalt.

73., 0:3, Calhanoglu: Freistoß aus 25 Metern, halblinke Position. Calhanoglu dreht den Ball perfekt über die Mauer, Karius ist noch dran, hat aber keine Chance - ein Gedicht von einem Freistoß.

78., 1:3, Koo (Elfmeter): Konfusion im Strafraum von Bayer. Toprak zieht Okazaki, Winkmann entscheidet auf Elfmeter. Koo bleibt cool und verwandelt links unten.

80.: Bell ist aufgerückt, flankt von rechts in die Mitte. Koo verpasst, Okazaki drückte den Ball mit dem Knie aus sieben Metern über den Kasten.

90., 2:3, Koo (Elfmeter): Jedvaj stößt Jairo um, Winkmann zeigt wieder auf den Punkt. Wieder entscheidet sich Koo für die linke Ecke.

Fazit: Intensives Spiel, das mit Leverkusen den verdienten Sieger findet - auch wenn die Mainzer am Ende noch einmal aufkamen.

Der Star des Spiels: Hakan Calhanoglu. Zuletzt nicht in Form und häufig auf der Bank, zeigte er in Mainz, was er so kann. Tolle Vorarbeit zum 1:0, sagenhafter Freistoß zum 3:0. Hatte gute Ideen und war auch torgefährlich.

Der Flop des Spiels: Yunus Malli. Schwacher Auftritt des U-21-Nationalspielers, der kein Faktor in der Offensive war. Blieb über 90 Minuten blass.

Der Schiedsrichter: Guido Winkmann. Lag das eine oder andere Mal bei der Zweikampfbewertung falsch. Ließ viel laufen, dies tat dem Spiel auch gut. Die Gelbe Karte an Wendell war überzogen. Der erste Elfmeter war eindeutig, aber über das vermeintliche Foul von Jedvaj an Jairo kann man diskutieren.

Das fiel auf:

  • Ein sehr lebhafter Auftakt, beide Teams pressten enorm früh. So ergab sich ein sehr temporeiches Spiel mit intensiven Zweikämpfen.
  • Mainz versuchte mit breitaufgestellten Innenverteidigern das Spiel zu eröffnen und Geis ins Spiel zu bringen. Das funktionierte nur bedingt, weil Kießling und Calhanoglu den Passweg perfekt zustellten. So musste Diaz die Spieleröffnung übernehmen. Ihm war anzusehen, dass es für ihn das erste Pflichtspiel in dieser Saison war.
  • Die 120 Minuten vom Pokalspiel am Mittwoch waren Leverkusen nicht anzumerken. Die Elf von Schmidt wirkte frisch und wach.
  • Wenn die Werkself schnell und vor allem direkt spielte, hatten die Mainzer Probleme. Technisch war Bayer deutlich überlegen, die 05er hingegen nahmen sich im Spiel zu viele Auszeiten und stellten Leverkusen so zu selten vor Probleme.
  • Schmidt reagierte auf das 0:2 mit der Einwechslung von Soto und der Umstellung auf ein 4-3-3-System. Geis, Baumgartlinger und Soto bildeten das Mittelfeld. Malli, Okazaki und Koo agierten im Sturm auf einer Linie.
  • In den letzten Minuten drückten die Gastgeber enorm und warfen noch einmal alles nach vorne. Allerdings war die Schlussoffensive nicht von Erfolg gekrönt.

Mainz - Leverkusen: Die Statistik zum Spiel