Wolfsburg baut Heimserie aus

Andre Schürrle erzielte sein erstes Tor für den VfL Wolfsburg
© Getty

Der VfL Wolfsburg strebt weiterhin der Champions League entgegen. Am 27. Spieltag der Bundesliga setzte sich der Tabellenzweite gegen den Letzten VfB Stuttgart mit 3:1 (1:1) durch.

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Vor 30.000 Zuschauern in der Volkswagen-Arena brachte Ricardo Rodriguez die Hausherren mit einem Foulelfmeter in Führung (41.). Den Stuttgartern gelang aber durch Martin Harnik der schnelle Ausgleich (44.). Für die erneute Führung der Wölfe sorgte wieder Rodriguez, dieses Mal per Freistoß. Für den Endstand sorgte der eingewechselte Andre Schürrle mit seinem ersten Treffer für den VfL (76.).

Wolfsburg bleibt damit das beste Heimteam der Liga (38 Punkte aus 14 Spielen) und seit 19 Heimspielen ungeschlagen. Der bisherige Vereinsrekord liegt bei 20 Spielen.

Die Reaktionen:

Dieter Hecking (Trainer Wolfsburg): "Es wird Sonntag ein paar deutliche Worte geben, denn so wie in der ersten Halbzeit geht das nicht. Wenn wir uns einlullen lassen von den Geschichten, was wir alles schon erreicht haben, dann wird es so ausgehen wie in der ersten Hälfte."

Huub Stevens (Trainer Stuttgart): "Ich bin enttäuscht, dass wir die Punkte hierlassen mussten. Die erste Halbzeit war gut, da hatten wir auch die besseren Chancen. In der zweiten Halbzeit war es nicht mehr so gut, das hat aber auch mit der Qualität des Gegners zu tun."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Bei Wolfsburg gibt es im Vergleich zum 1:1 in Mainz sechs Veränderungen in der Startelf: Für den gelbgesperrten Arnold sowie die Bankspieler Bendtner, Schäfer, Klose, Schürrle und Jung spielen Caligiuri, Vieirinha, Dost, Träsch, Knoche und Rodriguez von Beginn an.

Stevens verändert seine Anfangsformation nach dem Sieg gegen Frankfurt nur auf einer Position: Kostic kommt für Werner (Bank).

4.: Nach einer Ecke von links kommt Knoche aus sieben Metern völlig frei zum Kopfball. Am zweiten Pfosten stochert Luiz Gustavo am Ball vorbei und die Kugel geht ins Aus.

15.: Rodriguez mit der Flanke von links. Dost ist am Fünfer per Flugkopfball zur Stelle, aber Ulreich wehrt mit dem linken Knie ab.

16.: Harnik lässt rechts Rodriguez stehen und zieht quer in den Sechzehner. Sein Schuss mit links wird von Knoche zu Kostic geblockt. Der Serbe scheitert aus sieben Metern von halblinks an Benaglio.

41., 1:0, Rodriguez (Elfmeter): Klein mit einer ungeschickten Grätsche gegen Caligiuri auf links im Strafraum. Den fälligen Elfmeter verwandelt Rodriguez sicher links unten, Ulreich verladen.

44., 1:1, Harnik: Kostic geht auf links an Naldo vorbei und bringt die Flanke ans zweite Fünfereck. Dort setzt sich Harnik im Rücken von Rodriguez ab und trifft per Kopf ins kurze Eck.

56.: Träsch mit einer Flanke von rechts. Am ersten Pfosten nimmt Vieirinha den Ball aus fünf Metern per Scherenschlag - knapp drüber.

65., 2:1, Rodriguez: Freistoß aus dem rechten Halbfeld aus etwa 40 Metern. Der Ball geht an allen Spieler vorbei, setzt sieben Meter vor dem Tor auf und schlägt im linken Eck ein.

72.: Doppelchance für Schürrle, der nach Vorlage von De Bruyne im Sechzehner an der Hand von Niedermeier scheitert und dann nochmal geblockt wird. Da hätte Schiedsrichter Welz auf Elfmeter entscheiden müssen.

73.: Schürrle geht auf links an Klein vorbei und bringt den Ball von der Grundlinie zurück. Dosts Direktabnahme aus fünf Metern zischt über die Latte.

75.: Luiz Gustavo sieht seine 10. Gelbe und wird nächste Woche in Hamburg fehlen.

76., 3:1, Schürrle: Weiter Abschlag von Benaglio auf die linke Seite, wo sich De Bruyne gegen Klein durchsetzt. Romeu ist am Ball, schießt aber den Belgier an, der Schürrle in der Mitte bedient. Der Weltmeister kommt mit Schwung und jagt den Ball aus 15 Metern links oben ins Tor. Erstes Tor im Trikot der Wölfe.

Fazit: Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit findet Wolfsburg in der zweiten Halbzeit den Schlüssel und siegt verdient.

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Der Star des Spiels: Ricardo Rodriguez. Sah beim Gegentreffer nicht optimal aus, weil ihm Harnik im Rücken weglief, mit zwei Treffern aber der spielentscheidende Mann. Souverän beim Elfmeter. Seine Freistöße aus dem Halbfeld sind ohnehin eine Waffe.

Der Flop des Spiels: Oriel Romeu. Mit seiner Einwechslung verlor das VfB-Spiel an Stabilität. Hatte De Bruyne nicht so im Griff wie Die. Machte das Foul vor dem 1:2 und schaltete vor dem 1:3 zu langsam, als ihm De Bruyne den Ball klaute.

Der Schiedsrichter: Tobias Welz. Souveräner Leiter mit unaufgeregter Körpersprache. Lag bei der Elfmeterentscheidung richtig. Hätte nach Handspiel von Niedermeier aber noch einen zweiten Elfmeter pfeifen müssen.

Das fiel auf:

  • Der VfB agierte mit dem Sieg der Vorwoche im Rücken mutig und wartete nicht nur in der eigenen Hälfte auf Angriffe der Wolfsburger. Die Stuttgarter verschoben im 4-2-3-1 kompakt und setzten die Gastgeber rund um den Mittelkreis unter Druck. Ballgewinne nutzten die Stuttgarter für Umschaltaktionen - vor allem über links mit Kostic ging viel.
  • Die Wolfsburger bauten ihr Spiel konsequent über die Außen auf, hatten aber Probleme, sich dort durchzusetzen, weil der VfB durch die beiden Außenbahnspieler und den verschiebenden Sechser Überzahl schaffen konnte. Erst als in der zweiten Hälfte die Passicherheit zunahm, hatte Wolfsburg mehr Kontrolle über das Spiel und den VfB im Griff.
  • Probleme im Offensivspiel hatte der VfL auch, weil De Bruyne lange nicht ins Spiel kam. Der Belgier versuchte viel, wich immer wieder auf links aus, hatte aber viele Ballverluste und musste sich immer wieder mit dem unangenehmen Die auseinandersetzen. Seine Standards waren ganz schwach. Nach der Herausnahme von Die hatte De Bruyne mehr Platz und deutliche Geschwindigkeitsvorteile gegenüber Romeu. Die nutzte er sowohl vor dem zweiten, als auch vor dem dritten Tor.
  • Während Stevens' Wechsel floppten, machte Hecking mit der Einwechslung von Schürrle alles richtig. Der Nationalspieler brachte Schwung in die Partie, ging weite Wege in hohem Tempo und war sofort torgefährlich.

Wolfsburg - Stuttgart: Die Statistik zum Spiel