Schaaf-Jubiläum von Sieg gekrönt

Das Siegtor: Lucas Piazon köpft zum 1:0 für die Eintracht ein
© Getty

Thomas Schaaf hat sein 500. Bundesliga-Spiel als Trainer gewonnen. Der Coach der Frankfurter Eintracht bewies beim 1:0 (0:0)-Sieg gegen den FC Schalke 04 zudem ein goldenes Händchen, da er Siegtorschütze Lucas Piazon zur Halbzeit einwechselte.

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Der erzielte vor 51.000 Zuschauern in der Commerzbank-Arena in der 64. Minute den einzigen Treffer des Abends - es war zugleich der erste Torschuss der Hausherren, der bis dato auf den Schalker Kasten kam.

Die Frankfurter haben damit nach sechs Partien ohne Sieg mal wieder dreifach gepunktet. Für Schalke dagegen bedeutet das 0:1 die erste Niederlage seit fünf Spielen.

Reaktionen:

Thomas Schaaf (Trainer Eintracht Frankfurt): "Wir haben zuerst nicht in unser Spiel gefunden. In der zweiten Halbzeit ist das viel besser gelungen. Es wäre in manchen Situationen noch mehr möglich gewesen. Wie das Tor fällt, ist egal, Hauptsache es fällt."

Roberto Di Matteo (Trainer Schalke 04): "Wir haben in der ersten Halbzeit gut gespielt und dominiert. Uns hat nur der letzte Pass gefehlt. Eintracht ist stark aus der Kabine gekommen. Es war ein bisschen unglücklich, dass wir mit der einzigen Chance das Tor bekommen."

SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Frankfurt wechselt nach dem 2:2-Remis in Augsburg drei Mal: Madlung, Stendera und Kittel ersetzen Zambrano (Gelbsperre), Anderson (Erkältung) und Inui (Bank).

Schalke dagegen spielt mit derselben Startelf wie zuletzt beim 1:0 gegen Gladbach. Keine Startelfänderung zwischen zwei Bundesligaspielen gab es bei den Knappen zuletzt beim 1:2 gegen Köln am 15. Spieltag.

8.: Barnetta schickt Uchida rechts in den freien Raum, plötzlich eine 3-gegen-3-Situation und freie Bahn für den Japaner. Doch der passt lieber nach innen und das schlecht. Frankfurt fängt den Konter ab.

13.: Fuchs mit dem Freistoß von rechts. In der Mitte ist Matip vor Trapp am Ball, köpft aber knapp links neben den Pfosten. Doch ein Schalker stand zuvor im Abseits.

17.: Starker Ball von Barnetta in den Lauf von Fuchs, der gegen die aufgerückte Frankfurter Viererkette durchbricht. Seine Ballannahme ist allerdings schlampig, Trapp schnappt sich die Kugel.

21.: Schalke wieder mit einem tollen Pass in die Tiefe von Uchida zu Höger, der im Laufduell Madlung abschüttelt. Sein Abschluss rechts im Strafraum wird aber vom herausstürmenden Trapp abgewehrt.

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34.: Eckball Oczipka von links an den kurzen Pfosten. Wellenreuther kommt heraus, Choupo-Moting ist vor dem Keeper am Ball und köpft schräg nach hinten zu Madlung. Der nimmt die Kugel direkt - knapp links am Pfosten vorbei.

39.: Boateng spielt den Ball ideal von rechts in den Lauf des gestarteten Choupo-Moting - doch der steht einen Schritt zu weit vorn - erneut Abseits.

44.: Die Eintracht schaut nur zu, wie sich Höger und Barnetta per Doppelpass bis zur Strafraumkante kombinieren. Höger schließt dann aus 17 Metern ab, doch Trapp wehrt auch diesen Ball ab.

54.: Hasebe lässt halblinks zwei Mann stehen und zieht in den Sechzehner. Dort holt ihn Höwedes von den Beinen - doch Fritz lässt weiterlaufen. Klare Fehlentscheidung!

64., 1:0, Piazon: Chandler schickt Aigner auf rechts, der spielt zurück zum Amerikaner, dessen Flanke leicht abgefälscht in die Mitte kommt. Wellenreuther macht einen Schritt aus dem Kasten, Matip springt unter dem Ball hindurch - und der eingewechselte Piazon nickt ein.

85.: Nach einem wunderbaren Ball aus dem Halbfeld ist Seferovic plötzlich ganz frei rechts im Strafraum. Seinen Schuss mit links holt Wellenreuther aus dem linken, unteren Eck.

87.: Sam findet mit einem Eckball von rechts Bundesligadebütant Platte. Der köpft aufs kurze Eck, doch Trapp ist da.

Fazit: Schalke muss sich die schwache Chancenverwertung in den ersten 45 Minuten vorwerfen lassen. Danach wurde S04 zu passiv, die Eintracht erzwang mit großem Aufwand den entscheidenden Treffer.

Der Star des Spiels: Lucas Piazon. Nach seiner Hereinnahme sehr agil, mit einigen guten Ideen in der Offensive und auch ordentlich im Rückwärtsgang. Guter Laufweg beim Siegtor und damit der entscheidende Mann des Spiels. Genauso gut allerdings: Keeper Trapp.

Der Flop des Spiels: Sonny Kittel bekam erstmals seit dem 10. Spieltag wieder eine Chance in der Startelf. Diese dauerte nur 45 Minuten an, da er gegen Uchida offensiv und vor allem defensiv kein Land sah. Kittel ging zu ungestüm und ohne Timing in die Zweikämpfe und gewann nur 38 Prozent davon. Blieb dann zur Pause in der Kabine.

Der Schiedsrichter: Marco Fritz musste frühzeitig persönliche Strafen aussprechen und hätte lediglich Högers Gelbe Karte stecken lassen können. Da hätte es auch eine Verwarnung getan. Grobe Fehlentscheidung dann kurz nach der Pause, als er das Foul von Höwedes an Hasebe im Schalker Strafraum nicht mit Elfmeter bestrafte, obwohl seine Sicht frei war. Bewies jedoch mit seinem Gespann eine gute Abstimmung bei Abseitsentscheidungen.

Das fiel auf:

  • Sehr stringenter Vortrag der Gäste in den ersten 45 Minuten. Schalke defensiv wie gewohnt sehr geordnet, die Knappen standen diesmal aber auch höher im Feld und würgten durch gutes Verschieben zahlreiche Angriffe der Hausherren bereits frühzeitig ab.
  • Bei Ballgewinn schalteten die Knappen zügig über die dann hochstehenden Flügel um. Fuchs und Uchida banden Aigner und den überforderten Kittel immer wieder in der Defensive.
  • Frankfurt verstand es nach einer Weile, das Spiel aus dem zugestellten Zentrum auf die Flügel zu verlagern, wurde dort aber nur über die rechte Außenbahn gefährlich. Kam die Eintracht einmal in den Rücken der Schalker Defensive, war sie beim letzten Ball nicht zwingend genug. Hinzu kamen einige unbrauchbare lange Bälle, die Seferovic und vor allem Meier komplett in der Luft hängen ließen.
  • Die Frankfurter Viererkette, die es in dieser Zusammenstellung zu Beginn eines Pflichtspieles noch nie gegeben hat, offenbarte bei den schnellen Schalker Gegenangriffen Abstimmungsprobleme, hatte Schwierigkeiten mit der Zuordnung und verlor immer wieder die Kompaktheit. S04 hätte zur Halbzeit mit mindestens einem Treffer führen müssen, stand aber entweder zu oft im Abseits oder traf im letzten Drittel falsche Entscheidungen.
  • Schalke verlor im Verlauf des zweiten Abschnitts die Präsenz in den direkten Duellen und verteidigte zu passiv. Die Offensivspieler Choupo-Moting und Boateng waren kaum noch ein Faktor, Entlastung Mangelware. Dass S04 nach dieser ersten Halbzeit in der Offensive plötzlich planlos daher kam, verwundert.
  • Frankfurt erhöhte dagegen die Ballsicherheit und forcierte weiterhin das Flügelspiel. So kamen die Schalker ins Laufen und verloren zusehends die defensive Kompaktheit.

Eintracht Frankfurt - Schalke: Die Statistik zum Spiel