Werder macht Traumstart perfekt

Bremen feiert Torschütze Di Santo, der bereits sein drittes Tor in der Rückrunde erzielte
© getty

Werder Bremen hat 1899 Hoffenheim am 19. Spieltag mit 2:1 (1:1) geschlagen und ist mit zwei Siegen perfekt in die Rückrunde gestartet. Hoffenheim verliert hingegen auch die zweite Partie nach der Winterpause und liegt nun bereits fünf Punkte hinter den internationalen Rängen.

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Franco di Santo brachte Werder Bremen vor 22.000 Zuschauern in der Wirsol Rhein-Neckar-Arena mit seinem neunten Saisontreffer in Führung (8.). Noch vor dem Seitenwechsel sorgte Ermin Bicakcic nach einer Ecke für den 1:1-Ausgleich (34.).

Nach der Pause erzielte Philipp Bargfrede die erneute Führung für die Gäste (52.), von der sich Hoffenheim nicht mehr erholen konnte.

Die Reaktionen:

Andreas Beck (Kapitän Hoffenheim): "Wir haben den Auftakt mit zwei Niederlagen vermasselt. Das ist natürlich sehr bitter für uns, nachdem wir eigentlich den Anschluss nach oben halten wollten. Das müssen wir jetzt runterschlucken und weitermachen. Ein sehr bitterer Abend für uns."

Viktor Skripnik (Trainer Bremen): "Wir sind überglücklich und nehmen die drei Punkte in unserer Tabellensituation gerne mit."

SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Gisdol stellt im Vergleich zur 1:2-Pleite gegen Augsburg auf drei Positionen um: In der Defensive ersetzt Asien-Cup-Rückkehrer Kim Abraham, in der Offensive beginnen Elyounoussi und Szalai für Salihovic und Modeste.

Gegenüber Skripnik nimmt nach dem 2:0-Sieg gegen die Hertha zwei Veränderungen vor. Junuzovic verpasst aufgrund seiner Gelbsperre die erste Partie der Saison, für ihn kommt Fritz ins Team. Links in der Viererkette erhält zudem Garcia den Vorzug vor Sternberg.

8., 0:1, Di Santo: Werder nutzt die erste Chance des Spiels zur Führung. Nach einem Einwurf auf der rechten Seite kommt der Ball zu Selke, der auf Höhe der Strafraumkante zu Di Santo durchsteckt. Der Argentinier setzt das Leder aus zentraler Position trocken neben den rechten Pfosten.

17.: Volland tankt sich nach gutem Zusammenspiel mit Schwegler in den Sechzehner und zieht halbrechts aus zehn Metern ab. Baumann steht gut und klärt den zwar wuchtigen aber zu zentralen Schuss.

23.: Schwegler schickt den links gestarteten Elyounoussi durch die Gasse in den Strafraum. Szalai lauert im Zentrum auf den Querpass, aber Garcia rettet in höchster Not.

34., 1:1, Bicakcic: Schweglers Ecke von links verlängert Szalai mit dem Hinterkopf an den Fünfmeterraum, wo Bicakcic schneller als Wolf und Garcia schaltet und die Kugel aus kurzer Distanz über die Linie drückt.

39.: Auweia! Nach einem Freistoß patzt Wolf böse und serviert Strobl das Leder auf dem Präsentierteller. Der Verteidiger muss aus fünf Metern nur noch einschieben, wartet aber viel zu lange und lässt sich den Ball wieder abluchsen.

52., 1:2, Bargfrede: Nach einem Einwurf von rechts kriegt 1899 den Ball nicht aus dem Strafraum. Über Umwege landet die Kugel vor den Füßen von Bargfrede, der aus 14 Metern sofort den Abschluss sucht. Bartels fälscht den Schuss noch leicht ab, Baumann hat keine Abwehrchance.

68.: Bartels flankt von der rechten Seite. In der Mitte kommt Di Santo zum Kopfball, bringt diesen aber zu zentral aufs Tor. Baumann packt sicher zu.

Fazit: Verdienter Sieg der Bremer, die eine engagierte Leistung zeigten und nur kurz vor der Pause schwächelten. Von Hoffenheim kam vor allem nach der Pause viel zu wenig.

Der Star des Spiels: Jannick Vestergaard. Nachdem er schon gegen Berlin vollends überzeugen konnte, trumpfte Verstergaard auch an alter Wirkungsstätte auf. Der Däne gewann satte 74 Prozent seiner Zweikämpfe, war in der Luft nicht zu bezwingen und belebte den Bremer Spielaufbau.

Der Flop des Spiels: Levin Öztunali. Hatte zur Halbzeit die mit Abstand wenigsten Ballaktionen aller Spieler (10) und ging aus nur 19 Prozent seiner Zweikämpfe als Sieger hervor. Nach 45 Minuten hatte Skripnik genug gesehen und brachte Kroos.

Der Schiedsrichter: Guido Winkmann und sein Team erlebten einen ruhigen Abend ohne wirklich knifflige Szenen. Im Auftreten und Dialog mit den Spielern verhielt sich Winkmann gewohnt sicher und fand auch das richtige Maß bei der Vergabe der Gelben Karten.

Das fiel auf:

  • Bremen stand von Beginn an sehr hoch und attackierte den Ballvortrag der Hoffenheimer in einem offensiven 4-3-3 schon am Sechzehner mit drei Mann. 1899 hatte dadurch enorme Schwierigkeiten beim Spielaufbau und fand keinen Weg, seine Sechser einzubinden. Das Resultat waren viele lange Bälle, die für Galvez und Vestergaard kein Problem darstellten.
  • Wenn Hoffenheim es aber schaffte, die erste Bremer Reihe zu überspielen, bot sich viel Platz auf den Außen, den die Gastgeber mit zunehmender Spieldauer immer besser zu nutzen wussten. Besonders die linke Seite mit Kim, Elyounoussi und Firmino, der unterstützend rausrückte, trieb immer wieder energisch an.
  • Nachdem sich 1899 schon im ersten Durchgang von Werder überraschen ließ, verschlief das Team von Gisdol auch den Beginn der zweiten Hälfte total. Im Gegensatz zu Halbzeit eins schaffte Hoffenheim es aber nicht, den Schock des erneuten Rückstands zu verdauen.
  • Entsprechend schwach präsentierte sich die Offensive der Gastgeber. Weder Elyounoussi/Szalai noch die eingewechselten Modeste/Schipplock konnten Wolfs Tor ernsthaft in Gefahr bringen. Die Abhängigkeit von Firmino, der nicht seinen besten Tag erwischte, war deutlich zu sehen.
  • Fin Bartels rückte nach der Hereinnahme von Kroos auf die Zehnerposition und machte dort eine ausgezeichnete Figur. Fungierte immer wieder als Wandspieler und setzte die Bremer Flügelspieler gut in Szene.

Hoffenheim - Bremen: Die Statistik zum Spiel