Drei Punkte für di Matteos Dreierkette

Die Spieler des FC Schalke 04 feiern den Sieg gegen den VfL Wolfsburg
© Getty

Der FC Schalke 04 hat den VfL Wolfsburg am 12. Spieltag verdient mit 3:2 (3:1) geschlagen und rückt in der Tabelle erstmals in dieser Saison auf die internationalen Ränge vor. Für die Wölfe reißt die Serie von acht Pflichtspielsiegen in Folge.

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Eric Maxim Choupo-Moting brachte Schalke vor 61.973 in der ausverkauften Veltins-Arena mit einem Doppelschlag binnen zwölf Minuten mit 2:0 in Führung (10., 12.). Nach einem Patzer von Wolfsburg-Torwart Diego Benaglio erzielte Christian Fuchs das 3:0 (25.), ehe Ivica Olic noch vor der Pause auf 3:1 verkürzte.

Nach dem Seitenwechsel spielten nur noch die Gäste, die durch den Treffer des eingewechselten Nicklas Bendtners aber nur noch zum 3:2-Anschluss kamen.

Die Reaktionen:

Benedikt Höwedes (FC Schalke 04): "Es war ein leidenschaftlicher Sieg - lassen wir das so stehen. Mit der Fünferkette in der Defensive haben wir Wolfsburg überrascht und hatten in der Umschaltbewegung im Mittelfeld immer einen Mann mehr. Wolfsburg ist damit nicht gut zurechtgekommen. Deshalb haben wir auch schnell drei Tore gemacht."

Dieter Hecking (Trainer VfL Wolfsburg): "Ab der 30 Minuten können wir auch wieder sehr viel mitnehmen für die nächsten Spiele gegen Everton und Gladbach. Aber es darf nicht 0:3 stehen und das ist das, was mich ärgert."

SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Im Vergleich zur 0:2-Niederlage gegen Freiburg vor der Länderspielpause ändert di Matteo seine Startelf auf drei Positionen: Für den gelbgesperrten Aogo beginnt Fuchs, Santana und Boateng ersetzen Sam und Meyer.

Gäste-Coach Hecking stellt trotz des 2:0-Erfolgs gegen Hamburg einmal um. Der wiedergenesene Rodriguez verteidigt links, dafür rückt Vieirinha in die Offensive und verdrängt dort Hunt aus der Startelf.

10., 1:0, Choupo-Moting: Högers Flanke aus dem Mittelfeld findet Choupo-Moting, der den Ball gekonnt annimmt und dann mit links halbhoch genau ins rechte Toreck knallt.

18.: Dicke Chance für die Wölfe. Perisic ist über links plötzlich vollkommen frei, läuft aus spitzem Winkel auf Fährmann zu, entscheidet sich dann aber für den Querpass auf den mitgelaufenen Vieirinha, der diesen nicht erreicht.

22., 2:0, Chuopo-Moting: Boateng hat am rechten Strafraumeck zu viel Platz und bedient Choupo-Moting mit einem herrlichen Außenrist-Lob. Der Kameruner verschleppt das Tempo geschickt und schiebt lässig ein.

25., 3:0, Fuchs: Auweia, Benaglio! Ein Fuchs-Freistoß segelt hoch durch den Strafraum in den Fünfer. Benaglio kommt viel zu spät und zögerlich raus - und verpasst.

37., 3:1, Olic: Wieder wird Perisic auf der linken Seite von de Bruyne stark freigespielt, wieder kommt der Querpass ins Zentrum. Dort hat sich Olic clever freigemacht und drückt die Kugel aus fünf Metern über die Linie.

55.: Freistoß Wolfsburg aus 20 Metern halblinker Position. Perisic hebt den Ball über die Mauer, verfehlt den linken Pfosten aber um wenige Zentimeter. Da wäre Fährmann niemals hingekommen.

57.: Wolfsburg drückt und kommt zum Anschluss. Olic steht bei seinem Kopfballtreffer aber im Abseits und löste sich regelwidrig von Santana.

74., 3:2, Bendtner: Der Lord trifft! Höwedes will links klären, köpft aber Santana an, von dem der Ball in den Lauf von Bendtner springt. Der Däne hält sofort drauf und tunnelt Fährmann mit Hilfe von Santana, der noch leicht abfälscht.

Fazit: Insgesamt ein verdienter Sieg der Schalker, die sich nach furiosem Beginn auf die Defensive konzentrierten. Wolfsburg war gut im Spiel, schaffte es aber zu selten, Fährmann vor echte Probleme zu stellen.

Der Star des Spiels: Eric Maxim Choupo-Moting. Ganz starke Partie des Kameruners, der Schalke mit seinem Doppelpack auf die Siegerstraße schoss. Engagiert im Spielaufbau, emsig in der Rückwärtsbewegung und eiskalt vor dem Tor. Bei den Gästen überzeugte vor allem Perisic.

Der Flop des Spiels: Christian Träsch erlebte keinen guten Tag. Konnte in der Offensive kaum für Entlastung sorgen, wirkte defensiv überfordert, stand vor dem 0:1 zu weit weg von Choupo-Moting und kam vor dem 0:2 nicht rechtzeitig in den Zweikampf. Nach 45 Minuten hatte Hecking genug gesehen.

Der Schiedsrichter: Robert Hartmann hatte das Spiel über 90 Minuten im Griff. Sprach viel mit den Spielern und kühlte die Gemüter mit seiner unaufgeregten Art regelmäßig ab. Lag zudem bei allen wesentlichen Entscheidungen richtig.

Das fiel auf:

  • Di Matteo entschied sich erstmals in dieser Saison für eine Dreierkette mit situativer Fünferreihe. Gegen den Ball empfing Schalke die Gäste in einem 5-3-2, den eigenen Spielaufbau gestaltete die Mannschaft im 3-4-3, bei dem Kirchhoff und Höger im Wechsel absicherten.
  • Fuchs kam mit der Rolle des Wechselspielers in dieser Formation deutlich besser zurecht als Uchida auf der anderen Seite. Das blieb auch den Wölfen nicht verborgen, die deshalb frequentiert den Angriff über den linken Flügel suchten. Das änderte sich auch in der zweiten Halbzeit nicht, obwohl Hecking mit der Hereinnahme von Hunt für mehr Offensiv-Power auf rechts sorgen wollte.
  • Wolfsburg wirkte überrascht ob der angriffslustigen Knappen, die in den ersten 30 Minuten konsequent anrannten und so zu drei Treffern kamen. Vor allem Naldo und Knoche offenbarten in dieser Phase Abstimmungsschwierigkeiten im Zentrum.
  • Schalke konzentrierte sich in den zweiten 45 Minuten auf die Defensive und überließ Wolfsburg den Ball und das Mittelfeld - ein gefährliches Spiel, weil die Wölfe immer stärker wurden und 15 Minuten vor Schluss verdient zum Anschluss kamen.
  • Nach einer furiosen ersten Halbzeit war von der Offensive Schalkes nach dem Seitenwechsel überhaupt nichts mehr zu sehen. Zu oft fehlte die zündende Idee oder der Pass zwischen die Reihen der aufgerückten Gäste. Momente, für die ein Draxler und ein Meyer sorgen können.

Schalke - Wolfsburg: Die Statistik zum Spiel