Robben-Elfer bringt Bayern den Sieg

Marco Reus erzielte die 1:0-Führung der Dortmunder per Kopf
© Getty

Der FC Bayern München hat am 10. Spieltag der Bundesliga das Spitzenspiel gegen Borussia Dortmund gewonnen und die Krise des BVB verschärft. Die Münchner setzten sich mit 2:1 (0:1) durch.

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Vor 71.000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz Arena brachte Marco Reus den BVB mit seinem zweiten Saisontreffer in Führung (31.). Der vor der Saison vom BVB nach München gewechselte Robert Lewandowski glich für die Bayern aus (72.). Kurz vor Schluss verwandelte Arjen Robben einen von Neven Subotic an Franck Ribery verursachten Foulelfmeter zum Sieg (86.).

Die Bayern sind damit in dieser Saison weiter ungeschlagen und führen die Tabelle an, gleichzeitig beendeten sie die Serie von vier sieglosen Heimspielen gegen die Borussia.

Der BVB kassierte die fünfte Pleite in Folge und auch im zehnten Saisonspiel mindestens ein Gegentor, das passierte den Dortmundern zuletzt vor 45 Jahren in der Saison 1969/70. Durch die anderen Ergebnisse des Spieltags rutschte der BVB auf Platz 16 ab.

Mats Hummels musste zur Pause verletzt ausgewechselt werden und fehlt dem BVB vermutlich lange. Bis zu sechs Wochen Pause könnten den Innenverteidiger stoppen.

Reaktionen

Jürgen Klopp (Trainer Borussia Dortmund): "Es ist zwar hart, weil wir viel investiert, die beste erste Halbzeit seit langem gespielt und trotzdem nichts bekommen haben. Daran haben wir zu knabbern, auch wenn der Druck irgendwann zu groß wurde und die Niederlage nicht unverdient war."

Pep Guardiola (Trainer FC Bayern): "Franck Ribéry hat uns sehr geholfen, das Spiel zu drehen. Wir wussten, dass Xabi Alonso gedeckt werden würde. Wir haben dafür vorher Lösungen entwickelt. Philipp Lahm und Jerome Boateng haben das sehr gut gemacht."

Robert Lewandowski (FC Bayern): "Wir haben unseren Vorsprung gehalten, und für mich war das auch ein wichtiger Tag. Doch auch wenn Dortmund in einer schwierigen Situation steckt, wird der BVB am Ende auch wieder in der Champions League dabei sein."

Jerome Boateng (FC Bayern): "Wir haben gut gespielt, aber unsere Chancen nicht gut genug genutzt. Wir hätten viel höher gewinnen müssen. Man hat gesehen, dass in der Dreierkette noch ein paar Abstimmungsprobleme waren."

SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Drei Änderungen bei den Bayern nach dem 3:1-Sieg im Pokal gegen den HSV. Dante, Ribery, Rafinha (alle Bank) werden durch Benatia, Robben und Götze ersetzt.Eine Veränderung mehr beim BVB, der im Vergleich zum 3:0 bei St. Pauli Weidenfeller, Bender, Aubameyang und Piszczek bringt. Dafür rücken für Langerak, Subotic, Immobile und Großkreutz allesamt auf die Bank.

6.: Robben bedient Lahm auf rechts im Strafraum. Der Kapitän legt mit der Hacke wieder ab auf den einlaufenden Robben. Dessen Kracher aus zehn Metern wischt Weidenfeller mit einer Hand über die Latte.

9.: Erster gefährlicher Konter des BVB. Über rechts macht Reus den Ball mit der Hacke schnell, Mkhitaryan nimmt die Kugel schön mit und zieht mittig an den Sechzehner - doch sein Schuss aus vollem Lauf landet nur am Außenpfosten des Bayern-Tors. Da hätte man mehr draus machen müssen!

14.: Boateng hebt den Ball aus dem Mittelfeld mit viel Gefühl über die Dortmunder Abwehr. Müller entwischt allen und grätscht den Ball aus sieben Metern knapp rechts vorbei.

16.: Robben legt den Ball von der rechten Grundlinie hoch zurück auf den langen Pfosten, wo Müller zum Seitfallzieher ansetzt. Lewandowski verpasst die Verlängerung per Hacke am Fünfer und Weidenfeller packt zu.

30.: Mkhitaryan steckt rechts auf Aubameyang durch. Der ist allein vor Neuer, bringt den Ball aber nicht am Keeper vorbei.

31., 0:1, Reus: Klasse Konter des BVB: Aubameyang bricht auf rechts durch bringt einen Flanke zur Mitte. Reus setzt sich gegen Benatia durch und netzt per Kopf links unten ein. 1. Gegentor für die Bayern vor der Pause in dieser Saison.

35.: Lahm mit der Flanke von rechts an den ersten Pfosten. Müller verlängert per Kopf Richtung Tor, Weidenfeller fischt den Ball aus dem linken Eck.

38.: Robben schickt Müller von rechts diagonal in den Strafraum. Müller scheitert freistehend aus zwölf Meter am stark rauskommenden Weidenfeller.

39.: Bayern hat Platz und findet Robben, der alleine mit dem Ball in den Strafraum zieht. Er lässt Sokratis vorbeirutschen und schießt aus fünf Metern, Bender wehrt auf der Linie zur Ecke ab.

46.: Hummels muss verletzungsbedingt ausgewechselt werden, Subotic ersetzt ihn.

51.: Eine Flanke von Bernat nimmt Lewandowski toll mit der Brust an und mit - doch Weidenfeller kann den Halbvolley des Stürmers aus fünf Metern mit dem linken Fuß entschärfen.

59.: Kehl aus der Tiefe auf Reus, der direkt den eingelaufenen Kagawa bedient, Blitzschnell Drehung am Strafraum um Alaba, Abschluss mit links, knapp neben den rechten Pfosten landet.

64.: Bayern lässt hier zu viel liegen. Robben mit der Flanke von rechts, Benatia legt den Kopfball aus drei Metern freistehend am linken Pfosten vorbei.

72., 1:1, Lewandowski: Boateng bringt einen langen Ball des BVB per Kopf sofort wieder zurück in die Dortmunder Hälfte. Lewandowski legt mit dem Oberschenkel auf Ribery ab. Dessen Pass in die Tiefe wehrt Subotic zu kurz ab und Lewandowski netzt aus 20 Metern rechts unten ein.

86., 2:1, Robben: Subotic kann Ribery nicht halten und reißt den Bayern im Strafraum um. Klarer Elfmeter. Robben tritt mal wieder an, schickt Weidenfeller nach rechts und schießt links unten ein.

Fazit: Ein klassisches Bayern-Dortmund-Spiel, in dem die Bayern lange an ihrer Chancenverwertung verzweifelten, am Ende aber verdient gewannen.

Der Star des Spiels: Arjen Robben. In der ersten Halbzeit nur mit vereinzelten Ansätzen, nach der Pause dann viel griffiger und steter Unruheherd. Zweitbester Zweikämpfer des FCB, dazu die meisten Torabschlüsse auf dem Feld. Übernahm Verantwortung, versenkte den Elfmeter und erzielte nun in seinen letzten sieben Pflichtspielen gegen den BVB sieben Treffer.

Der Flop des Spiels: Neven Subotic. Kam zur Pause für Hummels und agierte vielfach unglücklich. Legte Lewandowski unglücklich den Ausgleich auf und verursachte den Elfmeter gegen Ribery. Gewann dazu lediglich 20 Prozent seiner Zweikämpfe.

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Der Schiedsrichter: Manuel Gräfe. Leitete das Duell sehr unaufgeregt und ließ auch einiges durchgehen. Hatte die Partie aber jederzeit im Griff. Lag mit dem Elfmeterpfiff richtig. Starke Leistung.

Das fiel auf:

  • Dortmund agierte gegen den Ball in einem 4-3-3 mit Mkhitaryan als drittem defensiven Mittelfeldspieler. Kagawa lief aus der Zentrale heraus Boateng an schränkte dazu Alonsos Aktionsradius ein.
  • Wollten die Bayern das Spiel auslösen, rückten die Gäste mit bis zu acht Akteuren tief in die gegnerische Hälfte. Daraus resultierte ein unruhiges Aufbauspiel des FCB, der Schwierigkeiten hatte, den Ball ins Mittelfeld und dort besonders zu Lahm sowie Götze zu bringen. Bayern damit mit zahlreichen langen und fehlerbehafteten Schlägen. Die Kontrolle über das Spiel fehlte.
  • Dortmund kam im Mittelfeld somit zu frühen Ballgewinnen und Umschaltsituationen. Mkhitaryan fungierte in diesen Momente als eine Art Bindeglied in die Offensive, der Armenier rückte dann immer ein Stück nach vorne. Zum Zeitpunkt der Führung gewann die Borussia über 75 Prozent der direkten Duelle.
  • Bayerns gute Torchancen resultierten häufig durch Bewegungen ins Zentrum. Das starke ballseitige Verschieben des BVB legte auf der gegenüberliegenden Seite einige Räume für die Hausherren frei.
  • Dortmund beim Verteidigen im eigenen Strafraum teils desorientiert und ohne echten Druck auf zweite Bälle, da häufig mit allen Mann zu nah ans eigene Tor gerückt wurde.
  • Die Westfalen attackierten nach der Pause bedeutend tiefer. Schnelle Gegenangriffe wurden seltener, die Kugel ging frühzeitig verloren. Bayerns Anbindung ans Mittelfeld gelang besser, die Münchner konnten sich erstmals und auf Dauer mit längeren Ballstafetten in der Dortmunder Hälfte festsetzen. Die Chancenverwertung blieb aber verheerend.

Bayern - Dortmund: Die Statistik zum Spiel