Volland macht den Unterschied

Von Andreas Lehner
Kevin Volland erzielte gegen Borussia Mönchengladbach sein viertes Saisontor
© Getty

1899 Hoffenheim hat am 5. Spieltag der Bundesliga in die Erfolgsspur zurückgefunden. Gegen Borussia Mönchengladbach siegte das Team von Markus Gisdol mit 2:1 (1:0).

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Vor 26.000 Zuschauern in der Rhein-Neckar-Arena brachte Anthony Modeste die Gastgeber kurz vor der Pause per Kopfball in Führung (45.). Nach dem Seitenwechsel erhöhte Kevin Volland auf 2:0 (54.). Der eingewechselte Branimir Hrgota sorgte mit seinem Anschlusstreffer nochmal für Spannung (75.).

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Vor dem Anpfiff: Den verletzten Firmino (Außenbandanriss im Knöchel) ersetzt Herdling im zentralen offensiven Mittelfeld. Für Strobl rückt Rudy ins Team. Gladbachs Trainer Favre vertraut der Elf, die Bremen mit 4:1 besiegte.

6.: Herdling passt an die Strafraumgrenze auf Volland. Der dreht sich einmal um die eigenen Achse und hämmert das Leder an den linken Pfosten.

42.: Elyounoussi spielt Volland 20 Meter vor dem Tor an und geht wieder steil. Volland zieht ab, seinen harten Flachschuss lässt ter Steegen nach vorne prallen, beim Nachschuss steht Elyounoussi dann im Abseits.

45., 1:0, Modeste: Elyounoussi setzt sich auf links relativ leicht gegen Jantschke durch und flankt vors Tor. Modeste kommt aus sieben Metern zum Kopfball, Daems fälscht ab und die Kugel landet unhaltbar für ter Steegen links im Tor.

52.: Kruse setzt sich auf rechts durch und legt am Strafraum quer auf Herrmann. Der geht an Rudy vorbei und spitzelt den Ball auf Raffael. Der zieht aus 13 Metern ab, aber zu zentral aufs Tor. Casteels wehrt ab und Beck klärt.

54., 2:0, Volland: Modeste mit einem starken Steilpass auf den startenden Volland. Der lässt mit einem Haken am linken Fünfereck Daems ins Leere laufen und knallt das Ding mit rechts flach ins lange Eck.

75., 2:1, Hrgota: Starkes Solo am Strafraum gegen Johnson und Vestergaard. Mit Energie geht er in den Strafraum und schiebt den Ball aus elf Metern von halblinks ins linke Eck.

88.: Hrgota mit einem starken Pass in die Tiefe auf Daems. Der schießt aus acht Metern den herausstürmenden Casteels an.

Fazit: Gladbach machte in der ersten Hälfte zu wenig aus seiner Überlegenheit und rannte am Ende vergebens dem Rückstand hinterher.

Der Star des Spiels: Kevin Volland. Vom Talent und von den Anlagen der wohl beste Spieler auf dem Platz. Bestätigte dieses Urteil auch mit seiner Leistung. War viel in Bewegung, arbeitete mit nach hinten und war im Abschluss extrem gefährlich. Seine Bewegungen und sein Abschluss beim Pfostenschuss und beim Tor waren herausragend.

Der Flop des Spiels: Filip Daems. Kam beim 0:1 am Ende einer Fehlerkette gegen Modeste einen Schritt zu spät und lenkte so den Ball ins eigene Tor. Beim 0:2 viel zu passiv im Zweikampf gegen Volland. Hätte kurz vor Schluss den Ausgleich erzielen und einiges gutmachen können.

Der Schiedsrichter: Christian Dingert. Souveräner Auftritt in einem nicht allzu schwer zu leitenden Spiel. Pfiff nicht zu kleinlich und ließ sich von ein paar leichten Fallern nicht täuschen. Auch die Freistoßentscheidung war richtig, als Kruse vehement einen Elfmeter forderte.

Das fiel auf:

  • Das 2:6 in Stuttgart hat Wirkung gezeigt: Hoffenheim präsentierte sich verhaltener als in den ersten Spielen der Saison. Der Gastgeber konzentrierte sich auf eine stabile Defensive und überließ Gladbach einen Großteil des Ballbesitzes. Zur Pause waren es 67 Prozent für die Borussia, am Ende sogar 68.
  • Die Gladbacher konnten aus dem Ballbesitz kein Kapital schlagen. Dem Team vom Favre fehlte der nötige Zug zum Tor und die schnelle Bewegung in die Tiefe. Kruse erwischte einen schwachen Tag und war kaum ein Faktor. Die Hoffenheimer ließen praktisch keine Torchance zu und hatten bei ihren wenigen Angriffen die besseren Möglichkeiten.
  • Gladbach kam aggressiver und zielstrebiger aus der Kabine und erspielte sich auch gute Abschlussmöglichkeiten. Der zweite Gegentreffer in der Drangphase machte die Aufgabe schlagartig noch schwerer. Den Glauben an die Wende verlor die Borussia aber nie. Vor allem in der Schlussphase bauten die Gladbacher enormen Druck auf, auch weil Favre seine ganze Offensivbatterie von der Bank brachte.
  • Hoffenheims Angriffsduo Modeste/Volland machte an diesem Tag den Unterschied. Modeste funktionierte als Anspielstation und als Wandspieler, Volland als Arbeiter und Abschlussspieler.

Hoffenheim - Gladbach: Daten zum Spiel