Keine halben Sachen

SID
Borussia Dortmund zeigte sich in den vergangenen Wochen in starker Form
© getty

Borussia Dortmund ist sich für die Champions League qualifiziert, die Saison hat noch einen Höhepunkt: das Pokal-Finale gegen den FC Bayern in Berlin. Nachlassen will der BVB bis dahin nicht.

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Marco Reus befindet sich in der Form seines Lebens, Kevin Großkreutz stand auch nach dem Schlusspfiff noch unter Strom, und Robert Lewandowski ärgerte sich sichtlich über die verweigerte Unterstützung im Kampf um die Torjäger-Kanone: Die Luft in der Bundesliga ist praktisch raus, doch Borussia Dortmund dreht erst so richtig auf.

Mit richtig Schwung will der BVB in das Pokal-Endspiel am 17. Mai gegen Bayern München gehen und selbst das nächste Triple des derzeit nicht gerade wohlgelittenen Rivalen verhindern.

Rhythmus bis zum Finale halten

"Die Bundesliga ist für uns die Vorbereitung auf das Finale. Wir wollen unbedingt diesen Pokal", sagte Lukasz Piszczek nach dem 2:2 (2:2) bei Bayer Leverkusen. Und Sportdirektor Michael Zorc ergänzte: "Wir haben gerade eine richtig gute Phase. Diesen Rhythmus wollen wir bis zum Endspiel beibehalten."

Die Spieler sind derzeit so hochmotiviert, dass sogar "Vollgas-Trainer" Jürgen Klopp sie eher bremsen muss, damit sie nicht überdrehen. "Den maximalen Druck zu simulieren, fände ich einigermaßen doof", äußerte er und mahnte: "Wir dürfen vor dem großen Spiel nicht verkrampfen."

Doch die Bayern selbst dienen als mahnendes Beispiel, weil sie nach dem feststehenden Meistertitel durch erhöhte Rotation ihren Rhythmus verloren. Deshalb machte Klopp auch klar, dass er in den letzten beiden Spielen die beste Elf aufbieten wird. Angst vor Verletzungen hat er dabei nicht, "denn dann passieren sie gerade. Natürlich hoffen wir, dass sich niemand weh tut. Aber wenn wir jetzt zwei Wochen wegfahren, damit nix passiert, haben wir in Berlin keine Chance".

"Nichts zu verschenken"

So sehen es auch die Profis. "Man muss die Spannung immer hochhalten. Denn irgendwann einfach wieder einen Gang hochschalten, funktioniert nicht", sagte Oliver Kirch. "Wir haben nichts zu verschenken. Und es ist einfach unser Charakter, immer alles zu geben", meinte Großkreutz.

Der von der Notlösung zum Leistungsträger aufgestiegene Kirch und der diesmal als Linksverteidiger überzeugende Großkreutz bewiesen in Leverkusen zudem noch einmal, dass beim BVB alle Spieler zu ersetzen sind. Alle außer Reus in der aktuellen Form.

Starke Quote von Reus

Der Nationalspieler kommt in den vergangenen zehn Pflichtspielen auf unglaubliche 19 Torbeteiligungen. Damit hat sich der 24-Jährige nicht nur für einen Stammplatz bei der WM in Stellung gebracht, sondern gefährdet mit nur noch zwei Saisontoren Rückstand plötzlich Torjäger Lewandowski im Kampf um die Torjäger-Kanone.

Der Pole war auch sichtlich verstimmt darüber, dass Reus und nicht er den Strafstoß zum 2:2 schießen durfte. "Marco ist als Schütze festgelegt. Wenn er auf dem Platz steht, schießt er", stellte Zorc gelassen klar.

Und Klopp freute sich gar über die klubinterne Rivalität: "Marco kann sich gerne mit Robert um die Torjäger-Kanone streiten." Halbe Kraft gibt es beim BVB eben nicht.

Leverkusen - Dortmund: Daten zum Spiel