Heimstarker S04 schlägt Frankfurt

Klaas-Jan Huntelaar vergab nicht den ersten Elfmeter im Trikot von Schalke 04
© Getty

Der FC Schalke 04 bleibt zu Hause eine Macht. Die Knappen gewannen zum Auftakt des 30. Spieltags der Bundesliga gegen Eintracht Frankfurt mit 2:0 (0:0).

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Vor 61.973 Zuschauern in der ausverkauften Veltins-Arena erzielte Max Meyer mit seinem sechsten Saisontreffer die Führung (59.). In der letzten Minute traf der eingewechselte Jefferson Farfan per Freistoß zur Entscheidung.

In der 66. Minute verschoss Klaas-Jan Huntelaar einen Elfmeter für S04 und vergab damit vier seiner letzten sechs Strafstöße in der Bundesliga.

Julian Draxler sah seine fünfte Gelbe Karte und muss in der kommenden Woche beim Auswärtsspiel gegen den VfB Stuttgart aussetzen.

Schalke verlor damit keines der letzten elf Freitagsspiele (acht Siege, drei Remis) und bleibt weiter extrem heimstark. In den letzten zehn Partien vor heimischen Publikum fuhren die Knappen neun Siege bei einem Unentschieden ein und blieben dabei sieben Mal ohne Gegentreffer.

Die Reaktionen:

Jens Keller (Trainer Schalke 04): "In der ersten Halbzeit war ich überhaupt nicht zufrieden, da haben wir vieles falsch gemacht. Das habe ich der Mannschaft auch in der Kabine gesagt. Aber dann, großen Respekt, haben wir wesentlich besser gespielt."

Armin Veh (Trainer Eintracht Frankfurt): "Die erste Halbzeit war total okay, da hatten wir sogar die Riesenchance zum 1:0. Dann aber haben wir dem Druck nicht mehr standhalten können. Die zweiten Bälle wurden nicht mehr gewonnen. Wir haben den Gegner mit unserer Ungefährlichkeit aufgebaut."

SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Schalke nach dem 1:1 in Bremen mit einer Änderung: Meyer spielt für Obasi. Die zuletzt angeschlagenen Huntelaar und Draxler laufen auf. Santana steht erstmals seit sieben, Farfan seit sechs Partien wieder im Kader der Knappen.

Auch Frankfurt mit einer Veränderung nach dem Derbysieg gegen Mainz: Meier ersetzt in seinem 300. Bundesligaspiel den verletzten Flum. Zambrano kann nach Grippe spielen.

21.: Langer Ball von Madlung ins Zentrum der Schalker Viererkette zum gestarteten Aigner. Der versucht's allein vor Fährmann mit dem Lupfer - klar drüber.

34.: Meyer spielt Draxler rechts am Strafraumeck an. Draxler dreht sich an Madlung vorbei und schießt flach mit links aufs rechte Eck. Trapp hält sicher.

36.: Hoogland spielt Meyer rechts an der Grundlinie frei. Seine Flanke landet im Fünfmeterraum bei Huntelaar, dessen Kopfball gegen Zambrano aus kurzer Distanz von Trapp mit einem sensationellen Reflex über die Latte gebaggert wird.

44.: Pass auf Aigner, der von der rechten Grundlinie nach innen flankt. Joselu kommt sieben Meter vor dem Kasten zum Kopfball, setzt den Ball aber über das Tor.

51.: Frankfurt verliert im Vorwärtsgang den Ball, der dann bei Meyer landet. Der passt links raus in den Strafraum zu Draxler, dessen flacher Linksschuss nur knapp am rechten Pfosten vorbeirauscht.

54.: Hoogland spielt von rechts flach ins Zentrum. Boateng läuft stark über den Ball, so dass auf einmal Draxler blank vor Trapp steht. Beim Schussversuch rutscht Draxler aber weg und vergibt diese gute Einschussmöglichkeit.

59., 1:0, Meyer: Kolasinac kommt aus der Distanz frei zum Schuss und nagelt den Ball an den linken Pfosten. Den Abpraller schießt Huntelaar aufs Tor, Trapp pariert stark, aber zu kurz. Meyer staubt gegen die Laufrichtung des Keepers ab.

61.: Tor für Schalke und dann Verwirrung. Huntelaar passt nach einem Ballgewinn rechts an den Strafraum zu Goretzka, der dann im Strafraum per Grätsche zu Draxler passt. Der schiebt ein, steht aber beim Abspiel im Abseits. Aber erst als beide Teams schon wieder zum Anstoß bereitstehen, nimmt Dingert den Treffer zurück.

64.: Frankfurt spielt Joselu halblinks im Strafraum frei, doch der Spanier scheitert mit seinem Linksschuss an Fährmann.

66.: Goretzka hat rechts draußen zu viel Platz und spielt flach nach innen. Dort haut Zambrano Draxler um - klarer Elfmeter. Huntelaar läuft an und schießt nach rechts unten, doch Trapp ist da und wehrt ab.

75.: Freistoß Joselu aus der Distanz. Der Ball fliegt halbhoch durch die Schalker Mauer aufs Tor, doch Fährmann schnappt sich die Kugel sicher.

80.: Draxler zieht zentral vor dem Strafraum auf und legt dann rechts raus zu Goretzka. Der hat Platz und knallt den Ball mit der Innenseite an die Latte.

83.: Freistoß Jung von der rechten Seite. Am langen Pfosten schraubt sich Lanig hoch, der die Kugel nur knapp am linken Pfosten vorbei setzt.

90., 2:0, Farfan: Der eingewechselte Peruaner schnibbelt einen Freistoß von halblinks über die Mauer hinweg ins linke untere Eck.

Fazit: Aufgrund der deutlich besseren zweiten Halbzeit ein letztlich verdienter Sieg der Hausherren, die zunächst noch enttäuschten. Frankfurt offensiv zu harmlos.

Der Star des Spiels: Julian Draxler. Wenn Schalke gefährlich wurde, war der Nationalspieler beteiligt. Zwar am Tor nicht beteiligt, aber insgesamt mit fünf Torschüssen sowie vier Vorlagen. Hatte Pech, als sein Treffer zum 2:0 aberkannt wurde. Bester Frankfurter: Keeper Trapp.

Der Flop des Spiels: Trotz seiner Bemühungen war es nicht der Tag des Stefan Aigner. Wies unterirdische Pass- sowie Zweikampfwerte auf (62 beziehungsweise 23 Prozent) und vergab in der 21. Minute die gute Chance zur Frankfurter Führung.

Der Schiedsrichter: Christian Dingert lag vollkommen richtig, als er Draxlers Treffer zum vermeintlichen 2:0 in Absprache mit seinem Assistenten wegen Abseits nicht anerkannte (61.). Fünf Minuten später ebenfalls mit der korrekten Entscheidung beim Schalker Elfmeter. Auch abgesehen von diesen zwei kniffligen Szenen mit einer tadellosen Leistung in einem ansonsten leicht zu leitenden Spiel.

Das fiel auf:

  • Die Eintracht wie zuletzt gegen Mainz in einem 4-4-2 mit Raute, gegen den Ball mit einer Viererkette im Mittelfeld. Frankfurt verteidigte ziemlich tief, aber diszipliniert und spannte rund um den eigenen Sechzehner ein dichtes Netz.
  • Dieses spielerisch aufzulösen gelang Schalke im ersten Abschnitt nicht. Das Angriffsspiel der Hausherren blieb weitestgehend ideenlos, ohne Tempo, Tiefe und ausreichend Bewegung. S04 spielte daher viel rückwärts. Erst als die offensive Dreierreihe mehr rotierte, wurden die Aktionen etwas zielstrebiger.
  • Frankfurt nach vorne mit vielen langen Schlägen und nur auf Konter bedacht. Dort kam aber aufgrund einer verheerenden Passquote nur wenig herum. Schalke dennoch in einigen Szenen mit Problemen im Abwehrzentrum, weil die Abstimmung nicht passte, wenn die Eintracht von außen in die Schnittstellen einlief.
  • Schalke ab Minute 46 mit einer klaren Leistungssteigerung, plötzlich viel entschlossener und vor allem genauer im letzten Drittel. Die Eintracht in dieser Phase zu weit weg vom Geschehen und mit einigen Fehlern in der Vorwärtsbewegung, die die Knappen schnell umschalten ließen.
  • Nach den ereignisreichen Minuten rund um die Führung und den Schalker Elfmeter fing sich einerseits Frankfurt wieder und Schalke fuhr zudem die Schlagzahl wieder etwas runter. Veh wechselte offensiv aus, die Ungenauigkeiten in der Offensive blieben jedoch.

Schalke - Eintracht Frankfurt: Die Statistik zum Spiel