Mr. FC Bayern bleibt allgegenwärtig

Die Bayern-Fans wünschen sich eine Rückkehr ihres zurückgetretenen Präsidenten
© Getty

Auch ohne Uli Hoeneß setzen die Bayern ihre Siegesserie fort. Doch im ganzen Verein spürt man die Wucht der Ereignisse um den Ex-Präsidenten. Trainer Pep Guardiola hat einen speziellen Wunsch.

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Karl-Heinz Rummenigge blickte immer wieder nach links. Als würde er auf jemanden warten, der nicht zur Verabredung erscheint. Der Platz neben dem Bayern-Boss blieb leer. 90 Minuten lang. Das wird für absehbare Zeit auch so bleiben, denn der Platz links neben Rummenigge in der Allianz Arena gehört Uli Hoeneß.

"Es ist schon ein komisches Gefühl, da ohne Uli zu sitzen", sagte Rummenigge nach dem 2:1-Sieg des FC Bayern gegen Bayer Leverkusen.

"Wir haben natürlich ein Stück Trauer, weil wir Weggefährten sind, die lange Zeit die Geschicke beim FC Bayern gemeinsam mit gestaltet haben. Uli Hoeneß war ein Mann, der über Jahrzehnte den Klub extrem positiv gestaltet hat. Ich bin auch kein Freund der Philosophie 'Der König ist tot, es lebe der König'. Sondern eher ein Freund der Philosophie von Franz Beckenbauer 'Gute Freunde kann niemand trennen'", so Rummenigge weiter.

"Sehr traurige Geschichte"

Die Wucht der Ereignisse der letzten Tage um Hoeneß hat aber nicht nur beim Vorstandsvorsitzenden des FC Bayern Spuren hinterlassen.

Arjen Robben sprach von einer "sehr traurigen Geschichte, die uns allen weh tut" und Bastian Schweinsteiger gab zu, dass man den Kopf als Spieler nicht komplett frei haben könne für Fußball. "Es ist aber unser Job, die Spiele weiter zu gewinnen und wir wollen dass auch für Uli Hoeneß tun", sagte der Torschütze zum 2:0.

Hoeneß bleibt nach seinem Rücktritt als Präsident und Aufsichtsratschef allgegenwärtig im ganzen Verein. Robben will weiterhin auch "Präsident und nicht Ex-Präsident sagen". "Er wird für mich immer Mr. FC Bayern bleiben. Das kann man nicht so einfach ändern", sagte Robben.

Außerdem, so betonte Sportvorstand Matthias Sammer, "ist Uli Hoeneß ja nicht aus der Welt". Es gehe für den FC Bayern jetzt darum, "Geschlossenheit, aber auch Angriffslust zu zeigen", sagte Sammer.

Keine Stunde Null

Bereits am Freitag habe es in Vorstandskreisen intensive Gespräche über die Gestaltung der Zukunft gegeben. Man müsse jetzt aber keineswegs Steine umdrehen, geschweige denn neue Strategien entwickeln.

"Das ist für uns keine Stunde Null und es beginnt auch keine neue Zeitrechnung. Wir stehen aber jetzt absolut in der Verantwortung, das Lebenswerk von Uli Hoeneß fortzuführen. Dafür haben wir hervorragende Leute im Verein", bekräftigte Sammer.

Sportlich hatte Hoeneß' Abwesenheit erstmal keine Auswirkungen, auch wenn die Bayern schon deutlich bessere Spiele in dieser Saison abgeliefert haben.

"Müssen sportlich stabil bleiben"

Seit 50 Ligaspielen sind die Münchner ungeschlagen und bereits am nächsten Spieltag kann der 24. Meistertitel perfekt gemacht werden, wenn die Verfolger Dortmund und Schalke mitspielen.

Den sportlichen Erfolg zu konservieren bleibt das oberste Ziel.

"Unsere Mannschaft hatte zwei Jahre lang unglaubliche Erfolge. Daran hatte Uli Hoeneß maßgeblichen Anteil. Wir müssen jetzt dafür sorgen, dass wir sportlich stabil bleiben, auch wenn es natürlich nicht einfach sein wird, einen Mann wie Uli Hoeneß an der Spitze ohne weiteres zu ersetzen", sagte Rummenigge.

Vielleicht muss für Hoeneß ja ja lediglich eine Interimslösung gefunden werden. Viele Fans wünschen sich ein Comeback des Klub-Patrons und auch ein ganz wichtiger Mann im Verein kokettiert damit: Pep Guardiola.

Der Trainer sagte bei "Sky": "Ich bin zwar erst neun Monate hier, habe aber in dieser Zeit schon bemerkt, was Uli Hoeneß für diesen Verein bedeutet. Ich hoffe, dass ich noch erleben darf, dass er zurückkommt."

Bayern - Leverkusen: Daten zum Spiel

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