Hofmann und Reus retten den BVB

Von Fatih Demireli
Henrikh Mykhitaryan feierte gegen Braunschweig sein Bundesliga-Debüt
© Getty

Youngster Jonas Hofmann hat Borussia Dortmund im Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig zum Sieg geführt. Beim 2:1 (0:0) erzielte der Youngster sein erstes Bundesliga-Tor und holte den Elfmeter vor dem 2:0 heraus.

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Hofmann, der im ausverkauften Signal-Iduna-Park erst in der 67. Minute eingewechselt wurde, erzielte in der 75. Minute das 1:0. In der 86. Minute holte er den Elfmeter, der zum 2:0 führte, heraus. Marco Reus - ebenfalls eingewechselt - verwandelte.

Robert Lewandowski sorgte in seinem 100. Bundesliga-Spiel mit seinem Eigentor in der 89. Minute für den ersten Saisontreffer Eintracht Braunschweigs.

Für Jürgen Klopp war es der 100. Sieg als Bundesliga-Trainer.

Reaktionen:

Jürgen Klopp (Trainer Borussia Dortmund): "Was Braunschweig ausgezeichnet hat, war die unglaubliche Konsequenz, mit der sie verteidigt haben. Wir mussten alles abrufen, um in torgefährliche Situationen zu kommen. Dann kam Hofmann und hat das Ding in die richtige Richtung gedreht. Das geht in Ordnung. An so einem Tag muss man arbeiten."
...über das Debüt von Mkhitaryan: "Mit seiner Verletzungsgeschichte, nur eine Woche im Training, war das herausragend, was er heute gemacht hat. An einem Tag mit mehr Frische macht er heute zwei Tore. Als er frei zum Abschluss kommt, das sind seine Situationen."

Torsten Lieberknecht (Trainer Eintracht Braunschweig): "Ich habe gemischte Gefühle. Wir haben uns als sehr unbequemer Gegner gezeigt. Wir hatten aber auch Momente, in denen wir hätten besser spielen können."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Drei Änderungen beim BVB gegenüber dem 4:0 in Augsburg: Mkhitaryan rückt für den verletzten Gündogan in die Startelf. Der noch leicht erkältete Reus sitzt zunächst auf der Bank: Blaszczykowski spielt. Sokratis rotiert für Subotic in die Innenverteidigung. Bei Braunschweig rotiert Lieberknecht im Tor: Davari spielt für Petkovic. Den verletzten Dogan ersetzt Correia.

2.: Reichel setzt sich links gegen Großkreutz durch, spielt flach an den ersten Pfosten, wo Kruppke die Kugel nicht voll trifft. Der Ball geht am Tor vorbei.

14.: Aubameyang startet nach Sahin-Pass in den Strafraum durch, ist links durch, scheitert aber an Davari, der aus seinem Tor eilt.

16.: Gute Großkreutz-Flanke von der rechten Seite. Lewandowski steigt am zweiten Pfosten am höchsten hoch, köpft aber über das Tor.

37.: Sahin zirkelt einen Freistoß aus 23 Metern über die Mauer, aber auch knapp über das Tor. Gefährlicher Ball.

51.: Sven Bender hat rechts ein wenig Platz, geht ein paar Schritte Richtung Strafraum und schließt mit rechts flach ab. Links am Tor vorbei!

54.: Lewandowski zieht von links in den Strafraum und schießt mit Effet aufs Tor. Der Ball geht knapp über das Tor.

67.: Dortmund macht's erstmals schnell: Und Aubameyang kommt am zweiten Pfosten freistehend zum Abschluss und schießt den Ball weit über das Tor.

70.: Nach Zuspiel von Hofmann scheitert Mkhitaryan aus kurzer Distanz an Davari. Im Nachsetzen steht Lewandowski am Fünf-Meter-Raum völlig frei, kullert den Ball aber in die Arme Davaris.

75., 1:0, Hofmann: Nach überragendem Zuspiel von Hummels in die Gasse kommt Hofmann aus spitzem Winkel in gute Schussposition und schließt erfolgreich ab. Erst Innenpfosten, dann Tor.

86., 2:0, Reus: Bicakcic legt Hofmann im Strafraum. Reus läuft ein und verwandelt sicher ins untere rechte Eck.

89., 2:1, Eigentor Lewandowski: Nach Ecke von der rechten Seite köpft Kratz aufs Tor, Lewandowski steht im Weg und lenkt den Ball mit dem Kopf ins eigene Tor.

Fazit: Knapper, aber verdienter Dortmunder Sieg, der erst nach der doppelten Einwechslung von Reus und Hofmann bewerkstelligt wurde. Braunschweig wieder mal zu harmlos.

Der Star des Spiels: Jonas Hofmann. Wenn er kommt, dann ist Alarm: Wie schon im Pokal nach der Einwechslung ein belebendes Element. Machte damals ein Tor, machte heute ein Tor. Davor noch die eine oder andere Chance eingeleitet. Der BVB hat einen neuen Top-Joker.

Der Flop des Spiels: Robert Lewandowski. Zunächst lange ein Phantom und etwas bewegungsarm, in der zweiten Halbzeit dann unkonzentriert im Abschluss. Hätte in der 70. Minute aus fünf Metern das 1:0 machen müssen. Dass er dann noch das Eigentor fabrizierte, passte zum Abend. Erneut kein gutes Spiel des Polen.

Schiedsrichter: Peter Sippel hatte keine Probleme mit der Begegnung. Er fand eine gute Kommunikation mit den Spielern, handelte kleine Szenen schnell ab. Richtig, Jackson in der ersten und Schmelzer in der zweiten Hälfte keinen Elfmeter zu geben. Richtig der Elfmeter für Bicakcics Foul gegen Hofmann.

Das fiel auf:

  • Wenig überraschend Braunschweigs Mauertaktik mit einer Viererkette sowie einer Dreierkette davor, die bei gegnerischem Ballbesitz zu einer Fünferkette mutierte. Jackson war im Zentrum auf sich allein gestellt und spielte auch sehr tief.
  • Dortmund mit Problemen im Positionsspiel: Mkhitaryan fand zu wenige Kombinationsoptionen, die Außenverteidiger rückten nicht nachhaltig genug auf, sodass Braunschweig in der eigenen Hälfte ständig Überzahl hatte.
  • Auffällig: Dortmund wie schon in Augsburg mit einem schwachen ersten Spielabschnitt, obwohl der Gegner diesmal einen anderen Typus darstellte. Aus dem hohen Ballbesitz (bis zu 75 Prozent) schlug der BVB im ersten Durchgang zu wenig Profit heraus.
  • Braunschweig nach der Pause noch tiefer in der eigenen Hälfte - die Kontermöglichkeiten nutzten die Gäste zu selten. Dabei waren die Stichproben gar verheißungsvoll.
  • Dortmund nach den Einwechslungen von Reus und Hofmann deutlich temporeicher und kombinationssicherer. Gute Schachzüge von Klopp, die letztlich zum Sieg führten.
  • Braunschweig zum zweiten Mal in Folge mit viel Aufwand, viel Laufarbeit, aber erneut offensiv zu ungefährlich und spät bestraft.
  • Alte Muster: Dortmund machte sich das Leben schon wieder schwer, indem man ein Tor nach einer Standardsituation kassierte. Ein großes Problem der letzten Saison.

Dortmund - Braunschweig: Daten zum Spiel